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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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fragte Eleanor schnell und weigerte sich, seine Zweifel zur Kenntnis zu nehmen.
    Der Mann nannte eine Summe, die erheblich höher war, als Eleanor vermutet hatte.
    „Und welche Arbeiten müssen Ihrer Ansicht nach unbedingt ausgeführt werden?“, forschte sie weiter.
    „Nun, der Salpeter muss weg, und die elektrischen Leitungen müssen in jedem Fall erneuert werden. Wenn möglich, würde ich Erdgas legen lassen. Außerdem benötigen Sie natürlich weitere Bäder. Für eine geeignete Küche sind ebenfalls erhebliche Umbauten erforderlich. Mit ein bisschen Glück müssten Sie nächstes Jahr um diese Zeit einziehen können. Dem Bauhandwerk fehlt es im Moment an Aufträgen. Deshalb brauchen Sie gewiss nicht so lange zu warten wie sonst, um gute Leute zu bekommen.“
    „Nächstes Jahr!“ Eleanor war entsetzt. Ihre rosige Vorstellung von langen Sonnentagen in den wie durch Wunderhand makellos gepflegten Gärten verschwand und machte einem wesentlich nüchterneren Bild mit Förderkörben und Schutt, Matsch und Schmutz sowie endlosen flehenden Diskussionen mit den Handwerkern Platz, sich bitte mit der Arbeit zu beeilen.
    Entmutigt dankte Eleanor dem Gutachter und legte den Hörer wieder auf.
    Zehn Minuten später läutete das Telefon, und der Immobilienhändler wollte wissen, ob Marcus und sie noch an Broughton House interessiert wären. Sie hätten noch zahlreiche weitere Anfragen.
    Eleanor verdrängte den Gedanken an die pessimistischen Aussagen des Gutachters und bestätigte ihr Interesse. Die Abgabefrist für das Gebot war zwar noch nicht abgelaufen, doch der Makler nutzte die Gelegenheit natürlich, um Druck auf eventuelle Käufer auszuüben.
    Es wäre Wahnsinn, ein Gebot für Broughton House abzugeben, solange sie die Summe nicht kannten, die sich aus dem Verkauf des Hauses in Chelsea erzielen ließ. Außerdem mussten sie wissen, was die wichtigsten Umbauten kosteten und wie hoch die Hypothekenzinsen sein würden.
    Als Marcus endlich nach Hause kam, konnte Eleanor es gar nicht erwarten, mit ihm darüber zu sprechen. Sie überfiel ihn gleich in der Küche.
    „Es hat noch einige Monate Zeit?“, unterbrach Marcus sie, nachdem Eleanor ihm von dem Gespräch mit dem Immobilienhändler berichtet hatte. „Ich fürchtete schon, die Frist liefe um Mitternacht ab.“
    Eleanor starrte ihn verblüfft an und überlegte einen Moment, ob sie sich den Spott in seiner Stimme nur eingebildet hatte. Doch ein Blick in Marcus’ Gesicht sagte alles.
    Augenblicklich schlug ihre Verwunderung in Verärgerung um. Es war nicht ihre Schuld, dass Marcus neuerdings immer weniger Zeit für ein Gespräch hatte. Sie tat, was sie konnte, um ihn nicht zu belasten. Sie hatte den Gutachter besorgt und mit dem Maklerbüro gesprochen, und sie würde sich zweifellos ebenfalls um die Maurer und die anderen Handwerke sowie um die Finanzierung kümmern müssen. Marcus würde gewiss erklären, seine Arbeit ließe ihm dafür keine Zeit.
    Und was war mit ihrer Arbeit? Sie, Eleanor, war ebenfalls berufstätig und musste obendrein ihre Kinder versorgen.
    Vor ihrer Heirat waren Marcus und sie übereingekommen, eine so gleichberechtigte Partnerschaft wie irgend möglich zu führen. Auf keinen Fall hatten sie in die überholte Rollenverteilung der Geschlechter zurückfallen wollen.
    Aber was war das für eine Partnerschaft, wenn Marcus sie mit allen Problemen allein ließ?
    Als es Schlafenszeit wurde und Marcus verkündete, er würde zu Bett gehen, erklärte Eleanor kühl, sie hätte noch zu tun.

    Während er duschte und sich die Zähne putzte, überlegte Marcus erschöpft, ob Eleanor auch nur die geringste Ahnung hatte, unter welchem Druck er zurzeit stand. Sie war so mit dem verflixten Haus beschäftigt, dass sie alles andere darüber vergaß, vor allem ihn.
    Natürlich hatte sie viel zu tun. Schließlich musste sie alles allein erledigen, nachdem Louise aus der Partnerschaft ausgetreten und nach Frankreich verschwunden war.
    Er wusste, dass der Umgang mit Vanessa seit Kurzem besonders schwierig war. Ihm war auch klar, wie viel ihr Broughton House bedeutete – und welche Hoffnungen sie daran knüpfte.

    Marcus war immer noch nicht sicher, ob sie das Haus kaufen sollten. Doch jedes Mal, wenn er mit Eleanor darüber reden wollte, überschüttete sie ihn mit ihrer Begeisterung.
    In seiner Kindheit hatten seine Mutter und seine Großmutter mütterlicherseits, die bei ihnen lebte, seinen ruhigen Vater völlig unterdrückt und jede Entscheidung von ihm

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