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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Hilfe kommt? Am Daumen lutschen? Soll ich stoppen?«
    »Das Flottenkommando empfiehlt Ihnen, etwaige Befehle auszuführen, um Schäden an Ihrem Schiff zu vermeiden«, antwortete der Funker. »Sind Sie gegenwärtig beladen?«
    »Scheiße, klar sind wir beladen – wir haben eine Million Barrel Rohöl an Bord!«, brüllte Trewnikow ins Mikrofon. Er machte eine Pause, traf eine Entscheidung und fügte hinzu: »Wir sind ein Tanker von Metjorgas. Haben Sie verstanden? Metjorgas. Sehen Sie in Ihren Unterlagen nach – dann wissen Sie, wem dieses Schiff und seine Ölladung gehören. Ich rate Ihnen, das Ihren Vorgesetzten zu melden. Und an Ihrer Stelle würde ich mich damit beeilen!«
    Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Schon wenige Minuten später meldete sich über Funk eine neue Stimme: »Tanker Ustinow , hier Kapitän Boriskow, Kommandant des Zerstörers Besstraschny , Siebenundneunzigste Zerstörergruppe, Noworossijsk. Wir haben verstanden, dass Sie in internationalen Gewässern von drei nicht identifizierten Militärhubschraubern angesteuert werden. Beschreiben Sie etwa sichtbare Markierungen und melden Sie, ob Sie irgendwelche Waffen erkennen können.«
    »Das sind einfach drei verdammt große Transporthubschrauber«, antwortete Trewnikow. Jetzt reagierte die russische Kriegsmarine endlich. Man brauchte nur den Namen »Metjorgas« zu erwähnen, damit alle schweißnasse Hände bekamen. Niemand, nicht einmal die Seestreitkräfte der Russischen Föderation, wollte sich mit Pawel Kasakow anlegen. »Ich sehe weder Markierungen noch Waffen.«
    »Verstanden. Patrouillenflugzeuge und -schiffe sind unterwegs«, sagte Boriskow. »Wir empfehlen, möglichst auf Gegenkurs zu gehen und die Erlaubnis zum Anbordgehen zu verweigern.«
    »Scheiße«, knurrte Trewnikow, »das kostet uns wertvolle Zeit und unseren Entladeplatz in Burgas.« Das erst vor kurzem in der bulgarischen Stadt eröffnete Metjorgas-Terminal war einer der größten und modernsten Tankerhäfen Osteuropas. Kasakows neue Pipeline von Burgas nach Vlorë in Albanien verringerte die Kosten für den Erdöltransport nach Westeuropa um mindestens ein Drittel, was allen Nutzern riesige Gewinne bescherte. Deshalb war das Terminal in Burgas immer gut ausgebucht, und reservierte Plätze verfielen schon nach kurzer Zeit. Eine Verzögerung von fünf bis sechs Stunden konnte bedeuten, dass sie tagelang vor Burgas auf der Reede liegen mussten, bis sie einen anderen Platz zugeteilt bekamen. »Können Sie nicht einen Jäger vorbeischicken, der die Scheißkerle vertreibt?«
    »Wir lassen Kampfflugzeuge startklar machen«, antwortete der Zerstörerkommandant, »aber die brauchen einige Zeit, um Ihre Position zu erreichen. Sie helfen uns, wenn Sie auf Gegenkurs gehen. Verstanden?«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Trewnikow. Seinem Rudergänger befahl er: »Ruder hart Steuerbord!« Diesen Befehl gab er nur ungern, denn ein großer Tanker wie die Ustinow
    – mit gut hundertfünfzigtausend BRT über zweihundert Meter lang – brauchte fast eine Stunde und über fünfzehn Seemeilen, um auf Gegenkurs zu gehen. »Ich gehe mit Ruder hart Steuerbord auf Kurs null-sechs-null«, meldete er über Funk.
    »Verstanden«, bestätigte der Kommandant. »Wo sind die unidentifizierten Hubschrauber jetzt?«
    Trewnikow suchte die Kimm ab und folgte den ausgestreckten Zeigefingern der Brückenbesatzung. »Ungefähr zweihundert Meter entfernt an Backbord«, antwortete er. »Sie tragen Zusatztanks. Die Dinger sehen wie Torpedos aus, aber es sind Zusatztanks. Meine Männer sagen mir, dass es sich um Transporthubschrauber Mi14 handelt. Sie kommen mittschiffs näher. Augenblick! Ich sehe Taue! Sie lassen Taue von den Hubschraubern herunter … an den Tauen klettern Männer herunter! Soldaten! Kommandosoldaten! Mein Schiff wird von Kommandos geentert! Jeder Hubschrauber setzt acht bis zehn Mann ab! Sie sind an Deck, sie kommen aufs Steuerhaus zu! Kommandosoldaten haben mein Schiff geentert! «
    »Ruhig, Kapitan , ganz ruhig«, sagte Boriskow. »Unser Patrouillenflugzeug ist keine zehn Minuten von Ihnen entfernt. Wir schicken Jäger los, und ein Kriegsschiff erreicht Sie in ungefähr zwei Stunden. Können Sie sich auf Ihrer Brücke verbarrikadieren?«
    »Gegen Kommandos? Zwei Stunden lang? Sind Sie verrückt?« Trotzdem ordnete der Tankerkapitän an, die Türen des Steuerhauses zu schließen und abzusperren. Er machte sich keine Illusionen über ihre Chancen, die Angreifer abzuwehren, aber er wollte

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