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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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obwohl sie keine zwei Piloten braucht, um selbst unter Einsatzbedingungen gut beherrschbar zu sein.«
    »Ein erstaunliches Flugzeug!«, rief Kasakow aus. »Wirklich verblüffend! So etwas habe ich im Leben noch nicht gesehen!«
    »Die von uns verwendete Technologie hinkt mindestens ein Jahrzehnt hinter der des Westens her«, gestand Fursenko ein. »Aber sie ist eingehend erprobt und bietet ein solides, robustes System, das wartungsfreundlich und sehr zuverlässig ist. Wir sind jetzt dabei, Abwurflenkwaffen und Marschflugkörper zu entwickeln, von denen wir hoffen, dass sie die Tjeny eines Tages zu einem wirklich kampfstarken Waffensystem machen werden.«
    »Wann kann ich damit fliegen?«, fragte Kasakow. »Morgen? Gleich morgen früh. Besorgen Sie mir Ihren besten Testpiloten und einen Druckanzug. Ich will möglichst bald mit ihr fliegen. Wann kann ich das?«
    »Niemals«, sagte Fursenko mit Grabesstimme.
    » Niemals? Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Diese Maschine ist offiziell noch nie geflogen und wird nie fliegen«, erklärte Fursenko ernst. »Erstens hat sie wegen internationaler Verträge Startverbot. Der SALT-Vertrag legt Art und Anzahl der fliegenden Kernwaffenträger genau fest, und unsere Fi179 steht nicht auf der Liste. Zweitens sollte sie nie fliegen, sondern nur zur Erprobung dienen – Messung von Radarreflexionen, Stress- und Ermüdungsversuche, Waffeneinbau, Windkanalversuche und Optimierung von Herstellungsverfahren.«
    »Aber sie kann fliegen? Sie ist schon geflogen?«
    »Wir haben ein paar Testflüge mit ihr gemacht …«, räumte Fursenko ein.
    »Machen Sie sie flugfähig«, verlangte Kasakow. »Sorgen Sie dafür, dass sie rasch flugfähig wird.«
    »Wir haben bei weitem nicht genug Geld, um …«
    »Doch, das haben Sie jetzt«, unterbrach Kasakow ihn. »Sie bekommen von mir, was Sie brauchen. Und der Staat braucht nicht zu erfahren, woher Sie das Geld haben.«
    Fursenko lächelte, denn genau auf diese Reaktion Kasakows hatte er gehofft. »Wie Sie wünschen, Genosse«, sagte er. »Bekomme ich endlich genug Geld für meine Ingenieure und Techniker, kann die Tjeny in sechs Monaten flugfähig sein. Wir können …«
    »Was ist mit Waffen?«, fragte Kasakow. »Haben Sie auch Waffen, die wir ausprobieren können?«
    »Wir haben bisher nur Versuchskörper mit dem Gewicht und den ballistischen Eigenschaften richtiger Waffen, aber wir könnten versuchen …«
    »Ich will, dass die Maschine richtig bewaffnet ist, wenn sie wieder fliegt«, befahl Kasakow, der aufgeregt wie ein Junge mit einem neuen Flugmodell war. »Angriffs- und Abwehrwaffen, alle voll einsatzbereit. Russische oder westliche Waffen, das ist mir gleich. Sie bekommen das Geld für alle, die Sie beschaffen können. Bar auf die Hand. Ich will ausgebildete Besatzungen, Bodenpersonal, Wartungspersonal, Einsatzplaner, Fachleute zur Nachrichtengewinnung – ich will, dass dieses Flugzeug voll einsatzfähig ist. Je früher, desto besser.«
    »Wie ich gehofft habe, dass Sie das alles verlangen würden!«, rief Fursenko begeistert aus. Er wandte sich dem Mafioso auf dem vorderen Sitz seiner Schöpfung zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Genosse Kasakow, ich habe immer gehofft, dass dieser Tag einmal kommen würde. Ich habe erlebt, wie dieses Flugzeug gestohlen, beinahe zerstört, beinahe verschrottet und beim Zusammenbruch unseres Landes praktisch vergessen wurde. Ich wusste, dass wir hier eines der kampfstärksten Waffensysteme der Welt hatten. Aber im vergangenen Jahrzehnt hat es nichts anderes getan, als Staub anzusammeln.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Kasakow nachdrücklich. »Ich habe viel mit diesem Ungeheuer vor. Ich werde dafür sorgen, dass der größte Teil Osteuropas wieder dem russischen Imperium einverleibt wird.«
    Mit mir selbst an der Spitze, dachte er. Mit keinem anderen als mir als Staatschef.
    Kasakow blieb noch mehrere Stunden bei Fursenko im Luftfahrtforschungszentrum. Während sie miteinander sprachen, telefonierte Kasakow mit seiner Zentrale und forderte Hintergrundinformationen über die wichtigsten Mitarbeiter des Projekts Tjeny an. Erfüllten sie bei einer ersten flüchtigen Überprüfung von Bankverbindung, Anschrift, Familienstand, Einstellungsdatum, Vorstrafen und Parteizugehörigkeit alle Kriterien, ließ Kasakow sie zu einem persönlichen Gespräch kommen. Begeisterung und Energie aller Mitarbeiter des Projekts waren beeindruckend, aber auch verständlich: Wer jetzt noch bei Metjor arbeitete, musste wie

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