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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ihre Gefühle zu verraten.
    Sie straffte sich innerlich, denn Marcus kam die Treppe herauf und betrat das Schlafzimmer.
    „Was ist mit dir?“, fragte er. „Geht es dir nicht gut?“
    „Es geht mir ausgezeichnet“, antwortete Eleanor verärgert. „Aber ich kam mir wie eine Außenseiterin in meinem eigenen Heim vor.“
    Marcus sah sie stirnrunzelnd an. Er war ein intelligenter, erfahrener Mann und musste ebenso wie sie erkannt haben, was los war. Die junge Amerikanerin hatte aus ihrem Interesse für ihn keinen Hehl gemacht. Eleanor war keine übermäßig eifersüchtige oder besitzergreifende Frau. Doch sie war nicht bereit, daneben zu sitzen und mit anzusehen, wie eine andere Frau in ihrer Küche mit ihrem Mann flirtete und ihm eindeutig zeigte, dass sie gern mit ihm schlafen würde.
    Schlimmer noch war, dass Marcus keinen Versuch gemacht hatte, Sondra aufzuhalten. Selbst Sasha und Vanessa hatten gemerkt, was los war. Eleanor drehte sich beinahe der Magen um bei dem Gedanken an den triumphierenden Blick, den Marcus’ Tochter ihr zugeworfen hatte. Kein Wunder, dass Vanessa die Amerikanerin mochte. Sie würde sich mit jeder Frau verbünden, die sie, Eleanor, möglicherweise aus Marcus’ Leben vertreiben konnte.
    Traurig wandte sie sich ab und blickte aus dem Fenster.

    Wütend fuhr sie herum. „Weshalb hast du Sondra gebeten, hier zu übernachten, Marcus?“
    Er tat, als verstünde er ihre Frage nicht. Endlich schob er verärgert die Finger in sein Haar und antwortete: „Das weißt du doch. Damit sie sich um Vanessa und Sasha kümmern konnte.“
    „Nachdem sie sich vorher um dich gekümmert hatte?“
    Der Satz, die Beschuldigung war heraus, bevor Eleanor es verhindern konnte. Der Blick in Marcus’ Augen spiegelte ihr eigenes Entsetzen.
    Sie wollte nicht weiterreden, aber sie konnte nicht mehr zurück. Es war, als würde sie von einer fremden, zerstörerischen Macht getrieben. „Sag mir noch einmal, weshalb du in die Provence gekommen bist, Marcus“, forderte sie ihren Mann verbittert auf. „Du sagtest, du hättest mit mir zusammen sein wollen. Weil du mich begehrtest? Weil du mit mir schlafen wolltest? Oder weil du mich mit Sondra vergleichen wolltest?“
    Marcus sah sie mit einer Mischung aus Verärgerung und schlechtem Gewissen an. Er hatte nichts, absolut nicht getan, um diese Beschuldigung zu verdienen. Im Gegenteil, er hatte alles unternommen, was einem Mann möglich war, um der Versuchung zu widerstehen.
    Trotzdem beschuldigte Eleanor ihn und überschüttete ihn mit Vorwürfen.
    Was konnte er dafür, dass er in Versuchung geraten war? Erkannte Nell nicht, was sie ihm und ihrer Beziehung mit ihrer Versessenheit auf das verflixte Hauses antat? Konnte sie sich nicht vorstellen, was in ihm vorging, weil er auf der Liste ihrer dringendsten Angelegenheiten ganz unten rangierte? Selbst in der Provence hatte sie ständig von Broughton House reden wollen. Sah sie nicht, was er dabei empfand? Begriff sie nicht, dass er im Grunde gar nicht umziehen wollte?
    Aber das konnte und durfte er ihr nicht sagen. Dafür knüpfte Eleanor zu große Hoffnungen an das Haus.
    „Ich habe kein Verhältnis mit Sondra, falls du darauf anspielst“, begann er. „Ich bin nicht einmal auf den Gedanken gekommen …“
    „Aber sie“, unterbrach Eleanor Marcus heftig. „Und behaupte ja nicht, dass du es nicht gemerkt hast. Das nehme ich dir nicht ab. Du hättest sie niemals ins Haus lassen dürfen.“
    Sie war den Tränen nahe. Ihr Zorn verflog und machte einem tiefen Schmerz Platz. Vielleicht hatte Marcus tatsächlich nicht mit der jungen Amerikanerin geschlafen. Aber er hatte Sondra in dem Glauben gelassen, dass er sie attraktiv fand. Daran zweifelte sie nicht.
    Sonst hätte Sondra nach ihrer Rückkehr nicht in der Küche stehen, mit ihm flirten und tun können, als wäre sie, Eleanor, gar nicht vorhanden.
    Als Marcus später zu ihr ins Bett kam, tat Eleanor, als schliefe sie fest.

20. KAPITEL
    N ell! Wie geht es Ihnen?“
    Eleanor seufzte, als sie die Stimme ihres Steuerberaters hörte.
    „Mir geht es gut, Charles“, sagte sie. „Und Ihnen?“
    „Auch gut. Hören Sie, ich habe einige Probleme wegen der Finanzierung von Broughton House und muss unbedingt mit Marcus und Ihnen darüber reden. Am Wochenende habe ich eine Besprechung, werde aber zu Beginn der nächsten Woche zurück sein.“
    „Dann ist Marcus in Den Haag“, unterbrach Eleanor ihn. „Er hat dort einen Prozess und weiß noch nicht genau, wie lange seine Reise

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