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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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passte zu der Freundin.
    Mit ihren fast ein Meter achtzig hätte Jade in jeder Umgebung Aufmerksamkeit erregt. Doch nicht nur wegen ihrer Körpergröße zog sie die Blicke der Menge an. Sie besaß eine ungeheure Ausstrahlung, die sie auch vor Belästigungen schützte.
    Jade wusste es. Ursprünglich war diese Ausstrahlung ein Schutz des großen schlaksigen Mädchens gegen die spöttischen Bemerkungen der Jungen gewesen sein. Inzwischen hatte sie gelernt, den Spieß umzudrehen und die Andersartigkeit zu ihrem Vorteil zu nutzen.
    Im Gegensatz zu den übrigen Frauen im Restaurant war Jade nicht ausgesprochen modisch gekleidet. Sie trug ein schlichtes beigefarbenes Kostüm mit einem fließenden Rock und einer eleganten, lose geschnittenen Jacke. Das Material war so weich und schmeichelnd, dass es die Sinnlichkeit der darunter verborgenen Kurven nur andeutete und nicht unterstrich.
    Das Haar, ihr Markenzeichen, hatte sie wie immer zu einer lockeren Mähne gekämmt. Die Frisur war eine bewusste Abweichung vom Modediktat ihres Berufs und nicht, wie viele vermuteten, eine Konzession an die Tatsache, dass sich das kräftige Haar einfach nicht bändigen ließ.
    Eleanor beobachtete, wie die Freundin sich einen Weg zwischen den Tischen bahnte und die Bewunderung der anderen Gäste genoss.
    „Du bist ja schon da, Nell“, sagte Jade mit ihrer rauchigen Stimme, als sie Eleanor erreicht hatte.
    „Wir waren für ein Uhr verabredet“, erinnerte Eleanor sie und fügte lächelnd hinzu: „Dein Kostüm gefällt mir.“
    „Ein Modell von Armani. Ich habe es nach seiner letzten Modenschau in Mailand gekauft.“ Aufmerksam betrachtete sie Eleanor. „Ich fürchte, ich kann das Kompliment nicht zurückgeben. Wo, in aller Welt, hast du diese scheußlichen Sachen aufgetrieben?“ Sie erschauderte theatralisch.
    „Das ist eine absolut korrekte Garderobe, Jade“, erklärte Eleanor ruhig und betrachtete ihren schmalen Rock mit der im Ton abgestimmten Bluse. Beides sah attraktiv aus und entsprach genau dem, was sie bei der Arbeit benötigte. „Es ist vielleicht nicht die neueste Mode, aber …“
    „Vielleicht?“ Jade verdrehte die Augen. „Ganz bestimmt nicht. Hast du schon bestellt?“
    Eleanor zog die Brauen in die Höhe. „Das habe ich nicht gewagt. Wahrscheinlich hätte ich etwas gewählt, was zurzeit absolut ‚out‘ ist.“
    Jade überhörte die kleine Stichelei und versicherte: „Ausgeschlossen. So etwas gibt es hier gar nicht.“
    Sie begann zu lachen, und Eleanor fiel automatisch ein.
    Jade umarmte sie herzlich. „Oh Nell, du fehlst mir so“, erklärte sie leidenschaftlich. „Wie geht es Marcus und dir? Und was machen meine beiden Patenkinder?“
    „Erzähl du zuerst“, forderte Eleanor die Freundin auf. „Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du etwas auf dem Herzen hast.“
    „Hm, klug wie immer.“ Jade verzog das Gesicht. „Natürlich hast du recht. Man hat mir eine neue Stelle angeboten, eine wahnsinnige Chance. Die Herausgeberschaft der amerikanischen Modezeitschrift ‚Fashion‘: Supergehalt, jede Menge sonstige Vergünstigungen einschließlich des tollsten Apartments in Manhattan, das du dir vorstellen kannst, plus einem Monat in einer Zweitwohnung in Aspen im Winter und einem Haus auf Fire Island im Sommer. Karriereversessen, wie ich nun einmal bin, habe ich von solch einer Stellung immer geträumt. Zweifellos handelt es sich um einen der drei begehrtesten Jobs in meinem Beruf, nicht nur wegen der finanziellen Vorteile. Amerikanische Designer legen viel mehr Wert darauf als ihre europäischen Kollegen, dass Zeitschlitten wie ‚Fashion‘ über sie berichten. Sie brauchen es als Werbung für ihre Konfektion. Deshalb …“ Jade zuckte ein wenig die Schultern. „Ich müsste den Verstand verloren haben, wenn ich das Angebot nicht annähme.“
    „Und was hindert sich daran?“, fragte Eleanor.
    Jade sah sie mit ihren dunklen Augen kläglich an. „Ahnst du es nicht?“

    „Der Mann“, verbesserte Jade sie. „Und mit dem gibt es ein Problem.“
    „Er ist verheiratet“, versuchte Eleanor zu raten.
    Jade schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre nicht so schlimm. Er hat keine Ahnung, dass er der Mann meines Lebens ist. Ich bin nicht einmal sicher, ob er es wissen möchte. Außerdem ist er zehn Jahre jünger als ich.“
    Eleanor blickte erstaunt auf. „Na und? Du warst früher schon mit jüngeren Männern liiert.“
    „Liiert schon. Aber diesen möchte ich für immer, Nell. Und ich weiß nicht, ob

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