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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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tonlos zu. Hätte sie bloß so viel Verstand besessen, den Mund zu halten, anstatt Nicks Aggressivität und Gehässigkeit zu schüren.
    „Wie bist du eigentlich bei Adam gewesen, Fern?“, fragte Nick herausfordernd und beachtete ihre Bemerkung über Venice nicht. Seine Augen blitzten, und eine hektische Röte überzog seine Haut. „Warst du ebenso kalt und langweilig im Bett, wie du es bei mir bist? Hast du genauso stocksteif da gelegen, oder hat er dich mit seinen Liebkosungen in Ekstase versetzt, bis du vor Lust geschrien hast? Hast du ihn angefleht, dich zu lecken und zu ficken, bis du nicht mehr ein noch aus wusstest? War es so, Fern?“
    Fern überlief es so eiskalt, dass ihre Zähne buchstäblich klapperten. Ihr Körper verkrampfte sich angesichts dieser Seelenqual, und ihr Hals schnürte sich zusammen und ließ den Protestschrei nicht hinaus, den sie ausstoßen wollte.
    Wie konnte Nick es wagen, so mit ihr zu sprechen? Anzudeuten, dass sie …
    Es ist einzig und allein meine Schuld, erinnerte sie sich und versuchte, ihre Tränen fortzublinzeln. Es war ihre Schuld, dass er solche hässlichen Bilder von ihr zeichnete. Und es war auch ihre Schuld, dass er absichtlich etwas beschmutzte, was ihr …
    „Meine Güte …“, murmelte Nick, ließ sie los und stürmte aus der Küche.
    Fern hörte, dass er nach oben und ins Schlafzimmer ging. Sie konnte sich nicht rühren, sondern musste sich auf die Rückenlehne eines Stuhls stützen.
    Endlich ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Weshalb in aller Welt hatte sie nicht den Mund gehalten, anstatt Nick zu reizen? Vielleicht irrte sie sich ja, und er war gar nicht mit Venice zusammen gewesen.
    „So ist es richtig“, meinte eine leise spöttische Stimme tief in ihrem Innern, von deren Existenz sie bisher nichts gewusst hatte. „Gib nach … Wähl den einfachen Weg. Natürlich war Nick bei ihr. Er riecht ja immer noch nach ihrem Parfum.“
    Fern blieb in der Küche, bis Nick herunterkam und das Haus wieder verließ. Sie hatte gewusst, dass er es tun würde. Es passierte jedes Mal, nachdem sie sich gestritten hatten.
    Später würde er zerknirscht und reumütig zurückkehren. Er würde sie daran erinnern, wie sehr sie ihn damals verletzt hätte – wie viel sie ihm verdankte, und wie schwer es ihm fiele, mit der Kenntnis zu leben, dass sie, seine Ehefrau, die Frau, die er geheiratet, verehrt und auf ein Podest hoch über den anderen Frauen gehoben hatte, ihn betrügen konnte … Noch dazu mit seinem eigenen Stiefbruder.
    War es verwunderlich, wenn er manchmal das Bedürfnis hatte, seine Männlichkeit bestätigt zu bekommen und sein Selbstbewusstsein aufzuwerten, indem er mit einer hübschen Frau flirtete? Nur flirten, mehr nicht … Schließlich war sie, Fern, seine Frau. Er würde sie niemals verlassen.
    Oh ja, Fern wusste genau, was kommen würde.
    Jetzt, nachdem der Schock vorüber war, fühlte sie sich matt und wie ausgelaugt. Gleichzeitig waren ihre Gedanken ungewöhnlich scharf und klar.
    Sie hätte Nick niemals heiraten dürfen. Sie liebte ihn nicht, und trotz seiner gegenteiligen Beteuerungen hatte sie den Verdacht, dass er sie ebenfalls nicht liebte. Ihre Ehe war ein leerer Schein, eine Täuschung, eine Unredlichkeit, die nicht nur ihre Beziehung zueinander vergiftete, sondern ihre ganze Einstellung zum Leben beeinträchtigte.
    Sie war nicht nur ein Dummkopf gewesen, sondern auch ein Feigling. Während ihre Eltern noch lebten, hatte sie sich eingeredet, dass sie Vater und Mutter nicht enttäuschen dürfte, indem sie ihnen die Wahrheit über ihre Ehe erzählte. Oder hatte sie diese Ausrede nur vorgeschoben, weil sie zu schwach gewesen war, Nick entgegenzutreten und ihre Ehe zu beenden?
    Wäre es nicht am besten, wenn sie einfach fortginge?
    Fern legte die Arme um den Körper, denn sie zitterte immer noch vor Entsetzen und Verzweiflung.
    Sie hatte schon einmal versucht, sich von Nick zu trennen, und sie wusste, was dabei herausgekommen war. Angesichts der Erkenntnis, dass ihre Ehe nicht funktionierte, und der Entdeckung, dass Nick ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte, war sie kopflos davongelaufen, nur von dem Bedürfnis getrieben, vor einer Situation zu fliehen, der sie nicht gewachsen war.
    Hätte Adam sie nicht zufällig entdeckt und sie aufgehalten, hätte er nicht darauf bestanden, dass sie mit ihm nach Hause kam, weil er merkte, wie durcheinander sie war …
    Er glaubte, die Entdeckung von Nicks Untreue hätte sie restlos verwirrt. Der Schock

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