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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Flugzeugbauingenieur verlassen hatte, war sein großes Hobby die amerikanische Geschichte des 20. Jahrhunderts, vor allem in Bezug auf Luftfahrt. Sein Dienstzimmer glich einem kleinen Luftfahrtmuseum – zu den Ausstellungsstücken gehörten ein Exemplar der Patenturkunde der Brüder Wright für das erste motorgetriebene Flugzeug, ein Maschinengewehr aus einem Curtis-Jenny-Doppeldecker aus dem Ersten Weltkrieg, ein Norden-Bombenvisier, ein Steuerknüppel aus seiner geliebten F15 Eagle und zahlreiche gerahmte Fotos von Luftfahrtpionieren, Jagdfliegerassen und Piloten, die mit der Air Force Medal of Honor ausgezeichnet worden waren.
    Der Amateurhistoriker saß jetzt an der Grundlinie des dreieckigen Tischs, sodass er die Dreiecksspitze und die an der Wand aufgereihten großen Bildschirme vor sich hatte. Neben ihm saßen General Tom »Turbo« Muskoka, der stellvertretende Generalstabschef, und Generalleutnant Wayne »Wombat« Falke, der stellvertretende Chef der Operationsabteilung. Alle drei saßen vor Computerterminals, lasen EMails und Berichte. Muskoka und Falke musterten McLanahan grimmig, als er hereingeführt wurde; Hayes sah ihn nicht an, sondern konzentrierte sich auf die Bildschirme und telefonierte gleichzeitig.
    Wie Patrick dies im vergangenen Jahrzehnt in allen militärischen Einrichtungen beobachtet hatte, lief auch hier auf einem der Bildschirme CNN. Das Logo »Breaking News« wurde mehrfach eingeblendet. Patrick McLanahan hielt die gezeigte Szene zunächst für die Archivaufnahme von einem Flugzeugabsturz, aber dann schluckte er trocken, als er die Bildunterschrift »Bei Moskau, Russische Föderation« sah. Er musste sich beherrschen, um nicht auf den Großbildschirm zu starren, während er in strammer Haltung vor dem Konferenztisch und den drei hohen Luftwaffengeneralen stand.
    Hayes blaffte etwas ins Telefon, knallte den Hörer auf die Gabel, trank einen Schluck Kaffee und sah erst dann zu Patrick hinüber. »Wir haben Ihre Vampire gefunden, General«, knurrte er. Er drückte zornig die ENTER-Taste seines Terminals, um seine Weisungen zu erteilen, und deutete dann auf den Bildschirm. »Stehen Sie bequem. Sehen Sie sich das an. Erkennen Sie irgendetwas?«
    »Ja, Sir. Das ist Vampire One.«
    »Wie können Sie das sicher sagen?«
    Patrick trat an den Großbildschirm und drückte die Wiederholungstaste – heutzutage konnten die meisten Fernseher die beiden letzten Programmstunden digital speichern –, bis die Bilder erschienen, die er beim Hereinkommen gesehen hatte. »Ich habe diese Aufnahme vom Heck gesehen. Unsere Flugzeuge haben kein sehr hohes Seitenleitwerk, und Vampire One hatte kein Höhenleitwerk – bei ihr war das Höhensteuer durch Vorrichtungen zur Veränderung der Flügelgeometrie ersetzt worden.«
    »Wie funktioniert das?«, fragte General Falke.
    »Wir haben festgestellt, dass herkömmliche Steuerflächen bei Flugzeugen überflüssig sind, Sir«, erklärte Patrick ihm. »Um die gewünschte Steuerwirkung zu erzielen, braucht man nur die an Rumpf und Tragflächen anliegende Luftströmung zu verändern. Wir benutzen winzige hydraulische Stellmotoren, die von Luftwertrechnern gesteuert werden, um die Form der Beplankung zu verändern. Winzige Veränderungen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, genügen bereits, um jede Oberfläche Auf- oder Abtrieb erzeugen zu lassen. Wir experimentieren bereits mit der Möglichkeit, einen B1-Bomber mit doppelter Geschwindigkeit und Reichweite bei halber Flügelfläche zu bauen, indem wir den gesamten Rumpf in eine Tragfläche verwandeln. Mit dieser Technologie können wir einen Ziegelstein wie einen Papierflieger fliegen lassen.«
    Die drei Generale starrten ihn sorgenvoll an. »Die Russen könnten Teile des Leitwerks abgesägt haben, damit das Wrack wie eine unserer Maschinen aussieht«, vermutete General Muskoka.
    »Woher sollten sie wissen, wie es im Original aussieht, Sir – und wozu würden sie sich die Mühe machen?«, fragte Patrick. Er spielte weitere Aufnahmen ab. »Hier ist der eindeutige Beweis, Sir: LADAR-Antennen. Die Vampire benutzt sechs dieser Laser-Radare zur Zielerfassung, als Terrainfolgeradar, als TCAS-System, zur Lenkwaffensteuerung, zum Abfangen anderer Flugzeuge, zur Luftraumüberwachung, praktisch für alles. Die Reichweite beträgt fünfzig Meilen nach allen Richtungen – sogar in den Weltraum hinauf. Die Anordnung dieser Antennen war eines unserer bestgehüteten Geheimnisse.«
    »Und jetzt haben es die Russen – und sie

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