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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hatten. Ich denke, es ist an der Zeit, endlich mit diesem Unfug aufzuhören.«
    »So spricht ein wahrer Luftwaffenoffizier, dessen Karriere und Pension sicher sind«, sagte der Präsident mit fragendem Lächeln.
    »Und die Luftwaffe kommt bei diesem Plan ziemlich gut weg, ist mir aufgefallen«, fügte Goff hinzu. »Luftwaffe und Marine sollten sich zu ihrem neuen Status gratulieren.«
    »Ich spreche als Vorsitzender der Stabschefs, nicht nur als Luftwaffenoffizier, Sir«, sagte Venti zu Goff. »Ich halte den vorliegenden Plan für einen guten Neuanfang. Er signalisiert einen positiven Strategiewandel fürs einundzwanzigste Jahrhundert. Dieser Wandel ist meiner Ansicht nach dringend erforderlich. Deshalb stehe ich hundertprozentig hinter dem Präsidenten.«
    »Aber was wird die Truppe sagen, wenn die vorgeschlagenen Veränderungen greifen?«, fragte Thorn. »Was werden die anderen Teilstreitkräfte dazu sagen?«
    »Die wirklichen Soldaten werden tun, was ihnen befohlen wird«, antwortete Venti ehrlich. »Alle anderen werden aufschreien. Sie werden Sie als Verräter bezeichnen. Sie werden Ihren Rücktritt fordern, vielleicht sogar versuchen, ein Amtsenthebungsverfahren anzustrengen. Dann müssen Sie ihnen beweisen, wie stark Ihre Überzeugungen sind. Ist der Aufschrei der Öffentlichkeit lauter als das, was Ihr Herz Ihrem Kopf sagt? Wenn Sie auf diese Stimme hören, während die öffentliche Empörung über Sie hinwegfegt, müssten Sie Ihr Vorhaben verwirklichen können. Das ist jedoch Ihr Dilemma, Sir, nicht meines.« Venti seufzte, schloss kurz die Augen und fügte dann hinzu: »Und was meine Karriere und Pension betrifft – die mögen sicher sein, aber ich werde trotzdem auf ewig als der Mann bekannt bleiben, der die größte Umwälzung in der amerikanischen Armee seit der Einführung der Wehrpflicht mitverantwortet hat.«
    »Wenigstens macht Ihnen mein Plan keine Bauchschmerzen«, sagte Thorn. Venti starrte seinen Oberbefehlshaber streng an, auch als der Präsident ihm zuzwinkerte. Nun wandte Thorn sich an Außenminister Edward Kercheval: »Okay, Ed, ich weiß, dass Sie nur darauf warten, mich unter Beschuss nehmen zu können. Feuer frei!«
    »Sie wissen, was ich von diesem Plan halte, Sir«, begann Kercheval in einem Tonfall, der Schlimmes ahnen ließ. Im Gegensatz zu Goff und den meisten übrigen Regierungsmitgliedern war der Berufsdiplomat Edward Kercheval, der unter Präsident Martindale Botschafter in Russland gewesen war, kein persönlicher Freund Thorns. Aber der Präsident bestand auf freimütigem Dialog und direkter Kommunikation zwischen Kabinettsmitgliedern und dem Oval Office, und Kercheval hatte von Anfang an betont, er werde jede Gelegenheit dazu nutzen. »Ich fürchte, dass er die Struktur unserer gesamten Außenpolitik unterminieren wird. Hunderte, wenn nicht sogar tausende von Programmen, Abkommen, Übereinkünften und Memoranden über viele hundert Sachgebiete, Handelsverträge, Luftfahrtabkommen, Vereinbarungen über Funkaufklärung und dergleichen bis hin zu Lebensmittellieferungen basieren zum Teil auf Sicherheitsgarantien, die vor Jahrzehnten gegeben wurden. Ihr Plan droht alle diese Vereinbarungen zu kippen.«
    »Und wir sind gezwungen, uns an alle diese Übereinkünfte zu halten«, fragte der Präsident, »selbst wenn wir finden, dass sie unserem Land schaden?«
    »Diese Übereinkünfte sind Verträge , Mr. President«, sagte Kercheval. »Ein einseitiger Vertragsbruch zieht ernste Folgen nach sich – juristische Schritte, Verlust an Ansehen, Verlust an Glaubwürdigkeit, Verlust an Kooperationsbereitschaft, Verlust an Vertrauen. Vielleicht sogar noch ernstere Konsequenzen.«
    »Ich bin also ein Gefangener von Vereinbarungen und Verpflichtungen, die ich nicht selbst ausgehandelt habe, die ich nicht verstehe und die mir niemand in Washington erklären kann?«
    »Bei allem Respekt, Mr. President, es ist Ihre Aufgabe – und unsere –, sich mit allen diesen Verträgen und Abkommen vertraut zu machen«, sagte Kercheval beharrlich. »Deswegen haben Sie eine Regierung und eine Bürokratie – damit sie Ihnen helfen, in allen Regierungsgeschäften auf dem Laufenden zu bleiben. Einfach ein Programm in die Tat umzusetzen ist nicht die richtige Methode, an diese Sache heranzugehen. Die beste Methode ist, die Verträge und Abkommen, mit denen Sie nicht einverstanden sind, neu zu verhandeln. Man wirft nicht einfach den ersten Dominostein einer langen Reihe um, denn sonst fällt einer nach dem anderen,

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