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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kasakow eine Privatarmee aus ehemaligen SpeznasKommandosoldaten hatte, die gut ausgebildet, jetzt auch gut besoldet und ihm treu ergeben waren.
    »Wo ist der Bomber, Pawel Gregorjewitsch?«, fragte Schurbenko, als sie in dem kleinen Büro zusammensaßen. »Wir wissen, dass er zwei Stunden vor dem Luftangriff auf Kukës von hier gestartet ist, und jetzt ist er verschwunden.«
    Kasakow zündete sich eine Zigarre an, bot auch Jejsk und Schurbenko die Havannas an. Schurbenko nahm eine. »Er ist in Sicherheit, an verschiedenen Orten in drei oder vier Ländern versteckt.«
    »Was zum Teu f el bilden Sie sich eigentlich ein?«, polterte Jejsk los. »Wollen Sie Außenpolitik auf eigene Faust machen, Ihren eigenen kleinen imperialistischen Krieg führen? Erzählen Sie mir bloß nicht, Sie hätten Ihren Vater so sehr geliebt, dass Sie einen Stealth-Bomber gestohlen und hunderte von Männern, Frauen und Kindern umgebracht haben, um ihn zu rächen ?«
    »Ich würde nicht mal einen Telefonhörer abheben, um meinen Vater zu rächen«, sagte Kasakow bösartig grinsend. »Außerdem ist er genau so gestorben, wie er’s sich gewünscht hätte – vielleicht nicht mit seinen Stiefeln an den Füßen, aber wenigstens im Handgemenge mit dem Feind. Wahrscheinlich hat er die Männer, die ihm einen Strick um den Hals gelegt haben, bis zuletzt beschimpft, um ihnen seine Verachtung zu beweisen. Ich habe bessere Verwendung für meine Zeit und mein Geld, als wegen eines Mannes, der sich nie einen Dreck um mich gekümmert hat, einen Rachefeldzug zu führen.«
    »Was machen Sie also?«
    »Ich schaffe ein günstiges politisches und wirtschaftliches Klima für mich – und auch für Russland, wenn dieser Schlappschwanz Senkow und Sie clever genug wären, um diese Chance zu nutzen«, antwortete Kasakow.
    »Aber wie? Wollen Sie etwa alle Hauptstädte auf dem Balkan und im Transkaukasus bombardieren, nur um eine Pipeline verlegen zu dürfen?«
    »Das brauche ich nicht zu tun«, sagte Kasakow. »Der Angriff auf Kukës war Warnung genug. Unter der Voraussetzung, dass ihr Schwätzer mich nicht vorzeitig verratet, wende ich mich an die Regierungen Albaniens und Makedoniens und mache ihnen ein Angebot. Weisen sie mein großzügiges Angebot zurück, erleiden sie das gleiche Schicksal.«
    »Sie spinnen wohl?«, fragte Jejsk empört. »Sie wollen mit einem einzigen Flugzeug die Regierungen zweier Staaten so einschüchtern, dass sie Ihnen erlauben, eine Pipeline durch ihr Gebiet zu bauen?«
    »Ich hoffe, dass Russland interveniert«, antwortete Kasakow. »Russland sollte diesen Staaten zu Hilfe eilen und ihre Sicherheit garantieren. Sobald dort russische Truppen diskret, aber unübersehbar stationiert sind, ist die Sicherheit beider Staaten und meiner Pipeline gewährleistet. In einem Jahr ist meine Pipeline betriebsbereit, und wir können alle anfangen, Geld zu verdienen.«
    »Das ist die dämlichste Idee, die ich je gehört habe!«, knurrte Jejsk. »Glauben Sie im Ernst, dass die beiden Regierungen sich einfach tot stellen werden? Und was ist mit …«
    »Mit der NATO?«, unterbrach Kasakow ihn. »Sagen Sie mir, Genosse Nationaler Sicherheitsberater, wird die NATO dabei eine Rolle spielen können?« Als Jejsk stumm wegsah, lächelte er versonnen – seine Informationen waren also zutreffend. Die Vereinigten Staaten verließen tatsächlich die NATO und zogen aus Europa ab. Dies war wirklich eine einmalige Gelegenheit, und nun wurden endlich auch einflussreiche Mitglieder der russischen Regierung darauf aufmerksam. »Wer noch? Deutschland? Meinen Informationen nach soll die deutsch-russische Zusammenarbeit auf allen Gebieten erheblich verstärkt werden, um das von den Amerikanern durch ihren Abzug hinterlassene Machtvakuum auszufüllen.«
    »Wozu brauchen wir also Sie, Kasakow?«, fragte Jejsk aufgebracht. Woher zum Te u f e l wusste dieser kleine Gangster das alles? »Sie sind nur ein Drogenhändler. Weshalb soll Russland auf Sie und Fursenkos hübsches kleines Spielzeug angewiesen sein?«
    »Versuchen Sie’s doch!«, forderte Kasakow ihn auf. »Lassen Sie russische Truppen gegen den Willen der dortigen Regierung in Makedonien einmarschieren. Dann erklären Griechenland und die Türkei Ihnen den Krieg, und das könnte sogar die Vereinigten Staaten nach Europa und in die Allianz zurückbringen. Meines Wissens haben die Amerikaner die NATO noch nicht verlassen – und das wäre ein sehr guter Grund, es nicht zu tun. Marschieren Sie in Albanien ein, würden die

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