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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Fußballtraining und sein Sporttrikot in der Schule vergessen.
    Eleanor unterdrückte ihre Verärgerung und schlug ihrem Sohn vor, das Ersatztrikot anzuziehen.
    „Das ist viel zu eng“, klagte Gavin.
    „Du müsstest es nicht anziehen, wenn du deine Sportsachen mitgebracht hättest, Gavin. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du einen Kalender in deinem Zimmer hast. Darin sollst du alle zusätzlichen Termine eintragen.“
    „Das habe ich ja“, erklärte Gavin entrüstet.
    Eleanor seufzte leise. Der Supermarkt war noch offen. Sie konnte Gavin ein neues Trikot kaufen. Das entspräche zwar nicht ganz der Schulordnung, aber zumindest würde es passen. Außerdem brauchte ihr Sohn dringend neue Fußballstiefel. Wenn sie sich nicht irrte, wurden ihm die alten langsam zu klein.
    Plötzlich erstarrte sie, denn sie hörte ein Geräusch von oben. „Gib das her! Es gehört mir!“, kreischte Tom.
    Vanessa antwortete: „Was hat es dann in meinem Zimmer zu suchen?“
    Eleanor eilte nach oben. Tom stand mit hochrotem Kopf auf dem Treppenabsatz, während Vanessa ein Poster auf der Schwelle zu ihrem Zimmer in die Höhe hielt.
    „Schluss jetzt, alle beide!“, verlangte Eleanor. „Tom hör mit dem Geschrei auf, und du Vanessa, gibst Tom bitte das Poster zurück.“
    „Meinst du das hier?“, fragte Vanessa lächelnd, und Eleanor traute ihren Augen kaum. Ohne den Blick von ihr zu wenden, riss das Mädchen das Poster langsam in vier Teile und ließ die Blätter zu Boden fallen. „Oh, das tut mir leid, Tom. Jetzt habe ich es zerrissen“, erklärte sie mit beleidigend unschuldiger Miene.
    Bevor Eleanor ein Wort sagen konnte, machte sie kehrt und schloss die Tür hinter sich.
    „Ich hasse dich!“, schrie Tom hinter ihr her. „Wenn wir umziehen und ich mein eigenes Zimmer habe, lasse ich dich nie, nie hinein.“
    „Umziehen?“ Vanessa schoss derart aus dem Zimmer, dass die Tür an die Wand schlug, und starrte Eleanor feindselig an. „Wer zieht um?“
    „Wir werden gemeinsam umziehen“, antwortete Eleanor, so ruhig sie konnte. Dies war weder der rechte Ort noch der richtige Zeitpunkt, dem Mädchen die Pläne zu erklären.
    Vanessa sah sie mit einer Mischung aus Zorn und Angst an. Eleanor bemerkte die Verletzlichkeit in ihrem Blick. Doch bevor sie etwas sagen konnte, war das Mädchen in ihrem Zimmer verschwunden und kehrte mit Toms übrigen heiß geliebten Fußballpostern zurück. Die Poster wurden während ihres Besuchs immer von der Wand genommen und im Kleiderschrank verstaut.
    „Hier“, erklärte sie heftig und streckte Tom die Rollen hin. „Nachdem du demnächst dein eigenes Zimmer haben wirst, brauchst du meines ja nicht mehr mit diesem Krempel zu verschandeln.“
    Doch als Tom ihr die Poster abnehmen wollte, ließ Vanessa sie nicht los, sondern drehte und zerknitterte sie mit einem so gehässigen, beinahe boshaften Lächeln, dass der Junge verzweifelt aufschrie. Zum ersten Mal verspürte Eleanor das Bedürfnis, es Vanessa mit gleicher Münze heimzuzahlen und sie dieselbe Überlegenheit spüren zu lassen wie das Mädchen ihren Sohn.
    Heftiger mütterlicher Zorn erfasste sie. Gleichzeitig wurde ihr klar, dass Vanessa im Grunde nicht Tom, sondern sie herausfordern wollte. Da sie mit ihrer Geduld fast am Ende war, packte sie instinktiv das Handgelenk des Mädchens und erschrak ebenso wie ihre Stieftochter über die eigene Heftigkeit.
    Vanessa erstarrte. Überraschung, Verwirrung und Verbitterung mischten sich in ihrem Blick, während sie sich gegen Eleanors Griff wehrte.
    „Was fällt dir ein?“, fuhr Eleanor sie an und bebte am ganzen Körper. „Gib Tom sofort die Poster.“
    „Du hast mir nichts zu sagen“, protestierte Vanessa. „Du kannst mir nichts befehlen. Dies ist nicht einmal dein Haus. Es gehört Dad!“
    Entsetzt über die Feindseligkeit in Vanessas Stimme, ließ Eleanor das Mädchen los und sah zu, wie sie ihr Handgelenk rieb.
    „Ich hasse dich!“, heulte Vanessa. „Ich hasse euch alle! Ich wünschte, Dad hätte dich nie geheiratet!“
    Eleanor verdrängte den Schmerz, den ihr die Worte bereiteten, und antwortete ruhig: „Bitte, Vanessa, gib Tom die Poster zurück.“
    Das Mädchen drehte sich zu Tom. „Willst du sie haben? Willst du sie wirklich haben?“, zog sie ihn auf. „Nun, hier sind sie. Bitte sehr.“ Mit einer wilden Gebärde riss sie die Poster entzwei, lachte über Toms wütenden Aufschrei und warf ihm die Fetzen vor die Füße. Anschließend wandte sie sich an Eleanor und fragte

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