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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Deutschen sich bedroht fühlen und Ihnen die neue Zusammenarbeit aufkündigen. Sie brauchen mich, Jejsk. Sie brauchen die Metjor Mt179, die auf dem Balkan und im Transkaukasus präzise, vernichtende und vor allem hundertprozentig abzuleugnende Angriffe fliegen kann. Glauben die betroffenen Staaten, dass Sie hinter diesen Angriffen stehen, ist das Spiel aus. Gelingt es Ihnen jedoch, sie davon zu überzeugen, dass sie Russlands Hilfe brauchen, gelangt Ihr ehemaliger Machtbereich wieder unter Ihre Kontrolle, und ich bekomme die wirtschaftliche, militärische und politische Stabilität, die ich brauche, um in diesen Gebieten zwei Milliarden Dollar zu investieren.«
    »Das klingt wie eine Art Schutzgelderpressung, Pawel Gregorjewitsch«, wandte Schurbenko ein. »Wieso sollten wir uns darauf einlassen? Weshalb sollte Russland den Bau dieser Pipeline nicht selbst in die Hand nehmen? Sie von Gasprom oder LUKoil bauen lassen und die Investitionskosten aus Ölverkäufen zurückzahlen?«
    »Könnten Sie das, hätten Sie’s längst getan«, stellte Kasakow fest. »Diese beiden Firmen sind durch Korruption und drückende Schulden fast bankrott – hauptsächlich wegen der stümperhaften Einmischungen ihres Großaktionärs, des russischen Staats und seiner unfähigen Bürokraten. Mein Plan sieht vor, dass weder Russland noch die anderen Staaten Geld investieren müssen – die Pipeline bezahle ich. Sie gehört dann mir. Die anderen Staaten erhalten eine zuvor ausgehandelte Durchleitungsgebühr, die für sie reiner Gewinn ist, und können zusätzliche Gewinne erzielen, indem sie Rohöl aus der Pipeline kaufen und in eigenen Raffinerien verarbeiten. Für dieses Rohöl mache ich ihnen einen guten Preis.«
    »Und was hat Russland davon?«, fragte Jejsk. »Was bekommen wir ?«
    Kasakow lächelte breit – er wusste, dass er sie jetzt an der Angel hatte. Sobald sie an sich selbst und ihren Anteil am Geschäft dachten, hatten sie angebissen. »Offiziell erhält Russland eine Durchleitungsgebühr für das Erdöl, das ich durch Russland leite und über Noworossijsk verschiffe«, antwortete er. »Heimlich zahle ich einen gewissen Prozentsatz meines Gewinns für den Schutz meiner Pipeline. Russland ist dann wieder auf dem Balkan präsent und kann die dortigen Staaten aussaugen. Ich weiß, dass Russland sich sehr gut darauf versteht, Staaten, die es zu schützen versprochen hat, zu melken – Makedonien, Bulgarien und Albanien sollten keine Ausnahme darstellen. Ich werde versuchen, alle drei Staaten mit den gleichen … Anreizen zu ködern.«
    »Plomo o plata?« , fragte Schurbenko. »Wer mitspielt, wird reich gemacht, und wer ablehnt, wird tot gemacht?« »Bei dieser Konstellation gewinnen alle«, behauptete Kasakow. »Das ist ein Angebot, das niemand ablehnen kann.«
    »Wirklich ein Angebot, das niemand ablehnen kann«, murmelte Linda Mae Walentina Masljukowa vor sich hin, als sie auf dem schmalen Kiesbankett der am Ende der Landebahn vorbeiführenden Straße stehend ihre Dehnübungen beendete und mit einer einfachen Kafa-Übung für Karatekämpfer weitermachte.
    Linda Mae war eine Elektronikingenieurin aus St. Petersburg, die Tochter eines russischen Vaters – eines ehemaligen russischen Konsuls und Handelsbeauftragten in New Orleans und Los Angeles – und einer irisch-amerikanischen Mutter aus Monroe, Louisiana. Obwohl sie den größten Teil ihres Lebens in New Orleans verbracht hatte, war sie bereitwillig mitgegangen, als ihr Vater wieder nach Moskau versetzt worden war. Ihre feuerroten Locken und blitzenden grünen Augen hatten die Studenten und Professoren am Joffe-Polytechnikum in St. Petersburg ziemlich beeindruckt, aber sie hatte sich von ihrer Beliebtheit nicht davon abhalten lassen, ihr Studium mit Auszeichnung abzuschließen.
    Nach abgeschlossenem Studium hatte Linda Mae im Jahr 1995 auf ihre US-Staatsbürgerschaft verzichtet, was ihr in Russland große Karrierechancen eröffnet hatte. Als Elektronikingenieurin, die nicht nur Russisch, sondern auch fließend Englisch sprach, hatte sie die Wahl zwischen vielen Jobs und Gehältern. Sie schlug jedoch mehrere besser bezahlte Jobs in Moskau und eine Dozentenstelle in St. Petersburg aus, um am Luftfahrtforschungszentrum N.J. Shukowski im Labor für Nachrichtentechnik zu arbeiten. Weil sie früher US-Staatsbürgerin gewesen war, blieb ihre Sicherheitseinstufung auf Geheim beschränkt, aber sie lebte trotzdem gut und war bei ihren Kollegen beliebt und angesehen. Sie sprach oft davon,

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