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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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denen eine Frau an einer unglücklichen Ehe festhalten musste, weil ihr nichts anderes übrig blieb. Sie, Fern, war eine gesunde, intelligente Frau von siebenundzwanzig Jahren und durchaus in der Lage, allein zu leben und finanziell für sich zu sorgen.
    Für eine großartige berufliche Karriere war es zwar ein bisschen spät, aber für ihren Lebensunterhalt würde es reichen.
    Es hatte ihr nie gefallen, dass sie finanziell von Nick abhängig war. Doch Nick hatte darauf bestanden, dass sie keinen Beruf ergriff. Er wollte sie im Hause haben.
    Ihren Eltern war es recht gewesen. Vater und Mutter hatten in Nicks Wunsch die Bestätigung für ihre altmodische Einstellung gegenüber der traditionellen Geschlechterrolle innerhalb der Ehe gefunden.
    „Ich bringe dich zwar ungern um eine eigene berufliche Karriere“, hatte Nick schmeichelnd gesagt. „Aber mein Beruf ist sehr anspruchsvoll, und ich habe so unregelmäßige Arbeitszeiten, dass ich nicht nach Hause kommen möchte und du nicht da bist. Solltest du allerdings befürchten, dass ich nicht ordentlich für dich sorgen kann oder mich in einen Geizkragen verwandle, der seine Ehefrau knapp bei Kasse hält und über jeden Pfennig Auskunft verlangt …“
    Natürlich befürchte sie das nicht, hatte Fern ihm rasch versichert, und er hatte sie geküsst.
    Nachdenklich stieg Fern die Leiter wieder hinauf, um die Fenster zu Ende zu putzen, mit denen sie vor Nicks Rückkehr begonnen hatte.
    Nick hielt sie zwar nicht ausgesprochen kurz, aber er war auch nicht gerade großzügig mit dem Geld.
    Wann hat es eigentlich begonnen? überlegte sie und sah einen Moment blicklos nach draußen. Seit wann bin ich so ängstlich, wenn ich Nicks Geld für ein bisschen Luxus ausgebe?
    Natürlich nicht für sich selber. Unter Luxus verstand sie Früchte außerhalb der Saison, kleine Delikatessen und Leckereien, die Nick mit größtem Vergnügen aß. Doch anschließend machte er regelmäßig kleine scharfe Bemerkungen über ihre unwirtschaftliche Haushaltsführung. In der ersten Zeit waren es keine schweren Vorwürfe gewesen, sondern kaum mehr als neckende Anspielungen auf ihren Hang zum Luxus und die Tatsache, dass ihre Eltern sie zu sehr verwöhnt hätten. Trotzdem hatten auch sie schon wehgetan.
    Von einem Luxus, wie Venice ihn sich leistete, konnte Fern nicht einmal träumen. An teure Garderobe, fachmännisch lackierte Fingernägel, ein schickes Make-up, einen Top-Haarstylisten, seidene Strumpfhosen – eher wohl halterlose Strümpfe – eine Mitgliedschaft in einem teuren Fitnessklub, in dem man das ganze Jahr über gebräunt blieb und seinen Körper rank und schlank hielt, um ihn anschließend auf dem Tennisplatz oder in einem winzigen Bikini vorzuführen, auch nur zu denken, war schon lächerlich.
    Zu Beginn ihrer Ehe hatte Nick viel Aufhebens davon gemacht, dass er Fern ein eigenes Taschengeld zugestand. Doch die Summe hatte schon damals kaum für ihre Unterwäsche und ihre Strümpfe gereicht.
    Später hatte sie versucht, darüber mit Nick darüber zu reden. Vielleicht wusste er gar nicht, wie teuer die Sachen waren. Doch er war böse geworden und hatte ihr vorgeworfen, verwöhnt und unrealistisch zu sein.
    Wenn alle rechtlichen Formalitäten abgeschlossen waren, würde sie, Fern, eine kleine Summe von ihrer Mutter erben. Ansonsten hatten die Eltern sich von ihrem Kapital eine Leibrente auszahlen lassen, die mit dem Tod der Mutter ausgelaufen war.
    Doch nicht aus Geldmangel hielt Fern an ihrer Ehe fest, das wusste sie genau. Falls nötig, würde sie die geringste Arbeit annehmen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schließlich brauchte sie keine Kinder zu versorgen. Von Nick würde sie auf keinen Fall Unterhalt verlangen.
    Weshalb ging sie dann nicht? Weshalb packte sie nicht einfach ihre Koffer und verließ das Haus, bevor Nick zurückgekehrt war?
    Weil ich es nicht kann, gab Fern zu. Weil ich Nick unmöglich verlassen kann, ohne mit ihm darüber zu reden, weshalb unsere Ehe gescheitert ist, und ihm begreiflich zu machen, wie tief mich seine Untreue verletzt.
    „Du weißt doch, was dabei herauskommt“, zog die innere Stimme sie auf. „Nick wird wieder sagen, es wäre deine Schuld – wegen Adam.“
    Dabei hatte die Tatsache, dass sie mit Adam geschlafen hatte, nichts an ihrer Einstellung gegenüber ihrer Ehe und ihrer Entschlossenheit geändert, sich so stark wie möglich für deren Erhalt einzusetzen.
    Adam zu lieben, war ein Fehltritt gewesen, ein Fehler, ein heimlicher

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