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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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eigenen entsetzlich kalten Wohnzimmer.
    Da Nick meistens länger arbeitete, erlaubte er nicht, dass sie die Zentralheizung oder einen Heizlüfter anstellte. Er behauptete, sie würde zu viel Wärme verschwenden. Gäbe es den altmodischen Herd in der Küche nicht, müsste sie abends früh zu Bett gehen, um es warm zu haben.
    Roberta verabschiedete sich, um mit zwei weiteren Paaren zu reden, die gerade angekommen waren. Fern kannte die neuen Gäste ebenfalls. Sie lächelte freundlich, rührte sich aber nicht von der Stelle. Es waren ein Unternehmer und seine Frau, die erst vor einigen Jahren in diese Stadt gezogen waren, sowie die Parlamentsabgeordnete des Wahlkreises mit ihrem Mann.
    Fern mochte alle vier. Aber heute Abend war sie so gereizt und verkrampft, dass sie einen Moment allein sein musste, bevor sie zu ihnen ging.
    „Ich warte nur noch auf ein Paar“, hörte sie Venice hinter sich sagen. Sie drehte sich um und sah, dass Nick neben ihr stand.
    „Oh Fern, Sie haben ja gar nichts zu trinken“, spielte Venice plötzlich die fürsorgliche Gastgeberin.
    „Fern muss nachher fahren“, verkündete Nick, bevor Fern etwas sagen konnte. „Außerdem liegt ihr nichts an Alkohol.“
    Unbehaglich bemerkte sie den kurzen Blick, den Jennifer Bowers ihnen von der anderen Seite des Raums zuwarf. Er machte deutlich, was die Abgeordnete von Nicks Verhalten hielt.
    Verlegen errötete Fern und spürte, wie der Zorn in ihr aufstieg. Doch sie hatte keine Möglichkeit zu zeigen, was sie empfand. Selbst wenn sie wieder zu Hause waren, würde sie es nicht wagen, Nick zu sagen, wie sehr er sie mit seinem Verhalten gekränkt hatte.
    Natürlich war das ihre Schuld und nicht seine. Es war das Ergebnis ihrer Erziehung durch ihre liebevollen, aber altmodischen Eltern, die ihr beigebracht hatten, junge Mädchen – vor allem hübsche, wohlerzogene junge Mädchen – würden nicht aggressiv. Sie stritten sich nicht, widersprachen niemandem und gingen um des lieben Friedens willen lieber den unteren Weg. Und sie waren stets höflich und hilfsbereit.
    Wie von fern hörte Fern die Türglocke läuten und kehrte in die Wirklichkeit zurück.
    „Ah, da kommt ja unser letztes Paar. Die beiden sind noch nicht lange zusammen, deshalb haben sie sich wahrscheinlich verspätet.“ Vielsagend zuckte Venice die Schultern.
    Fern wandte sich ab und sah Roberta entgegen, die auf sie zukam. „Beinahe hätte ich es vergessen … Ich wollte mit Ihnen über die Versteigerung sprechen, die wir zurzeit organisieren. Sind Sie immer noch bereit, uns beim Sortieren der Sachen zu helfen?“, fragte die Arztfrau.
    Fern wollte gerade antworten. Da öffnete sich die Tür, und Venice führte ihre letzten Gäste herein.
    Automatisch blickte Fern hinüber und bekam vor Schreck keinen Ton heraus, sobald sie das Paar bemerkte. Genauer gesagt, sobald sie den Mann erkannte, der soeben hereingekommen war.
    Adam! Der Klang seines Namens hämmerte als stummer Protest in ihrem Kopf und erreichte alle Nervenenden. Sie fürchtete, der Schmerz könnte so stark werden, dass sie ihre Selbstbeherrschung verlor, sodass jeder im Raum erkennen musste, was in ihr vorging … Was sie schon lange empfand.
    Dann spürte sie plötzlich Nicks Hand an ihrem Rücken und hörte seine ungläubige Stimme. „Wo in aller Welt hat er die denn aufgetrieben?“, fragte er verblüfft.
    Eben war Fern noch froh gewesen, dass sie ihre Gefühle nicht preisgegeben hatte. Nun folgte die vernichtende Erkenntnis, dass die Frau, die unsicher neben Adam stand, ausgesprochen jung und hübsch war. Adam trat dicht an sie heran und lächelte ihr aufmunternd zu.
    Fern spürte einen eifersüchtigen Stich in der Brust. Der Schmerz aus heißem Verlangen und Schuldgefühlen war so groß, dass sie es kaum noch aushielt.

    Sie hörte ihren Namen und sah Adam auf sich zukommen.
    War das wirklich ihre Stimme? Sie klang so kalt, so abweisend und stand in völligem Gegensatz zu allem, was sie empfand.
    Niemand, der ihre zurückhaltende Begrüßung beobachtete, hätte erraten, dass Adam ihr Schwager – genauer gesagt, ihr Stiefschwager – war. Nick und Adam waren nicht blutsverwandt. Nicks Mutter hatte Adams Vater geheiratet, als Nick etwas über zehn Jahre und Adam schon ein junger Erwachsener gewesen war. Auch äußerlich hätten die beiden Männer kaum unterschiedlicher sein können.
    Während Nick ein eleganter blonder junger Mann war, war Adam …
    Fern musste den Kloß hinunterschlucken, der sich in ihrem Hals gebildet

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