Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
erwarteten. Vier Tage nach dem Berglauf hatten sie gerade erst mit ihren Ausdauerübungen begonnen, als Sigurd kam und ein Hornsignal gab.
    »Es folgt ein Wettkampf!«, verkündete er. »Ein Wettrennen! In zehn Minuten!«
    Die Rennstrecke war in der Nacht zuvor festgelegt worden, während die Jungen schliefen. Sie war mit Fähnchen auf dünnen Weidenruten gekennzeichnet und führte vom Übungsgelände den Hügel hinab durch den ganzen Ort Hallasholm, um den Hafen und den Hügel wieder hinauf zum Übungsgelände.
    »Wählt eure Läufer«, befahl Sigurd. Er blickte bedeutungsvoll zu Rollond und Tursgud. »Dies ist ein Einzelkampf.«
    Tursgud machte ein finsteres Gesicht. »Ich laufe für meine Mannschaft«, sagte er knapp.
    Hal hatte das bereits vorausgesehen. Er nahm an, dass Tursguds Stolz ihm nicht gestattete, einen anderen für die Einzelwettkämpfe vorzuschlagen. Er selbst hatte den Anspruch, bei allem der Beste sein. Hal sah, dass Rollond zögerte. Bestimmt wollte er selbst gegen Tursgud antreten. Doch dann deutete Rolland auf einen schlanken Jungen mit langen Beinen, der bereits eine beträchtliche Geschwindigkeit bei den täglichen Übungsläufen an den Tag gelegt hatte.
    »Henjak«, sagte er. Der Junge grinste und begann sofort, seine Arme und Beine auszuschütteln, um die Muskeln zu lockern.
    »Ich mach es«, sagte eine Stimme neben Hal. Es war Stig. Hal hob abwehrend die Hand. Er hatte sich gleich nach dem letzten Wettkampf vorgenommen, nicht mehr unvorbereitet zu sein, und seine Mannschaftskameraden genau beobachtet. Stig war schnell. Aber Jesper war schneller.
    Wahrscheinlich liegt es daran, dass Jesper ein gewiefter Dieb ist, dass er eine solche Geschwindigkeit entwickeln kann, dachte Hal schmunzelnd.
    »Ich denke, Jesper sollte es machen«, sagte er leise zu seinem Freund. Er wollte Stig nicht vor den anderen in Verlegenheit bringen.
    »Ich kann Tursgud schlagen«, entgegnete Stig.
    »Wahrscheinlich. Aber die Frage ist, kannst du auch Henjak schlagen?«
    Hal hatte nicht nur seine Mannschaftskameraden, sondern so weit wie möglich auch die anderen beiden Bruderschaften im Auge behalten, um zu sehen, wer der schnellste Läufer war. Er wusste zwar nicht viel über Henjak, aber er hatte gesehen, wie schnell Rollond war. Wenn der Mannschaftskapitän meinte, Henjak sei die bessere Wahl, um die Wölfe zu vertreten, dann war Henjak sehr, sehr schnell.
    Einige Sekunden lang starrte Stig ihn an. Gleich geht wieder sein Temperament mit ihm durch, dachte Hal. Aber dann drehte sein Freund sich um und ging mit einem über die Schulter gemurmelten »Wenn du meinst!« davon.
    »Komm schon, Skirl! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!« Sigurd wartete ungeduldig auf eine Entscheidung.
    Hal sagte entschlossen: »Jesper läuft für die Seevögel.«
    Er sah Jespers Überraschung, die sich sofort in Besorgnis verwandelte. Jesper hatte natürlich Stigs Gespräch mit Hal gesehen und angenommen, dass Stig der Läufer wäre. Nun war auch der Grund für Stigs Verärgerung klar. Jesper konnte nur hoffen, dass Stig jetzt nicht auf ihn sauer war. Stig machte man sich nicht gern zum Feind.
    Hal nickte ihm aufmunternd zu. Jesper lockerte die Schultern, dann ging er zur Startlinie, wo Tursgud und Henjak bereits warteten. Henjak reichte ihm lächelnd die Hand. Der Anführer der Haie hingegen tat so, als wären seine Gegner Luft für ihn. Henjak verdrehte spöttisch die Augen und machte eine Kopfbewegung Richtung Tursgud.
    Er sieht selbstbewusst aus, dachte Jesper. Er fürchtet Tursgud nicht, denn er denkt, dass er ihn besiegen kann. Er ist der Gefährlichere von beiden.
    Er straffte die Schultern. Hal hatte Vertrauen in ihn gesetzt. Er war entschlossen, dem gerecht zu werden, indem er diesen freundlichen, selbstsicheren Jungen besiegte.
    »Also gut, Läufer«, sagte Sigurd. »An die Linie treten … und los!«
    Es gab keine Vorbereitung. Kein Zählen. Nur den plötzlichen Befehl.
    Als leidenschaftlicher Langfinger war Jesper daran gewöhnt, innerhalb kürzester Zeit loszulaufen, und so schoss er davon wie ein erschreckter Hase. Das verschaffte ihm einige Schritte Vorsprung vor den anderen beiden, die Zeit verloren, weil sie zuerst Sigurd ansahen, um sich zu vergewissern, dass das Rennen tatsächlich begonnen hatte. Dann rannten sie beide Jesper hinterher.
    Die Mannschaftskameraden feuerten ihre Läufer an. Jesper war immer noch in Führung, aber Tursgud und Henjak waren ihm auf den Fersen. Sie verließen jetzt das Übungsgelände und

Weitere Kostenlose Bücher