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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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rücken erst ab, wenn wir das der Weltöffentlichkeit verkaufen können. Wir bleiben, um die verfeindeten Gruppen voneinander zu trennen; später gehen wir, nachdem wir Frieden und Stabilität auf dem Balkan wiederhergestellt haben.«
    »Das Problem besteht darin, den Rückzug anzutreten, bevor wir weitere Soldaten wie Gregor Kasakow verlieren«, fügte Jejsk hinzu. »Erleiden wir durch Guerillas schwere Verluste und ziehen dann ab, stehen wir als Feiglinge da.«
    »Russland flüchtet weder aus Tschetschnja noch vom Balkan«, sagte Senkow resolut. »Mir gefällt die PR-Idee am besten. Verlassen die Amerikaner tatsächlich den Balkan, wird das als Zeichen von Schwäche gedeutet. Das können wir ausschlachten. Aber ein weiteres Verbleiben auf dem Balkan wäre bestenfalls kostspielig und schlimmstenfalls gefährlich. Nach ein paar Monaten, vielleicht nach einem Jahr ziehen wir uns ebenfalls zurück.« Er wandte sich an General Schurbenko. »Was ist mit Ihnen, Generaloberst? Sie sind heute so still. Immerhin geht’s hier um Ihre Männer.«
    »In der Nacht, in der die Särge nach Moskau gebracht wurden, habe ich mit Pawel Gregorjewitsch Kasakow gesprochen«, sagte Schurbenko ernst. »Er war sehr wütend, weil Sie nicht selbst gekommen waren, um die Gefallenen zu ehren.«
    »Pawel Gregorjewitsch«, murmelte Senkow verbittert. »Ein wahrer Sohn seines Vaters, nur dass er sich in die falsche Richtung entwickelt hat. Wir haben ein Persönlichkeitsprofil aller Angehörigen von Gefallenen erstellt, die an der Zeremonie teilnehmen würden, General. Mir ist geraten worden, nicht hinzugehen. Die Analyse war richtig: Kasakows Frau hat vor allen anderen Familien praktisch auf die Fahne gespuckt. Das war eine sehr hässliche Szene. Sie hat nur die Macht vermehrt, die Pawel Gregorjewitsch schon jetzt in diesem Land besitzt.«
    »Ich habe ausführlich mit ihm gesprochen – und meine Adjutantin auch«, sagte Schurbenko. Darüber lächelten einige der Präsidentenberater, denn viele kannten Major Iwana Wasiljewas einzigartige Talente und Vorlieben. »Pawel Gregorjewitsch will keine Macht, er strebt nur nach Reichtum.«
    »Und den bekommt er, denke ich – in Moskau gibt’s täglich ein Dutzend Drogentote, weil Schweine wie Kasakow die Stadt mit Heroin überschwemmen«, sagte Stepaschin scharf. »Mütter verkaufen ihre Babys für ein Gramm Heroin und eine Einwegspritze. Und Kasakow jettet um die Welt zu seinen Wohnsitzen in Kasachstan, Venezuela und Vietnam und sackt Geld ein, so schnell er nur kann. Er verdient es nicht, Gregor Michailowitschs Namen zu tragen.«
    »Hat er Ihnen gedroht? Hat er dem Präsidenten gedroht?«, fragte Sicherheitsberater Jejsk.
    »Nein. Er hat uns ein Angebot gemacht«, antwortete Schurbenko ruhig. »Ein wirklich bemerkenswertes, fast unglaubliches Angebot.« Er hatte sich lange den Kopf darüber zerbrochen, ob er dem Präsidenten und dem Sicherheitsrat von Kasakows unglaublichen Vorschlägen berichten sollte. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, hatte jedoch einsehen müssen, dass das nicht funktionieren würde. Aber mit voller Unterstützung von Regierung und Oberkommando mussten Kasakows Vorschläge sich verwirklichen lassen.
    »Er sagt, dass er Rohöl im Wert von zweieinhalb Milliarden Rubel pro Tag verkaufen könnte, wenn es eine Pipeline vom Schwarzen Meer nach Albanien gäbe.« Um sich herum sah Schurbenko nur verblüffte Gesichter. »Die Pläne für diese Pipeline existieren, aber mit ihrem Bau ist wegen der ständigen Unruhen in Südosteuropa, vor allem in Makedonien und Albanien, noch nicht begonnen worden. Aber wenn die Unruhen aufhören oder die jeweiligen Regierungen russlandfreundlicher würden, ließe sich der Bau beschleunigt durchführen.«
    »Was hat er angeboten, General?«, fragte Senkow leise.
    »Mehr Geld, als wir uns alle jemals träumen lassen könnten«, antwortete Schurbenko. »Er will eine Viertelmilliarde Dollar für den Bau der Pipeline und eine weitere Viertelmilliarde in Form von ›Dividenden‹ für Investoren zur Verfügung stellen. Harte Devisen, auf ausländischen Nummernkonten, nicht aufzuspüren. Die Pipeline könnte in etwa einem Jahr in Betrieb gehen. Und er hat noch viel mehr angeboten – er will Russland ermöglichen, sein verlorenes Imperium zurückzugewinnen, wieder eine Supermacht zu werden. Er bietet Russland die Chance, durch Ölverkäufe wie ein Scheichtum am Persischen Golf unzählige Dollarmillionen pro Tag

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