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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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er zu seinem Wagen ging. Energisch verdrängte er sie und weigerte sich, näher über ihre Bedeutung nachzudenken.

    „Und wie wäre es damit?“, schlug Eleanor erschöpft vor und hielt einen hübschen apfelgrünen Shortsanzug aus Baumwollseersucker in die Höhe.
    „Ach, der ist doof, erklärte Vanessa. „Hier ist nichts Gescheites“, fügte sie verächtlich hinzu. „Können wir nicht woanders hingehen?“
    Gibt es überhaupt noch ein Geschäft, in dem wir noch nicht waren? überlegte Eleanor. Geduldig hängte sie den Anzug zurück und folgte ihrer Stieftochter zur Tür. Sie waren in unzähligen Läden gewesen. Trotzdem hatte Vanessa kein einziges Kleidungsstück gefunden, das ihr gefiel.
    Es gab noch zwei weitere Boutiquen. Die erste war vollgestopft mit staubigen Secondhandsachen. Eleanor musste sich zusammenreißen, um bei dem muffigen Geruch nicht die Nase zu rümpfen. Diesmal war sie sogar froh, dass Vanessa nichts fand.
    Im nächsten Laden fragte sie sich allerdings, ob sie sich nicht zu früh gefreut hatte. Was Vanessa hier anprobieren wollte, erwies sich als die Juniorversion einer ausgesprochen teuren Designermode.
    „Das ist nur Konfektionsware“, erklärte Vanessa achtlos, als Eleanor Bedenken äußerte. „Sie ist viel billiger als die Hauptkollektion. Sondra sagt, in New York tragen alle so etwas.“
    Zehn Minuten später zuckte Eleanor sowohl vor der Kleidung als auch vor deren Preis zusammen. Wenn „alle“ Jugendlichen in New York so etwas trugen, mussten sie außerordentlich nachsichtige, reiche Eltern haben.
    Während Vanessa mit einer Handvoll irrsinnig teurer Sachen aus Lycra in der Umkleidekabine verschwand, blickte Eleanor schweigend aus dem Fenster.
    Weshalb hatte Marcus ihr erst kurz vor der Abreise gestanden, dass er nicht nach Broughton House ziehen mochte? Hatte er recht, dass sie das Haus nicht für die anderen wollte, sondern für sich? Dass sie es sich nicht wünschte, damit die Familie besser zusammenfand, sondern um sich einen Kindertraum zu erfüllen?
    Mit seinen wenigen Worten hatte Marcus sie in einer Weise beschrieben, die ihr nicht gefiel: als eine Frau, die ihren Willen unbedingt durchsetzen wollte, die zu sehr mit ihren eigenen Wünschen und Problemen beschäftigt war, um die Bedürfnisse anderer zu erkennen.
    War sie wirklich so? War dies das Bild, das Marcus von ihr hatte?
    „Ich möchte mal sehen, wie es bei Tageslicht aussieht …“ Vanessa war in einem Kleid aus der Kabine zurückgekehrt, das entschieden zu eng und zu kurz für ein junges Mädchen ihres Alters war. Doch an der aufsässigen Miene erkannte Eleanor, dass es sinnlos war, Vanessa daraufhin zuweisen.
    Nachdem sie die Erlaubnis der Verkäuferin erhalten hatten, gingen sie auf die Straße. Die Sicherheitsanlage schrillte in einer Lautstärke, dass Eleanor innerlich zusammenzuckte.
    „Nein, es gefällt mir nicht“, verkündete Vanessa kurz darauf zu Eleanors Überraschung und Erleichterung. „Halt das bitte mal für mich“, forderte sie ihre Stiefmutter auf und reichte ihr die große schwere Schultertasche, die sie ständig mit sich herumschleppte. „Du brauchst nicht wieder mit reinzukommen“, fügte sie hinzu.
    Schweigend wartete Eleanor, bis das junge Mädchen seine eigenen Sachen angezogen hatte, das Kleid der Verkäuferin zurückgab und zu ihr herauskam.
    Obwohl sie nichts Passendes gefunden hatte, war Vanessa seltsam erregt, als sie zum Wagen zurückkehrten. Eleanor ertappte sie sogar dabei, dass sie still vor sich hin lächelte. Vielleicht gelingt es uns ja doch, eine gemeinsame Basis oder zumindest eine vernünftige Beziehung zu finden, dachte sie.
    „Wir könnten noch irgendwohin zum Lunch gehen, wenn du möchtest“, schlug sie vor. Doch Vanessa schüttelte sofort den Kopf.
    „Ich will Sasha gleich anrufen“, erklärte sie. „Und anschließend muss ich packen. Hat Mum gesagt, um welche Uhrzeit sie mich abholt?“
    „Nein. Sie wusste nicht genau, wann ihr Flugzeug in London ankommt“, antwortete Eleanor.
    Eine halbe Stunde nachdem sie wieder zu Hause waren, stieg sie die Treppe hinauf, um Vanessa zu fragen, was sie zum Lunch wollte. Die Tür stand offen, und das Mädchen lag auf dem Bett. Sie hatte den Rücken zur Tür gedreht und telefonierte.
    „Ja, es war kinderleicht … Genau, wie du gesagt hast. Sie hat nichts gemerkt. Ich habe es hier bei mir …“ Sie rollte herum und entdeckte Eleanor auf der Türschwelle. Augenblicklich veränderte sich ihre Miene. „Ich muss jetzt

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