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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Museen. Wir könnten zumindest die Abende gemeinsam verbringen. Unser Botschafter will einen Empfang geben. Ich würde mich freuen, wenn du … Es gäbe uns …“
    „Das geht nicht, Marcus“, lehnte Eleanor ab, und ihre Stimme zitterte ein wenig. Wie gern wäre sie mitgefahren.
    Er nahm die Hände von ihren Schultern, und seine Miene wurde hart.
    „Ich kann die Jungen nicht allein lassen“, fuhr sie fort. „Außerdem ist da das Haus … Charles hat vorhin angerufen und …“
    „Vergiss das verdammte Haus endlich“, unterbrach Marcus sie erbost. „Meine Güte, Nell, kannst du an nichts anderes mehr denken? Ich höre nur noch das Haus, das Haus, das Haus. Schließlich ist es nur ein Haufen Steine und Mörtel, und nicht einmal ein besonders reizvoller. Ich weiß, wie viel dir Broughton House bedeutet. Aber die Art und Weise, wie du dabei vorgehst … Beinahe, als wäre es das Wichtigste in deinem Leben geworden …“
    Eleanor erschrak über seinen heftigen Gefühlsausbruch. „Das ist ungerecht, Marcus“, antwortete sie. „Ich möchte dieses Haus, weil es uns allen das Leben erleichtern wird.“
    „Uns allen?“, fragte Marcus spöttisch. „Oder dir? Ich kenne etliche Fälle, in denen Grundbesitz eine Beziehung zerstört hat, aber keinen einzigen, wo er ein Zerwürfnis beseitigt hätte. Was hoffst du eigentlich damit zu erreichen, Nell? Ein besseres Verhältnis zu Vanessa? Sie möchte nicht umziehen, das hat sie immer wieder gesagt. Aber du willst ja nicht darauf hören. Mehr Raum und Freiheit für die Jungen? Vergiss nicht, dass du sie aus ihrer Schule nehmen musst, in der sie sich wohlfühlen, und dass du sie von ihren Freunden trennst. Tom und Gavin fangen gerade erst an, sich an unsere Ehe zu gewöhnen. Innere Sicherheit entsteht nicht aus deinem romantischen Bilderbuchtraum von einer Kindheit auf dem Land. Sie entwickelt sich mithilfe der Menschen, von denen man umgeben ist. Aus dem Wissen, dass man geliebt und anerkannt wird.“ Er schwieg einen Moment. „Zurzeit hat es den Anschein, dass Broughton Haus dir erheblich wichtiger ist als wir. Denk einmal genau darüber nach, Nell: Willst du das Haus für die anderen oder für dich?“
    Eleanor sah ihren Mann eine Weile schweigend an. Endlich antwortete sie mit bebender Stimme: „Du möchtest nicht nach Wiltshire ziehen, nicht wahr?“
    „Nein“, stimmte Marcus ihr ruhig zu. „Das möchte ich nicht, Nell. Erstens ist es zu weit weg. Ich hätte längere Fahrten ins Büro, als mir lieb wäre. Zweitens bin ich der Meinung, dass wir uns das Haus nicht leisten können. Irgendwann wird der Moment kommen, wo wir beide das Geld und den Zeitaufwand bedauern, den wir hineingesteckt haben.“ Er machte eine kleine Pause. „Ich bin nicht einmal sicher, ob ein Umzug nach Broughton House tatsächlich so viele Vorzüge hätte, wie du zu glauben scheinst. Dabei meine ich nicht nur die praktische Seite. Du setzt entschieden zu große Hoffnungen auf die Wirkung, die das Haus auf uns haben könnte. Es ist nur ein Haus, Nell und keine Zauberformel für sofortiges Familienglück.“
    Er bemerkte den Blick, mit dem Eleanor ihn betrachtete, und schwieg erneut.
    „Du hast das Haus die ganze Zeit nicht gewollt und nichts gesagt“, stellte sie mit ausdrucksloser Miene fest. „Was hattest du vor, Marcus? Wolltest du warten, bis die Verträge unterschriftsreif waren? Oder wolltest du mich allein weitermachen lassen, um später, wenn etwas schiefgegangen wäre, zu behaupten: ‚Ich habe dich ja gewarnt‘?“
    Sie war kreideweiß geworden vor innerer Erregung, und Marcus verwünschte sich, dass er nun doch den falschen Zeitpunkt für dieses wichtige Gespräch gewählt hatte.
    „Hör mal, ich …“
    Er hielt inne, denn Tom und Gavin betraten geräuschvoll die Küche und stritten sich um ein paar Stifte.
    „Lass uns später darüber reden“, sagte er leise. „Ich muss jetzt weg. Heute Abend …“
    Eleanor kümmerte sich nicht mehr um ihn, sondern wandte sich an ihre Söhne.
    Marcus zog sein Jackett an und merkte, dass er seine Frau tief gekränkt hatte. Das war nicht seine Absicht gewesen, und er bedauerte es unendlich.
    Wäre Eleanor nicht so vernarrt in Broughton House, hätte sie längst festgestellt, dass er ihre Begeisterung nicht teilte. Immerhin hatte er ihr genügend Hinweise dafür gegeben.
    Würde sie sich nicht ständig nur um die anderen kümmern, hätte sie deine Gefühle viel früher erkannt, flüsterte eine kleine scheinheilige Stimme Marcus zu, während

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