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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mitzuteilen, er habe ein weiteres Problem entdeckt, reagierte er sofort, indem er einen neuen Befehl eintippte. Eben noch hatte er wie unbeweglich dagesessen und ins Leere gestarrt; im nächsten Augenblick war er lebhaft und hellwach wie in besten Zeiten. Verrückt.
    »Also gut.« Es hatte keinen Zweck, mit ihm zu diskutieren oder ihm Vorwürfe zu machen. Sie waren nicht verheiratet – sie waren nicht einmal offiziell ein »Paar«, zumindest nicht in seinen Augen. Wollte er bleiben, konnte sie ihn nicht daran hindern. »Ich muss los. Wir sehen uns zu Hause.«
    »Okay, Annie«, sagte David fröhlich. Seine Finger flogen über die Tastatur, und er nickte dabei mit dem Kopf, als lausche er einem Song oder inneren Rhythmus. »Amüsier dich gut. Ich nehme den nächsten Shuttle. Bye.«
    Annie Dewey hatte sich noch nie so einsam gefühlt wie in dem Augenblick, als sie an Bord der fast voll besetzten Boeing 727 ging, die sie von Dreamland zur Nellis Air Force Base bringen würde. Eine weitere typische Nacht – allein.
    Der Trick hatte seit seiner Schulzeit in Billings, Montana, unfehlbar funktioniert: Die beste Methode, Frauen kennen zu lernen, besteht darin, der Freundin eines guten Freundes zu helfen, eine Party zu organisieren. Da sie natürlich alle ihre Freundinnen einladen will, rückt sie ihre Namen, Adressen und Telefonnummern heraus. Voilà! Schon war das kleine schwarze Adressbuch auf dem neuesten Stand. Auf der Party sammelten seine Freunde und er weitere Informationen über die Mädchen, mit denen sie die Angaben im Adressbuch vervollständigten. Hatten sie ein Auto? Eine eigene Wohnung? Liebten sie die Natur? Das Kino? Diners bei Kerzenschein? Wilde Partys? Hatten sie Geld? Legten sie Wert auf eine feste Bindung oder suchten sie nur Geselligkeit und Amüsement? So konnten sie je nach ihrer Planung fürs Wochenende die richtigen Frauen einladen. Und noch wichtiger war, dass sie alle meiden konnten, die Wert auf eine feste Bindung legten.
    Duane »Dev« Deverill war seit der High School natürlich älter geworden, aber seiner Einstellung nach war er ein Achtzehnjähriger geblieben, der das Leben genoss. Seine Laufbahn war beispielhaft für einen Mann, der jede gute Gelegenheit ergriff. Er hatte eigentlich nicht studieren wollen, aber sieben Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs hatte die Air Force junge Männer und Frauen mit Collegestipendien geködert, um ihren Personalmangel zu beheben, also hatte Dev dort unterschrieben. Er hatte sich nie für einen Flieger gehalten, war aber Navigator geworden. Er hatte die Ausbildung als Jahrgangsbester absolviert und sich den besten Posten aussuchen können: Waffensystemoffizier des damals ganz neuen Jagdbombers F15E Strike Eagle. Als junger Hauptmann war er bei dem Unternehmen Wüstensturm einer der Rottenführer seiner F15E-Staffel gewesen, hatte einen eindrucksvollen Effektivitätsindex erzielt und war für überragende Leistungen mit der Air Medal ausgezeichnet worden.
    Trotz seines kometenhaften Aufstiegs war er aus der Luftwaffe ausgeschieden und zur Kansas Air National Guard gegangen, die den Bomber B1B Lancer flog. Als die 111. Bomberstaffel der Nevada Air National Guard begonnen hatte, erfahrene Besatzungsmitglieder für eine neue B1BStaffel anzuwerben, hatte Deverill sich sofort gemeldet. Als einer ihrer hauptberuflichen Offiziere hatte er mitgeholfen, diese noch unerfahrene Staffel zu einer der besten Einheiten der U.S. Air Force zu machen. In all diesen Jahren war Dev derselbe Typ geblieben, der er in Montana gewesen war: selbstbewusst, ohne übermäßig arrogant zu sein, sachkundig, ohne damit zu langweilen, und aggressiv, ohne lästig zu werden. Er wusste, dass er gut war, und alle anderen wussten es auch. Vergaßen die anderen diese Tatsache einmal, zögerte er nicht, sie daran zu erinnern, aber ansonsten gab er sich damit zufrieden, die breite Masse um Haupteslänge zu überragen, ohne auf seinem Weg nach oben allzu vielen Leuten auf die Zehen zu treten.
    Während die 111. Bomberstaffel »Aces High« zum Testgelände Tonopah abkommandiert war und einige ihrer Bomber in Dreamland modifiziert wurden, teilte Dev sich ein Apartment mit zwei Schlafzimmern mit einem anderen Luftwaffenoffizier, der beim 57. Geschwader auf der Nellis Air Force Base bei North Las Vegas für Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Sie bewohnten eine klassische »Junggesellenbude«, deren Vorteile sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit nutzten. Zu ihrem Apartmentkomplex gehörte

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