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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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seltenen Erdelemente, enthielten. Die Plasmaenergie riss die Neodymatome vom Glas und erzeugte einen unglaublich starken Lichtimpuls. Dieses Licht wurde in den Faraday-Oszillator reflektiert, der es zwischen gekühlten Spiegeln hin und her warf, bis es perfekt synchronisiert war, und dann in den äußeren Hohlleiter austreten ließ.
    Ein Verstärker konzentrierte den Lichtstrahl noch mehr, und Gruppenfilter fokussierten ihn bleistiftdünn, bevor er durch Collimator-Linsen auf einen Meter Durchmesser ausgedehnt wurde und so den verformbaren Spiegel traf, der ihn in die Atmosphäre schickte.
    Im Cockpit war von alledem enttäuschenderweise nichts zu spüren: kein lautes Summen, kein Rückstoß, keine Geräusche, nur die schwachen Vibrationen des sich bewegenden Kinnturms, während er sein Ziel verfolgte. Lindsey erhielt einige Warnmeldungen wegen der Plasmageneratoren. Eigentlich waren die Plasmageneratoren nichts anderes als PlasmafeldGefechtsköpfe, die im Umkreis von mehreren hundert Metern jegliche Materie zerstören konnten, aber ihre Explosion wurde durch Magnetfelder kontrolliert und zu Impulsen verkürzt. Im Heck der AL-52 wurden in jeder Sekunde tausende solcher Explosionen freigesetzt – nicht gerade ein gefahrloser oder sicherer Vorgang. Die Technologie war ganz neu, buchstäblich unerprobt, und befand sich noch in einem primitiven Versuchsstadium; es gab nur wenige Alarmvorrichtungen, weil bisher niemand wusste, welches die wirklich gefährlichen Untersysteme waren. Das gesamte System war brandgefährlich.
    Lindsey ließ die Lasersequenz trotz aller Warnmeldungen weiterlaufen, und Sekunden später wurde Kriegsgeschichte geschrieben.
    Die Wirkung des Laserstrahls, der die erste MiG-23 traf, glich der eines Schweißbrenners auf ein Stück Butter: Der Rumpf des libyschen Jägers schmolz nicht nur, sondern verdampfte im selben Augenblick. Der Strahl konzentrierte sich auf den dicksten Teil des Flugzeugs – auf seinen Rumpf zwischen den Tragflächen, wo auch der größte Treibstoff tank des Jägers saß. Das überhitzte Metall entzündete die verdampften zwölftausend Liter Treibstoff in Bruchteilen einer Sekunde und erzeugte einen Feuerball von über eineinhalb Kilometern Durchmesser, der die MiG-23 verschlang und wie ein von Menschen geschaffenes Nordlicht über den Nachthimmel waberte. Diese Explosion war noch aus über zweihundertfünfzig Kilometern Entfernung deutlich zu sehen.
    »Kontakt abgerissen«, meldete Lindsey Reeves, die den gesamten Angriff auf ihrem Supercockpit-Display verfolgt hatte.
    »Jesus!«, rief Bud Franken aus und ließ vor Überraschung seine Sauerstoffmaske vom Gesicht fallen.
    »Wir haben’s geschafft! Wir haben ihn runtergeholt!«
    Er hatte Mühe, sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren, so sehr verblüffte ihn die Leistungsfähigkeit dieser unglaublichen Waffe. Sie waren fast sechzig Meilen von ihrem Ziel entfernt gewesen. Eben noch war das durch Laserteleskop und verformbaren Spiegel vergrößerte Bild der MiG-23 klar und deutlich gewesen ... im nächsten Augenblick war es in einer Wolke aus explodierendem Gas verschwunden. Trümmer gab es praktisch keine – nur eine rasch verglühende feurige Lohe am Nachthimmel. »Los, gleich den nächsten Jäger!«
    »Ziel mit Dragon angreifen«, wiederholte Lindsey und berührte nochmals den Touchscreen. Sekunden später verschwand auch die zweite MiG-23 von ihren Bildschirmen.
    »Zero, hier Bud, zwei Jäger abgeschossen«, sagte Franken. »Hinter euch ist alles frei. Klar für Weiterflug zum Treffpunkt. Wir können euch bis fast zur Grenze des israelischen Luftraums überwachen.«
    Während sie verfolgten, wie die EB-52 nach Nordosten abflog, um sich mit dem DC-10-Tanker zu treffen, beobachtete Reeves auch ein weiteres Flugzeug, eine kleine, langsame Maschine, die in kaum fünfzig Fuß über Grund Richtung Tripolis über die Wüste flog. Der Gefahrenwarner des Flugzeugs übermittelte seine Informationen an die AL-52 Dragon, und jetzt erschien eine plötzlich auftauchende Gefahr auf Lindseys Supercockpit-Display. »Die MV-22 hat eine SA-10-Stellung bei zwölf Uhr, dreißig Meilen«, meldete Reeves. »Das Signal ist ziemlich stark – sie kommt in weniger als fünf Meilen in Reichweite.« Auf der Einsatzfrequenz funkte sie: »Motorboot, hier Dragon, direkt vor euch droht Gefahr. Auf Gegenkurs gehen.«
    »Können Sie uns den Weg frei machen, Dragon?«, fragte der Pilot des Schwenkrotorflugzeugs MV-22 Pave Hammer.
    »Augenblick«,

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