Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Kasakow ungläubig. »Nennen Sie dieses Ding etwa nicht ›modern‹?«
    »Dieses Flugzeug ist fast zwanzig Jahre alt, Genosse«, erklärte Fursenko ihm. »Es war eine meiner ersten Konstruktionen. Damals wusste ich noch nicht genug über Tarnkappen-Design in Verbindung mit aerodynamischen Anforderungen – ich konnte es nicht zum Fliegen bringen und zugleich unsichtbar machen. Aber dann ist Iwan Oserow ans Institut gekommen und hat es in einem halben Jahr flugfähig gemacht.«
    Kasakow trat an die Maschine heran, um sie genauer zu betrachten. »Wo sind die Steuerflächen?«, fragte er. »Brauchen Flugzeuge nicht Höhen-, Seiten- und Querruder, um steuerbar zu sein.«
    »Nicht dieses Flugzeug«, antwortete Fursenko. »Unter der Beplankung sitzen mikrohydraulische Stellmotoren, die durch Formänderung winzige Veränderungen der am Rumpf anliegenden Luftströmung bewirken; dadurch verändern Auftrieb und Widerstand sich in genau dem Umfang, der für das jeweilige Flugmanöver erforderlich ist. Wir haben festgestellt, dass wir ganz ohne Klappen, Ruder oder Spoiler auskommen, wenn wir die Rumpfform innerhalb gewisser Grenzen willkürlich verändern können. Das Ergebnis: Steuerflächen oder Strahlruder sind im Normalbetrieb überflüssig. Das steigert die Stealth-Eigenschaften ums Hundertfache.«
    Kasakow setzte seinen Rundgang um das unglaubliche Flugzeug fort und kam nun zu den beiden Bombenkammern. Sie wirkten sehr klein – eben geräumig genug für ein paar große Waffen. »Sie sehen verdammt klein aus.«
    »Als reines Experimentalflugzeug sollte die Fi179 überhaupt keine Bombenkammern haben – diese Kammern waren lediglich für Messinstrumente, Kameras und Telemetriegeräte bestimmt«, erklärte Fursenko ihm. »Aber wir haben sie später zu Bombenkammern umgebaut, die gerade groß genug sind, um je vier Tausendkilobomben aufzunehmen. Unter den Tragflächen befinden sich Aufhängepunkte für Abwurflenkwaffen, die eingesetzt werden, bevor die Maschine in Reichweite feindlicher Radarstationen kommt. Die Tjeny trägt auch eine Abwehrbewaffnung, die in die Flügelvorderkanten eingebaut ist, um den Radarquerschnitt zu verringern: vier eigens für sie konstruierte Jagdraketen R60MK mit Infrarot-Suchkopf.« Obwohl Kasakow genau hinsah, konnte er die Raketen nicht erkennen, so gut waren sie abgedeckt.
    Sie stiegen die Fahrtreppe links neben dem Bug zum Cockpit hinauf. Trotz der Größe des Flugzeugs war es darin sehr eng; es gab nur Platz für zwei Schleudersitze hintereinander. Die externe Stromversorgung erfolgte über ein dickes Kabel, und die blasenförmige Cockpithaube war weit zurückgefahren. Die wichtigsten Anzeigen für Flugüberwachung, Navigation und Flugzeugsysteme waren von drei Flachbildschirmen im Instrumentenbrett abzulesen; links und rechts daneben befanden sich nur einige wenige Analoginstrumente mit Zeigern. Pawel Kasakow setzte sich sofort auf den vorderen Pilotensitz.
    Fursenko kniete neben ihm auf dem Cockpitrand und erläuterte die einzelnen Anzeigen und Steuerorgane. »Geflogen wird die Maschine mit dem Seitengriffsteuer rechts und dem einzelnen Leistungshebel links neben den Bildschirmen«, sagte Fursenko. »Mit diesen vier Schiebereglern darunter können die Triebwerke notfalls einzeln gesteuert werden.«
    »Dieses Flugzeug scheint sonst keine Steuerorgane zu haben«, meinte Kasakow. »Keine Tasten, keine Schalter?«
    »Die meisten Befehle werden gesprochen, durch Blicksensoren im Pilotenhelm oder durch Berühren eines der Bildschirme erteilt«, antwortete Fursenko. »Die normalen Flugbedingungen sind vor dem Start größtenteils im Bordcomputer gespeichert – der ursprüngliche Flugplan, alle Ziele, alle Waffenprofile. Der Pilot braucht nur den Anweisungen des Computers zu folgen oder kann die Maschine einfach vom Autopiloten nach Flugplan steuern lassen.
    Die Angriffs- und Abwehrsysteme sind weitgehend automatisiert«, fuhr er fort. »Die Fi179 fliegt selbstständig ins Ziel, öffnet die Bombenklappen und setzt automatisch die zuvor festgelegten Waffen ein. Der Bombenschütze auf dem hinteren Sitz arbeitet normalerweise mit Satellitennavigation, die durch ein Trägheitsnavigationssystem unterstützt wird – beides vom Bordcomputer kontrolliert. Im Zielgebiet kann er ein Laservisier oder Infrarotsensoren benutzen, um seine Waffen ins Ziel zu lenken. Die Abwehrbewaffnung lässt sich manuell oder computergesteuert einsetzen. Auch der Bombenschütze kann die Maschine vom Rücksitz aus fliegen,

Weitere Kostenlose Bücher