Brown, Dale - Feuerflug
Flugzeugwaffen der Welt – auch über russische – gespeichert, sodass der Computer nur noch zu erfahren brauchte, welche Waffen an welchen Stationen hingen.
Das erste Schlachtschiff EB-52 Megafortress, das den Angriff anführen würde, trug vor allem Abwurflenkwaffen für Angriffe aus größeren Entfernungen: in der vorderen Bombenkammer vier russische Kh-27 zur Ansteuerung von Radarstellungen; acht mit Trägheitsnavigation gesteuerte LangstreckenAbwurflenkwaffen Kh-15 in dem Revolvermagazin in der hinteren Bombenkammer, an jedem Pylon vier Jagdraketen R-60
mit IR-Suchkopf, dazu zwei FlightHawks an Pylonen – beide leider unbewaffnet. Die zweite EB-52 Megafortress trug in der hinteren Bombenkammer sechzehn 900-kg-Bomben, die paarweise geworfen werden würden und mit aufblasbaren Fallschirmen ausgerüstet waren, damit sie notfalls in geringen Höhen ausgelöst werden konnten. In den schrägen Halterungen der vorderen Bombenkammer hingen sechsunddreißig 225-kg-Schüttbomben in sechs Gruppen zu je sechs Bomben, und die externen Waffenpylone trugen je zwei Abwurflenkwaffen Kh-27 zur Ansteuerung von Radarstellungen und vier Jagdraketen R-60 mit IR-Suchkopf.
Obwohl die modernen russischen Lenkwaffen auf dem neuesten Stand der Technik waren, ließen sie sich schlecht an die beiden EB-52 Megafortress anpassen. Die Abwurflenkwaffen zur Bekämpfung von Radarstellungen wurden schon vor dem Start so programmiert, dass sie jedes Höhenfinder-Radar –
integraler Bestandteil einer Fla-Lenkwaffenstellung oder Jägerleitstelle – entdeckten und angriffen; die Suchköpfe der Jagdraketen wurden nach vorn gerichtet fixiert und würden nur melden, ob eine ausreichend starke Wärmequelle ihren Flugweg gekreuzt hatte – die Besatzungen würden nie erfahren, ob eine Jagdrakete ihr Ziel erfaßt oder vernichtet hatte. Die mit Trägheitsnavigation ausgerüsteten Abwurflenkwaffen mussten vor dem Start für ein bestimmtes Ziel programmiert werden;
ihrem Navigationssystem, das vor dem Start am Boden synchronisiert wurde, konnten während des Flugs keine Korrekturen mehr eingegeben werden.
Patrick machte mit dem König einen kurzen Rundgang durch die AL-52 Dragon. Techniker von Sky Masters Inc. darunter auch Jon Masters, arbeiteten noch immer an dem Plasmalaser und nahmen Feineinstellungen vor, während ein Laptop Magnetfelder maß, die abgestrahlten Leistungen berechnete und Sicherheitskoeffizienten angab. »Eine wirklich eindrucksvolle Waffe, Dr. Masters«, sagte Senussi, nachdem Patrick ihm Jon vorgestellt hatte.
»Ich wollte, ich könnte alle Anerkennung dafür einheimsen«, sagte Jon. Er deutete in den Rumpf der AL-52, aus dem gerade ein kleines Mädchen auftauchte, das ölig und schmutzig war, aber strahlend lächelte. »Euer Majestät, ich darf Ihnen Dr. Kelsey Duffield vorstellen – meine Partnerin und die Chefingenieurin dieses speziellen Waffensystems. Kelsey, ich möchte dir den König des Vereinigten Königreichs Libyen vorstellen –
Seine Majestät Muhammad as-Senussi.«
»Um Himmels willen, Jon!«, rief Patrick erschrocken aus.
»Entschuldigung, Hoheit, aber ... Mein Gott, Jon, du hast Kelsey Duffield mitgebracht ... nach Libyen?«
»Ich konnte sie einfach nicht davon abhalten, Patrick«, sagte John. »Und wenn du mich dafür anbrüllen willst, musst du dich anstellen, denn Kelseys Mutter ist noch längst nicht mit mir fertig. Patrick, das hier ist Dr. Kelsey Duffield, unsere neue Partnerin. Kelsey, dies ist Brigadegeneral außer Dienst Patrick McLanahan, als Vizepräsident für unsere Testflüge zuständig.« »Freut mich, Sie kennen zu lernen, General«, sagte Kelsey, indem sie Patrick zu seiner Überraschung umarmte und auf die Wange küsste. »Machen Sie sich keine Sorgen um Dr.
Wendy, Sir – wir holen sie für Sie und Bradley zurück.« Sie knickste vor Senussi wie ein kleines Mädchen, dann wandte sie sich ab und verschwand wieder im Rumpf der Dragon, um weiterzuarbeiten.
»Nicht gerade, was du erwartet hast, stimmt’s?«, fragte Jon grinsend.
»In einem Kriegsgebiet hätte ich alles andere als eine Neunjährige erwartet, Jon«, sagte Patrick. »Wir müssen sie bei erster Gelegenheit ausfliegen.«
»Sie bringt den Stand der Technik von Hochleistungslasern mit jeder Stunde, die sie am Dragon arbeitet, um ein Jahr weiter«, versicherte Jon ihm. Aber als Patrick ihn zornig anfunkelte, hob er abwehrend die Hände. »Okay, okay, sobald wir startbereit sind, schicken wir Kelsey nach Hause.«
Während
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