Brown, Dale - Feuerflug
Stadt verantwortlich war.«
»Tun Sie das nicht, wird Libyen nicht ins SalimahKonsortium aufgenommen, Ihre Arbeiter bleiben in Libyen und leiden weiter bittere Armut, und die Muslim-Bruderschaft beginnt am König und an Ihnen zu zweifeln, während ägyptische Militärflugzeuge ungehindert am Himmel Libyens unterwegs sind.«
»Das ... das wird sehr schwierig ...«
»Dann sind wir uns also einig, Minister?«
Hijazi zögerte erneut, obwohl es dafür keinen Grund gab. »Wir sind uns einig, Madame«, bestätigte er. »Stimmt Seine Hoheit zu, erhalten unsere Streitkräfte sofort den Rückzugsbefehl.«
Juma Mahmud Hijazis Miene war völlig ausdruckslos, als er wenige Minuten später Zuwayys Arbeitszimmer betrat. »Wo zum Teufel hast du gesteckt, Juma?«, fragte Tahir Fazani ihn gereizt. Jadallah Zuwayy wirkte noch mürrischer und deprimierter als zuvor. Hijazi ignorierte den General. »Pass auf, Jadallah, ich glaube, ich weiß eine Lösung für unser Problem«, sagte er. Fazani starrte seinen alten Freund und Mitverschwörer fragend an, hielt aber klugerweise den Mund.
»Wovon redest du, Juma?«, fragte Zuwayy.
»Von einer ... einer Quelle, die ich in der ägyptischen Regierung aufgetan habe«, antwortete Hijazi vorsichtig.
»Sie hat mich gerade angerufen. Die Ägypter sind verhandlungsbereit. Sie wollen einen Waffenstillstand schließen.«
»Ich bestehe auf einer Kapitulation«, sagte Zuwayy.
»Die Ägypter ergeben sich mir und treten uns die Ölfelder von Salimah als Reparationen für die Verluste an Menschen und Material durch ihre Angriffe ab.«
Hijazi und Fazani verdrehten beide entsetzt die Augen – jetzt war Zuwayy anscheinend völlig übergeschnappt. Er konnte nicht mehr klar denken.
»Keine Sorge, Jadallah«, beruhigte Hijazi ihn.
»Die Ägypter sind bereit, alle unsere Forderungen zu erfüllen. Sie stellen die Angriffe auf unsere Stützpunkte ein, legen die Waffen nieder und ziehen sich von der Grenze zurück.«
»Ich will auch Salimah. Sie müssen mir Salimah sofort abtreten.«
»Jadallah, sie denken gar nicht daran, Salimah uns oder irgendjemandem abzutreten – wir müssen für die Aufnahme in dieses Kartell bezahlen.«
»Bezahlen? Ich bezahle nicht für etwas, das bereits uns gehört!«
»Jadallah, ohne eine Schaufel anfassen oder uns die Hände schmutzig machen zu müssen, werden wir gleichberechtigte Partner des westlichen Konsortiums, das die Pipeline baut und Ölbohrungen niederbringt«, sagte Hijazi. »Unsere Investition kann ihren Wert jedes Jahr verzehnfachen. Außerdem stellen sie dort libysche Arbeiter ein.«
»Was nützt uns das?«
»Wir müssen zeigen können, dass wir bei diesem Kampf etwas gewonnen haben«, antwortete Hijazi. »Wir können behaupten, sie dazu gezwungen zu haben, uns an ihrem Ölprojekt zu beteiligen, aber sie können nicht sagen, sie seien zur Abtretung eines Anteils gezwungen worden. Außerdem tun wir etwas für unsere Arbeiter, indem wir ihnen Zugang zum größten und lukrativsten Ölprojekt der Welt verschaffen. Die Ägypter wirken schwach, weil sie uns einen Teil ihres Projekts abtreten, und wir sehen wie Partner aus, weil wir für unseren Anteil bezahlen.«
Zuwayy schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest, Juma«, sagte er. »Ich will nur losschlagen und die Ölfelder besetzen. Tahir sagt, dass unsere Truppen bereitstehen ...«
»Damit riskieren wir, von den Ägyptern und den auf ihrer Seite kämpfenden Söldnern erneut bombardiert zu werden«, wandte Hijazi ein. »Wir haben ihre Angriffe auf Samãh und Jaghbũb nicht verhindern können – und drüben in Ägypten können wir sie erst recht nicht treffen.« Er funkelte Fazani an und befahl ihm wortlos, gefälligst anzufangen, in seinem Sinn zu argumentieren.
»Wir brauchen Zeit und Geld, um unsere Streitkräfte umzugruppieren, neu zu bewaffnen und zu reorganisieren«, sagte Fazani zögernd. Hijazi nickte aufmunternd. »Diese Abmachung verschafft uns Zeit und Geld.« Zuwayy starrte seine Freunde und Berater an und schien nachgeben zu wollen.
»Und dafür brauchen wir nur Susan Bailey Salaams Präsidentschaftskandidatur zu unterstützen«, fügte Hijazi rasch hinzu.
»Was?«, fragten Zuwayy und Fazani wie aus einem Mund.
»Das müssen wir tun, sonst sind alle Abmachungen hinfällig«, erklärte Hijazi ihnen. »In Ägypten gilt Salaam als die Heldin dieses unerklärten Krieges, obwohl sie nicht mehr getan hat, als mit irgendeinem amerikanischen Kommandeur ins Bett zu
Weitere Kostenlose Bücher