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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Hörer und sagte herzlich: „Tut mir leid, Jade … Marcus wollte gerade gehen.“
    „Hast du heute Mittag Zeit für einen Lunch mit mir?“, fragte die Freundin. „Ende dieser Woche fliege ich nach New York, und wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen.“
    „Ja, ich glaube schon, dass ich Zeit habe“, antwortete Eleanor und ging in Gedanken ihren Terminkalender durch. „Wo und wann?“

    Wie erwartet, nannte Jade ein teures, angesehenes Restaurant. Sie verabredeten sich für eins.
    Eleanor nahm die Broschüre über das Haus, steckte sie wie einen heimlichen Talisman in die Aktentasche und widerstand der Versuchung, die Unterlagen noch einmal durchzublättern. Sie musste schleunigst ins Büro.
    Außerdem kannte sie die Einzelheiten längst auswendig, angefangen von den staubigen Speichern über den Garagen, die sie in Gedanken schon in ein großes Arbeitszimmer für sich und ein geräumiges Lern- und Spielzimmer für die Jungen umgebaut hatte. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie Tom und Gavin ihre dunklen Kopfe über die Bücher beugten, während ein Holzfeuer fröhlich vor ihnen im Kamin knisterte. Ihre soliden Schreibtische standen auf einem gebohnerten Holzboden, und aus den Giebelfenstern hatte man einen weiten Blick über die winterliche Landschaft.
    Das Haus hatte sieben Schlafzimmer. Alle waren so groß, dass man ein Bad davon abteilen konnte. Das war unbedingt nötig wegen der Gäste und auch, um keinen Streit zwischen Vanessa und ihren Stiefbrüdern aufkommen zu lassen.
    Natürlich würde Vanessa ihr Zimmer selber einrichten können.
    Unten … Eleanor seufzte glücklich. Unten würde es einen Salon, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, ein Arbeitszimmer für Marcus und die Küche geben. Die Küche würde den Mittelpunkt für die ganze Familie bilden. Es musste ein großer rechteckiger Raum mit massiven Holzschränken und einem großen Holztisch sein, an dem die Kinder sitzen konnten, während sie kochte.
    Wütendes Hupen riss Eleanor aus ihren Träumen. Die Ampel hatte inzwischen auf Grün geschaltet. Kurz darauf stellte sie den Wagen in der Tiefgarage ab.
    Während sie zu ihrem Büro ging, merkte sie, dass sie instinktiv langsamer wurde. Die Arbeit war nicht ganz einfach, seit Louise gekündigt hatte. Mit der früheren Freundschaft, an die Eleanor aufrichtig geglaubt hatte, und der Vertrautheit war es vorbei. An deren Stelle war bei ihr eine ziemliche Verwirrung getreten und, wenn Eleanor ehrlich war, ein Gefühl von Verrat. Louise wurde dagegen immer kampfeslustiger.
    Eleanor brauchte keinen Psychologen zurate zu ziehen, um zu erkennen, dass diese Aggressivität vermutlich auf ein schlechtes Gewissen zurückzuführen war.
    Wenn sie nicht gerade selbstgefällig darauf hinwies, dass die Gesundheit und die Ausbildung ihrer Kinder der Hauptgrund für ihren Umzug wären, machte Louise spitze Bemerkungen darüber, dass ihre Sprachkenntnisse die wertvolleren für das Büro wären.
    Nachdem sich ihr erster Schreck gelegt hatte, musste Eleanor sich zusammenreißen, um nicht verärgert auf die Sticheleien ihrer Partnerin zu reagieren.
    Louise ist nicht mehr dieselbe Frau, mit der ich das Übersetzungsbüro aufgebaut habe, versuchte sie sich zu trösten. Sie ist nicht mehr jene Louise, mit der ich meinen Kummer und meine Zweifel, meine Ängste und meine Sorgen der ersten Stunden teilen konnte. Und mit der ich viel gelacht habe, fügte sie stumm hinzu.
    Schade, dass es dieses Lachen nicht mehr gibt, dachte Eleanor, als sie mittags das Haus verließ. Es hatte etwas Besonderes gehabt, etwas Kumpelhaftes, eine Vertrautheit, die man nur bei einer Frau empfand und niemals bei einem Mann, so gut die Beziehung auch war.
    Marcus und sie lachten ebenfalls häufig. Aber es war ein anderes Lachen.
    Wie erwartet, war Eleanor als Erste in dem Restaurant, das die Freundin ihr genannt hatte. Jade kam fünf Minuten später und blieb einen Moment an der Tür stehen, als wollte sie den scharfen Ruck genießen, der bei ihrem Erscheinen durch die Gäste ging. Sie war eine bekannte Modejournalistin, gertenschlank und äußerst elegant. Trotz aller Bemühungen war es ihr nie gelungen, die wilden schwarzen Locken zu bändigen, die Eleanor schon bei ihrer ersten Begegnung bewundert hatte.
    Der dunkle Teint und das dichte schwarze Haar stammten von einer heimlichen Beziehung zwischen ihrer Großmutter und einem schwarzen amerikanischen Bluessänger, hatte Jade einmal erzählt. Eleanor hatte keine Ahnung, ob die Geschichte stimmte. Aber sie

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