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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Leibwächterin eilen, die sie für tot hielt, aber die dunkle Gestalt stieß sie grob aufs Bett. »Wer sind Sie?«, kreischte Susan. Sie hoffte, dass einer der vor ihrer Wohnungstür und im Haus postierten Sicherheitsbeamten sie hören würde, aber die waren vermutlich ebenfalls tot. »Was wollen Sie?«
    Die Gestalt streckte eine Hand aus und knipste das Licht im Schlafzimmer an. Zu Susans Verblüffung erwies sie sich als einer der amerikanischen Kommandosoldaten, der seinen elektronischen Ganzkörperpanzer mit dem seine Körperkräfte verstärkenden Exoskelett trug, als wollte er in die Schlacht ziehen. »Patrick? Sind Sie das?«
    Patrick McLanahan wandte sich ab, nahm Shafik auf seine Arme, deren Muskelkraft hydraulisch verstärkt wurde, trug sie ins Schlafzimmer und legte sie sanft neben Susan aufs Bett. Erst als Susan die durch die Balkontüren von der Abu-Kir-Bai hereinwehende kühle Brise spürte, wurde ihr klar, dass Patrick sechzehn Stockwerke hoch heraufgeklettert oder mindestens dreißig Meter weit vom nächsten Gebäude herübergesprungen sein musste, um ihren Schlafzimmerbalkon zu erreichen. Als er jetzt den Helm abnahm, sah sie seine blauen Augen zornig blitzen.
    »Ich dachte, Sie wären tot«, murmelte Susan, während sie in einen dünnen seidenen Morgenmantel schlüpfte.
    »Und ich dachte, Sie wollten die Mörder Ihres Mannes zur Strecke bringen«, sagte Patrick. »Ich dachte, Sie wollten mir helfen, meine Frau und meine Männer zu finden.«
    »Das tue ich auch.«
    »Durch einen Deal mit Zuwayy, bei dem vereinbart wurde, die Gefangenen nach Marsá Matrũh zu schicken und uns in unserem Bunker einzusperren, damit er uns – und Ihren politischen Rivalen al-Khan – mit einer Neutronenbombe vernichten konnte?«
    »Glauben Sie etwa, ich hätte etwas mit diesem schändlichen Angriff zu tun gehabt?«, fragte Susan zornig. »Der hat mich ebenso empört wie Sie. Ich habe die ganze Zeit hier in Alexandria unter Hausarrest gestanden. Ich habe nie etwas von Zuwayy oder sonstjemandem aus Libyen gehört. Und was alKhan betrifft, bin ich froh, dass dieses Mörderschwein tot ist – aber ich habe nichts damit zu schaffen gehabt. Er ist von seinem Kumpel Zuwayy umgelegt worden, aber ich weiß nicht, warum. Das gehört alles zu Zuwayys größenwahnsinnigem Machtstreben.«
    »Und Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, mir das zu erzählen? Wir dachten, Sie hätten uns verraten, deshalb sind wir abgehauen, sobald wir konnten.«
    »Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, mir zu erzählen, dass Sie’s auf Zuwayy abgesehen hatten.«
    »Ich habe Ihnen erzählt, dass ich versuchen würde, Wendy und meine Männer zu befreien – aber nicht, dass ich mir Zuwayy vornehmen würde, um ihn zu zwingen, sie freizulassen«, gab Patrick zu.
    »Das habe ich Ihnen verschwiegen, weil ich nicht wusste, ob ich Ihnen trauen konnte. Offenbar habe ich damit Recht gehabt.«
    »Also, was wollen Sie hier?«, fragte Susan. »Wozu haben Sie riskiert, ein sechzehnstöckiges Gebäude zu erklettern und sich mit einem halben Dutzend bewaffneter Wachen anzulegen? Hier werden Sie Ihre Frau nicht finden.«
    Patricks gepanzerte Handschuhe und sein Exoskelett summten leise, als er wütend die Fäuste ballte. Dann ließ er sie jedoch resigniert sinken. »Ich fliege nach Hause, Susan. Wir haben Zillah und Al-Jawf angegriffen. Ich bin müde, und meine Männer sind erschöpft.«
    Susan starrte ihn sprachlos verblüfft an. »Wie haben Sie das geschafft? Allein hätten Sie und Ihre Männer das nie gekonnt.«
    »Wir haben’s geschafft.« Er machte eine Pause und starrte sie mit einem eigenartigen Ausdruck in den Augen forschend an. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde kämpfen – was haben Sie gedacht?«, antwortete Susan temperamentvoll. »Auch wenn Zuwayy mein Land angreift und meine Stützpunkte vernichtet, bleibe ich und kämpfe weiter! Solange mein Name und der meines ermordeten Mannes in diesem Land noch einen guten Klang haben, werde ich sie nutzen, um Ägypten Frieden und Gerechtigkeit zu bringen.«
    »Damit Sie Präsidentin werden können?«
    »Ich werde dafür kämpfen, dass General Baris der nächste Präsident wird. Er besitzt vielfältige Erfahrungen und ist Ägypten gegenüber völlig loyal.« Susan sah, wie Patrick kaum merklich zustimmend nickte. Sie stand vom Bett auf und trat vor ihn hin.
    »Patrick, ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Was soll ich tun?«
    »Seien Sie mein Kriegswerkzeug«, sagte Susan. »Ich kann niemandem trauen: nicht dem

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