Brown, Dale - Feuerflug
wieder bedrohen kann? Was verlangen Sie für die Sicherung des Friedens in Nordafrika? Ich bin bereit, jeden Preis zu bezahlen!«
»Madame Präsident, ich setze voraus, dass General Baris oder Ihr Geheimdienst Sie vor diesem Gespräch über die amerikanische Regierung informiert hat«, sagte Edward Kercheval unwillig. »Dann müssten Sie wissen, dass der Präsident nicht die Absicht hat, US-Truppen zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen souveränen Staaten einzusetzen. Die Vereinigten Staaten intervenieren nirgends militärisch, außer unsere nationale Sicherheit oder lebenswichtige amerikanische Interessen wären direkt gefährdet. Das war von Anfang an die Politik dieser Regierung, und daran hat sich nichts geändert. Wir sind gern bereit, bei Verhandlungen eine Schlichterrolle zu übernehmen, aber wir entsenden keine Truppen, um Unterstützung zu leisten.«
»Außerdem haben wir keine Ahnung, von welchen StealthBombern oder gepanzerten Kommandosoldaten Sie reden«, fügte Robert Goff hinzu. »Die Vereinigten Staaten besitzen natürlich Bomber, aber die sind nicht zu irgendwelchen Einsätzen unterwegs gewesen. Und wir haben keine gepanzerten Kommandosoldaten. Nicht einen.«
»Was ist mit Patrick McLanahan?«
Auf diese Frage reagierten die drei Männer sichtlich unbehaglich, aber Goff antwortete, als läse er seinen Text von einem Teleprompter ab: »Wir haben von Mr. McLanahan gehört und wissen, dass er Verbindung zu mehreren Organisationen hat, von denen keine in irgendeiner Verbindung zu der amerikanischen Regierung steht. Gegen Mr. McLanahan wird in den Vereinigten Staaten wegen verschiedener Vergehen, deren Einzelheiten vom Justizministerium und Verteidigungsministerium geheim gehalten werden, ermittelt. Im Augenblick befindet er sich gegen Kaution auf freiem Fuß und wartet auf die Eröffnung des Verfahrens gegen ihn.«
»Sie lügen!«, widersprach Salaam aufgebracht. »Er hat mir geholfen. Er hat Ägypten vor Zuwayys Angriffen gerettet.«
»Hat er Ihnen das erzählt, würde ich’s lieber nicht glauben«, sagte Goff.
»Sie lügen alle«, wiederholte Salaam. »Er ist ein Held. Er war hier. Er hat Ägypten vor einem libyschen Überfall gerettet.«
»Vielleicht werden wir Sie bitten, dazu als Zeugin auszusagen, Madame Präsident«, sagte Kercheval. »Bei dem Prozess gegen McLanahan.«
»Das ist irgendein Trick«, behauptete Salaam hörbar verwirrt. »Er hat uns gerettet. Er besitzt Macht ... Waffen ...«
»Die entweder erfunden oder gestohlen waren, Ma’am«, erklärte Goff ihr. »Tut mir Leid, wenn er Sie reingelegt hat. Sie können natürlich in den Vereinigten Staaten Anzeige gegen ihn erstatten; der Justizminister wird sich dann persönlich um die Sache kümmern. Aber ich würde mich auf keinen Fall auf McLanahan verlassen, wenn es um die Sicherheit Ihres Landes geht.«
»Warum tun Sie ihm das an?«, fragte Salaam fast flehend. »Er ist ein wundervoller Mann. Er liebt seine Frau, er sorgt für seine Männer. Er ist ein guter Amerikaner, er kämpft für die Gerechtigkeit. Warum unterstützen Sie ihn nicht?«
»Von uns wird McLanahan weder unterstützt noch behindert, Madame Präsident«, antwortete Kercheval. »Ob er gegen amerikanische Gesetze verstoßen hat, steht noch nicht fest. Gegen ihn wird ermittelt, aber darüber kann ich jetzt nicht sprechen. Er ist ein Privatmann. Sollte sich jedoch herausstellen, dass er sich strafbar gemacht hat, verfolgen wir ihn mit der ganzen Strenge des Gesetzes. Ansonsten kann er als freier Mann tun und lassen, was ihm gefällt. Aber er steht in keinerlei Verbindung mit dieser Regierung, und was er auf eigene Faust unternimmt, ist nicht mit uns abgestimmt oder von uns sanktioniert.«
»Mr. President, Gentlemen, ich ersuche Sie um Ihre Hilfe bei der Verteidigung Ägyptens gegen einen möglichen libyschen Angriff«, sagte Salaam. »Ich weiß, dass Sie gegenwärtig zwei Trägerkampfgruppen im Mittelmeer stationiert haben; ich möchte Ihnen die unbeschränkte Nutzung ägyptischer Häfen und Flugplätze für Ihre Streitkräfte anbieten.«
»Nach der von Ihnen ausgesprochenen Warnung würde ich es ehrlich gesagt für unklug halten, eines unserer Kriegsschiffe einen ägyptischen Hafen anlaufen zu lassen, Madame Präsident«, wehrte Goff ab.
»Meine Warnung ist real genug, um Sie davon abzuhalten, Schiffe nach Ägypten zu entsenden, aber nicht real genug, um uns Ihre Unterstützung zu sichern?«
»Madame Präsident, ich werde Ihre Situation mit meinen Beratern
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