Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann
straff. Sie beobachtete Dev unverwandt, als sie mit zuversichtlichem, zufriedenem Lächeln ins warme sprudelnde Wasser glitt.
»Ich … ich hatte dir einen Badeanzug an den Türknopf gehängt«, erinnerte er sie.
»Ich weiß. Ich habe ihn gesehen. Danke«, sagte sie. »Das war sehr nett von dir. Dass ich ihn nicht trage, stört dich hoffentlich nicht, Dev?«
»Soll das ein … ich meine, nein, durchaus nicht, Heels.« Sie lehnte sich zurück, stützte die Ellbogen so auf den Beckenrand, dass ihre Brüste von den sprudelnden Luftblasen reizvoll verdeckt wurden, und trank einen Schluck Wein. Dev, der sich in seiner Badehose jetzt wie ein Idiot vorkam, streifte sie ab, nachdem er ins Wasser geglitten war, und legte sie auf den Beckenrand.
Nachdem er einige Augenblicke lang versucht hatte, einen Blick auf ihre Brüste zu werfen, entspannte er sich und sah wie nachts oft zum Himmel auf. Das Licht aus dem Gebäude und vom benachbarten Parkplatz ließ die Sterne etwas verblassen, aber er konnte noch ein paar Sternbilder erkennen. »Jetzt sind endlich Sommerkonstellationen zu sehen«, sagte er. »Dort oben steht die Wega im Sternbild Leier. Und knapp über dem Gebäude dort drüben ist der Kopf des Skorpions zu sehen.«
»Muss eine Spezialität von Navigatoren sein, dass sie alle Sterne und Sternbilder kennen«, sagte Annie.
»Bei meiner Ausbildung habe ich noch astronomische Navigation gelernt«, sagte Dev, »aber sie wurde kurz danach vom Lehrplan gestrichen. Wir haben gelernt, wie man einen Sextanten benutzt, eine Überschlagsrechnung anstellt – um festzulegen, wo die Sterne stehen sollten –, die Entfernung von Sonne, Mond oder Sternen misst und eine durch Gestirnshöhe, Luftdruck und Eigengeschwindigkeit bestimmte Standlinie errechnet. Durch zwei gute Messungen mit einem kleinen Libellensextanten, zu dem ein gleichmäßig funktionierender Autopilot, eine zuverlässige Luftdruckbestimmung und eine zutreffend ermittelte Eigengeschwindigkeit kommen mussten, konnte ein Navigator die tatsächliche Position auf fünf bis zehn Meilen genau bestimmen.«
»Fünf bis zehn Meilen ?«, rief Annie aus.
»Klingt lächerlich, was?«, bestätigte Deverill. »Das absolut schlechteste Trägheitsnavigationssystem konnte die Position damals auf ein bis zwei Meilen genau angeben, wenn es alle dreißig Minuten aktualisiert wurde. Heutzutage liefert das schlechteste System sie auf eine Viertelmeile genau, wozu es nur eine Aktualisierung braucht, und eine GPSPosition ist bis auf zwei Meter genau. Trotzdem ist es erstaunlich, dass Navigatoren in früheren Zeiten Schlachten auf den Weltmeeren gelenkt haben, ohne mehr als ein paar Sterne als Führer zu haben. Doch das ist eine untergegangene Kunst.«
»Zeig mir, was du siehst«, verlangte Annie. Sie nahm ihren Plastikbecher mit, kam herübergewatet, drehte sich um, setzte sich neben ihn und lehnte den Kopf an seine Brust. Das schockierte und erfreute ihn zugleich. Die verdammten Luftblasen verdeckten noch immer ihre Brüste. Er legte ihr den linken Arm um die Schultern, zog sie an sich, schlang den Arm um ihren Hals, bis seine Hand auf ihrer rechten Schulter lag, und spürte nun ihre Brustspitzen an seinem Arm. Sterne, Dev, ermahnte er sich, du musst jetzt an Sterne denken, an astronomische Navigation, Überschlagsrechnungen, Sterntabellen, astronomische Almanache …
»Was siehst du jetzt?«, murmelte sie. Ihren Kopf hatte sie in den Nacken gelegt, sodass ihr Hinterkopf im Wasser ruhte, aber sie sah nicht zu den Sternen auf.
»Ich sehe lieber dich an«, sagte er leise und senkte den Kopf, um sie zu küssen. Ein Stromschlag schien durch seinen Körper zu zucken, die physiologische Reaktion, die er angestrengt zu unterdrücken versucht hatte, ließ sich nicht länger verbergen, und er küsste sie heftiger, leidenschaftlicher. Sie erwiderte seinen Kuss, nahm dann seine Hand von ihrer Schulter und legte sie auf ihre Brust.
»Gott, Annie, du bist so sexy.« Sie sagte nichts, aber ihre rechte Hand glitt zu seinem Bauch hinunter, dann zwischen seine Schenkel und dann zu seinem bereits aufgerichteten Glied. Sie streichelte es kurz. Er stöhnte lustvoll … und merkte dann, dass sie wieder aufgehört hatte. »Annie, bitte …«
»Ich kann nicht, Dev«, flüsterte sie. Sie entwand sich ihm widerstrebend, rückte von ihm ab – nicht außer Reichweite auf die andere Seite des Beckens, aber eindeutig von ihm weg –, legte den Hinterkopf auf den Beckenrand und bedeckte ihr Gesicht kurz mit
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