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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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wie hoch ihre Verluste waren, spielte keine Rolle; feindliche Flugzeuge hatten erst vor kurzem Ziele in Libyen angegriffen, und Susan Bailey Salaam hatte ihm davon erzählt – bevor das eigene Militär die Angriffe gemeldet hatte!
    Hijazi war vor Verwirrung leicht schwindlig, als er auf den Knopf drückte, der die Verbindung zu Salaam wiederherstellte. »Ich dachte schon, Sie würden sich nicht mehr melden, Minister«, sagte sie.
    »Woher ... woher zum Teufel haben Sie von den Angriffen gewusst, Salaam? Haben Sie sie befohlen? Haben Sie das getan?«
    »Nein, das habe ich nicht – aber ich weiß, dass weitere Angriffe folgen werden, wenn Zuwayy – oder Idris oder wie er sich sonst nennt – sich weigert, mit mir zu verhandeln.«
    »Hat Ägypten etwas mit diesen Angriffen auf unsere Stützpunkte zu tun, Madame?«
    »Nein, aber die dafür Verantwortlichen unterstehen mir. Wollen Sie, dass die Angriffe aufhören, müssen Sie sofort mit mir verhandeln. Ich weiß, dass Ihnen dafür nur noch wenige Stunden bleiben.«
    »Ich höre, Madame.«
    »Die Angriffe sind eine Vergeltungsmaßnahme für die Inhaftierung von Schiffbrüchigen, die Ihre Kriegsmarine aus dem Mittelmeer gerettet hat. Zuwayy soll dazu gezwungen werden, diese Leute freizulassen.«
    »Dann sagen Sie mir, wo die Terroristen und Bomber sind, Madame Salaam. Übergeben Sie sie dem König zur Aburteilung, dann ziehen wir alle unsere Truppen ab.«
    »Ich rate Ihnen, Ihre Truppen noch heute abzuziehen, Minister, sonst werden sie vernichtet. Und sobald wir Ihre Invasionstruppen in Libyen und im Sudan vernichtet haben, zerstören wir den Königspalast und Ihr Hauptquartier in Tripolis. Danach geht die systematische Zerstörung aller militärischen Einrichtungen in ganz Libyen weiter.«
    »Mit welcher Luftwaffe? Ich weiß nicht, wer diese Angriffe geflogen hat, aber das waren keine ägyptischen Einheiten. Mit wem haben Sie geschlafen, um Zugang zu solchen Waffen zu bekommen, Salaam? US-Präsident Thomas Thorn kann’s nicht gewesen sein – von dem weiß jeder, dass er ein Schlappschwanz ist. Mit welchen neuen amerikanischen Freunden haben Sie in letzter Zeit geschlafen?«
    »Wir werden sehen, wie zungenfertig Sie noch sind, nachdem Tripolis bombardiert worden ist, Minister.«
    So kommen wir nicht weiter, sagte Hijazi sich. Er musste rasch herausbekommen, was sie eigentlich wollte, bevor sie auflegte. »Was schlagen Sie also vor, Madame Salaam?«, fragte er.
    »Sie geben bekannt, dass in Geheimverhandlungen zwischen dem König und mir als Vertreterin der ägyptischen Regierung ein Waffenstillstand vereinbart worden ist.«
    »Sie können nicht für die ägyptische Regierung sprechen.«
    »Hoffen Sie lieber, dass ich’s doch kann«, antwortete Susan Salaam. »Mit Ministerpräsident Kalir oder sonstjemandem aus der Regierung können Sie nicht mehr verhandeln, seit Sie uns mit Atomwaffen angegriffen haben. Ich bin Ihre einzige Hoffnung.«
    »Sie müssen ein besseres Angebot machen, Madame Salaam«, sagte Hijazi streng. »Sie fordern alles, ohne irgendeine Gegenleistung anzubieten.«
    »Sie besitzen nichts, was Ihnen wirklich gehört, und haben alles zu verlieren«, sagte Salaam. »Wie viele Stützpunkte müssten wir wohl noch bombardieren, bevor das Volk anfängt, das Vertrauen zu seinem so genannten König zu verlieren? Oder vielleicht genügt ein einziger Angriff auf Tripolis?«
    »Libyen besteht darauf, an der Ölförderung in Salimah beteiligt zu werden«, erklärte Hijazi ihr. »Libyen hat fast hunderttausend ausgebildete Bohrarbeiter, die Arbeit suchen, aber Ihr westliches Kartell will sie nicht beschäftigen.«
    »Das Geschäftsgebaren Libyens bei Gemeinschaftsprojekten zur Ölförderung in Nachbarstaaten war bisher nicht sehr ermutigend«, stellte Salaam fest. »Solche Zusammenarbeit endet meistens mit einer Invasion. Außerdem besteht Ihre Regierung darauf, dass libysche Bohrarbeiter weit überdurchschnittlich bezahlt werden, und Gaddhafi hat immer darauf bestanden, zum ›Schutz‹ seiner Arbeiter Truppen zu entsenden. Darauf kann Ägypten sich unmöglich einlassen.«
    »Wie viel müssen Sie Central African Petroleum Partners dafür abgeben, dass sie Ihr Erdöl fördern? Zwanzig Prozent? Dreißig? Vierzig? Mehr? Bestimmt viel mehr, als libysche Bohrarbeiter kosten würden.«
    »Hier geht’s also wieder nur um das Öl, Minister?«, fragte Susan. »Nicht um die Muslim-Bruderschaft, den Islam oder die arabische Einheit – wieder nur um das verdammte

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