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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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…“
    Ihre Stimme versagte unter dem Ansturm der Gefühle, die sie überwältigten. Nick packte ihre Arme und fragte heftig: „Oh nein, du redest weiter. Adam ist nicht – will nicht, was? Er will nicht mit dir schlafen? Lüg mich nicht an, Fern. Ich weiß genau, wie sehr er …“
    Er hielt inne und ließ Fern so plötzlich los, dass sie gegen den Küchentisch fiel.
    „Ich lasse dich nicht gehen“, wiederholte er ungerührt. „Du hast gelobt, eine Ehe mit mir zu führen. Wenn du dir einbildest …“
    Er redete nicht weiter und sah zu, wie Fern sich zitternd vor Entsetzen und Nervosität an den Tisch drückte. Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen, und ihre Selbstbeherrschung schmolz dahin.
    Plötzlich wurde Nicks Stimme weich, ja beinahe schmeichelnd. „Überleg doch mal, was deine Eltern empfinden würden, wenn wir uns trennten … Wenn ich ihnen erzählen müsste, dass du mich mit Adam betrogen hast. Seit wann triffst du dich mit ihm? Wie oft …“
    Fern unterbrach ihn sofort. Ihre Worte überschlugen sich beinahe, während sie Nick erzählte, was geschehen war. Wie entsetzt sie gewesen war, und wie Adam sie gefunden hatte. Und wie …
    „Heißt das, du wolltest es mir einfach heimzahlen?“, fragte Nick, bevor sie geendet hatte. Aus einem unerfindlichen Grund lächelte er, und sein Körper entspannte sich. „Hast du es Adam erzählt?“, erkundigte er sich leise. „Wusste er, dass du anschließend zu mir zurückkehren würdest?“
    „Ich habe ihm überhaupt nichts erzählt. Nur dass – dass sie hier aufgetaucht ist.“
    Nick lächelte immer noch. Er zog Fern in die Arme und bemerkte ihren Widerstand nicht.
    „Begreifst du nicht, Fern? Du bist nur zu Adam gegangen, weil du mich ärgern wolltest. Natürlich bin ich wütend, eifersüchtig und gekränkt. Welcher Mann wäre das nicht? Aber ich verstehe, was in dir vorgegangen ist. Du liebst mich. Deshalb wolltest du mir wehtun und es mir heimzahlen, weil ich dich verletzt hatte. Aber das ist jetzt vorbei. Lassen wir die Vergangenheit ruhen, und machen wir einen neuen Anfang. Geben wir unserer Ehe eine zweite Chance, einverstanden?“
    Was sollte Fern sagen? Wie konnte sie das Friedensangebot ausschlagen? Wie viele Ehemänner würden so großzügig sein und ihrer Frau vergeben? Sie war es ihm, ihren Eltern und ihrer Erziehung schuldig, auf seinen Vorschlag einzugehen.
    „Ja“, stimmte sie Nick lustlos zu. „Ich bin einverstanden.“ Doch die Worte schmerzten in ihrem Hals und erfüllten sie mit Verzweiflung. „Fern, wo bleibst du? Bist du immer noch nicht fertig?“
    Schuldbewusst eilte Fern zur Schlafzimmertür und blieb gerade noch rechtzeitig stehen, bevor Nick eintrat.
    Der Abendanzug steht ihm gut, musste sie zugeben und betrachtete sein tadellos geschnittenes Haar und seine Sonnenbräune, die er im Freizeitzentrum bekommen hatte. Sie hob sich deutlich von dem teuren Stoff seines Smokings und dem makellosen Weiß seines Hemdes ab.
    Nick hatte es gern, wenn sie seine Oberhemden stärkte und von Hand bügelte. Das war eine mühselige Arbeit, die die Wäscherei erheblich besser erledigt hätte. Doch wenn sie Nick darauf hinwies, würde er sie gewiss fragen, ob sie ihn für einen Dukatenesel hielte und was sie überhaupt mit ihrer ganzen Zeit anfange. Schließlich hätte sie keinen Beruf.
    Weil Nick nicht wollte, dass sie arbeitete. Jedes Mal, wenn Fern ihn darauf ansprach, dass sie sich gern eine Halbtagsstelle suchen würde, wurde er furchtbar wütend. Die Leute müssten ja glauben, dass er seine Frau zu kurzhielte und sie deshalb ein paar Pfund hinzuverdienen wollte, behauptete er. Das käme nicht infrage.
    „Meine Güte, hast du nichts Anständigeres anzuziehen?“, fragte Nick jetzt.
    Fern hätte antworten können, dass sie sich von ihrem spärlichen Haushaltsgeld nur eine Grundgarderobe aus dem Kaufhaus leisten könnte. Aber damit hätte sie nur seinen Zorn auf ihre verstorbenen Eltern heraufbeschworen, die sich ihre bescheidenen Ersparnisse als Rente hatten auszahlen lassen, anstatt das Geld zu investieren und später ihrer Tochter zu vererben.
    „Du spielst wohl gern die Märtyrerin, nicht wahr?“, fuhr Nick spöttisch fort. „Beeil dich, oder wir kommen zu spät.“ Er warf ihr einen weiteren geringschätzigen Blick zu.
    Vergleicht er mich mit Venice? überlegte Fern. Oder bildete sie es sich nur ein, weil sie nach etwas suchte, um …
    „Zum Teufel, beeil dich“, forderte Nick sie verärgert auf.
    Ruhig nahm Fern ihre

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