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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sichern soll. Sie werden sich daran erinnern, Madame, dass Sie zugesichert haben, Libyen solle als Gegenleistung für die Unterstützung Ihrer Wahl durch Seine Hoheit eine Drittelbeteiligung ...«
    »Nicht ein Drittel, Minister, sondern dreißig Prozent«, warf General Baris ein.
    »Ein Drittel, dreißig Prozent ... spielt doch keine Rolle«, behauptete Zuwayy.
    »Sie haben Recht, General, es sind dreißig Prozent«, sagte Hijazi. »Tatsache ist jedoch, dass diese Übertragung bisher nicht erfolgt ist. Andererseits hat Ägypten seine Grenzen in großzügiger Weise für Arbeiter aus vielen arabischen Staaten geöffnet, in Rekordzeit Arbeitsvisa ausgegeben und so zehntausenden von Fachkräften aus der gesamten arabischen Welt Arbeit und Brot verschafft. Das ist ein leuchtendes Beispiel für zwischenstaatliche Kooperation, die wir auch in Zukunft fortzuführen hoffen.«
    »Danke, Minister.«
    »Aber was ist mit dem Rest?«, fragte Zuwayy aufgebracht. »Wir sollten ein Drittel der Anteile des Konsortiums, ein Drittel der Öleinnahmen bekommen. Aber wir haben noch keinen einzigen Dinar gesehen. Versuchen Sie ja nicht, unsere Vereinbarung aufzukündigen, Salaam, sonst finden Sie sich auf dem Boden des ...«
    »Haben Sie irgendeine Erklärung für diese Verzögerung, Madame Präsident?«, warf General Fazani ein, bevor Zuwayy vor zwei ägyptischen Zeugen Morddrohungen gegen Salaam ausstoßen konnte.
    »Es gibt bestimmt eine logische Erklärung, Majestät«, behauptete Baris.
    »Tatsächlich? Welche denn, Baris?«
    »Vielleicht liegt’s daran, dass Libyen den vereinbarten Kaufpreis noch nicht bezahlt hat«, antwortete Susan an seiner Stelle. Sie lächelte weiter, aber ihre Augen funkelten plötzlich zornig.
    »Bezahlt?«
    »Majestät, Central African Petroleum Partners hat bisher 3,6 Milliarden US-Dollar in das Projekt Salimah investiert«, sagte Baris. »Ägypten hat sich schriftlich verpflichtet, Libyens Anteil an der Partnerschaft auf dreißig Prozent aufzustocken – aber nur unter der Voraussetzung, dass Libyen ein Viertel der Anteile des Konsortiums kauft. Dafür müsste das Vereinigte Königreich Libyen neunhundert Millionen US-Dollar investieren.«
    »Was? Ich soll einer Ausbeuterbande von westlichen Ölgesellschaften fast eine Milliarde Dollar für Öl bezahlen, das schon mir gehört?«
    Hijazi konnte nicht verhindern, dass Zuwayy das Ölgebiet Salimah für sich beanspruchte, aber Salaam und Baris überhörten seine Aussage geflissentlich. »Ich glaube, dass Seine Hoheit damit sagen will«, warf Hijazi rasch ein, »dass es möglich sein müsste, zu einer Übereinkunft zu gelangen.«
    »In welcher Form?«
    »Gestatten Sie uns, den Kaufpreis für die fünfundzwanzig Prozent aus unseren Öleinnahmen zu bezahlen«, schlug Hijazi vor.
    »Er könnte zum Beispiel binnen fünf Jahren entrichtet werden, wobei die festgelegten Raten gleich abgezogen würden. Wir wären sogar bereit, einen angemessenen Zinssatz zu zahlen – das Ganze könnte als eine Art Darlehen gelten, das durch unsere Öleinnahmen aus Salimah abgesichert wäre.«
    Susan überlegte kurz, dann nickte sie. »Ich glaube nicht, dass Central African Petroleum Partners dagegen etwas einzuwenden hätte, Minister«, meinte sie.
    Hijazi und Fazani atmeten innerlich auf und nickten sich zu. »Das ist sehr erfreulich, Madame Präsident«, sagte Hijazi erleichtert. »Ich denke, wir ...«
    »Aber ich bin dagegen«, fügte Susan hinzu.
    General und Minister starrten sie verblüfft an. Zuwayy wollte seinen Ohren nicht trauen und fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Hijazi und Fazani stellten verwundert fest, dass sogar Achmed Baris sichtlich schockiert war. »Madame Präsident, Sie ... Sie wären nicht damit einverstanden, dass wir den Anteil aus unseren Öleinnahmen bezahlen? Das verstehe ich nicht.«
    »Meine Gründe liegen auf der Hand, Minister«, antwortete Susan. Sie sah dabei Zuwayy an, und ihr Lächeln war schlagartig verschwunden. »Libyen hat diese Vereinbarung erzwungen, indem es Ägypten mit Krieg gedroht hat, wenn Ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Sie haben keinerlei Anspruch auf eine Beteiligung an Salimah – das dortige Gebiet gehört nicht Ihnen, und Sie haben sich nicht an den Kosten für die nötige Infrastruktur beteiligt. Trotzdem habe ich Ihre Forderung erfüllt, obwohl ich sie für Erpressung gehalten habe, weil ich Frieden und Wohlstand für Ägypten und alle seine Nachbarn wollte. Ich habe nur verlangt, dass Sie die europäischen

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