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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sonde glich der einer auf ihre Stirn gerichteten Kanone. »Das ist verrückt«, flüsterte Rebecca. »Völlig verrückt ...«
    »Ganz ruhig, Rebecca«, sagte Patrick über die Bordsprechanlage. »Alles klappt wunderbar.«
    Die Sonde schwenkte gefährlich nahe an das Radom des Bombers heran, verfehlte es nur um Handbreite. Der Sondenoperator zog sie gerade noch rechtzeitig weg. »Das war nahe«, stellte Rebecca fest.
    »Wir nähern uns weiter an«, sagte Daren. »Gleich sind wir da ...«
    Patrick wusste nicht, ob der Tanker oder die Vampire dafür verantwortlich war, aber die DC-10 schien sich abrupt zu entfernen. Der Bomber folgte ihm mit jäher Beschleunigung und stieg gleichzeitig stark. Der Sondenoperator, für den diese ruckartige Bewegung überraschend kam, musste die Sonde hastig wegreißen. Furness und McLanahan hatten den Eindruck, sie sei ihnen so nahe, dass sie die Kratzer um die Mündung herum deutlich sehen konnten.
    Als Patrick eben aufatmen wollte, weil die Sonde frei zu sein schien, hörte er Rebecca rufen: »Sondenberührung!«
    »Vampire, abbrechen!«, befahl Daren sofort. Der Bomber wurde augenblicklich langsamer und war sekundenschnell dreihundert Meter hinter und fünfhundert Fuß unter dem Tanker. Gleichzeitig betätigte Rebecca den Kippschalter, übernahm wieder die Kontrolle über die EB-1C und schaltete die Datenübertragung zum virtuellen Cockpit aus.
    Patrick sah zu Rebecca hinüber. »Sind Sie sicher, dass die Sonde uns getroffen hat, Rebecca?«, fragte er.
    »Verdammt sicher«, antwortete sie aufgeregt.
    »Meine Sonde ist offenbar unbeschädigt«, meldete der Sondenoperator aus dem Heckstand der DC-10. »Auch Ihr Füllstutzen scheint unbeschädigt zu sein. Augenblick, ich starte das System neu ... System rückgesetzt. Vampire, frei zur Vorkontaktposition.«
    Patrick löste die Schultergurte, damit er sich nach vorn beugen und aufmerksam durch die Windschutzscheibe blicken konnte. »Ich sehe keine Beschädigung«, sagte er. »Versuchen wir’s also noch mal.«
    »Ich habe eine bessere Idee – wir lassen’s bleiben«, widersprach Rebecca aufgebracht. »Wir haben eine Sondenberührung gehabt. Keine weiteren Betankungsversuche, bevor wir den Füllstutzen am Boden überprüft haben.«
    »Rebecca ...«, begann Daren.
    »Für Sie immer noch ›General‹, Oberst Mace!«, fauchte Rebecca ihn an. Nach einer kurzen Pause fuhr sie etwas ruhiger fort: »Für alle, die kein Englisch sprechen oder zweckmäßigerweise die Vorschriften vergessen haben: Eine Sondenberührung heißt, dass die Betankung – außer im Notfall oder wenn kein Ausweichflugplatz verfügbar ist – abgebrochen wird. Für heute sind wir fertig. Sofort die Checkliste Nach dem Tanken.« Patrick blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Wenige Minuten später erteilte der Sondenoperator, der dabei nochmals bestätigte, dass kein Schaden zu erkennen war, der Vampire die Freigabe zum Verlassen ihrer Position hinter dem Tanker.
Dearborn, Michigan
    Am nächsten Morgen
    Thomas Thorn, der Präsident der Vereinigten Staaten, griff in das Bodenfach im Laderaum eines wuchtigen Geländewagens und hob einen grauen Kasten vom Format eines großen Werkzeugkastens heraus. Während Fotografen wie verrückt knipsten, stellte der Präsident den Kasten ab, nahm von Verteidigungsminister Robert Goff einen zweiten entgegen, stellte ihn ins Bodenfach, klappte den Deckel zu, schloss die Heckklappe des Fahrzeugs und schlug leicht mit der flachen Hand darauf. Im nächsten Augenblick sprang der Motor des Geländewagens an. Der Präsident ging neben dem Auspuff in die Hocke, fasste das Rohr an, brachte sogar sein Gesicht unbehaglich nah an die Öffnung und lächelte dabei ständig. Die Pressefotografen veranstalteten ein neuerliches Blitzlichtgewitter.
    Thorn zog seine Arbeitshandschuhe aus, als er aufs Podium trat. »So leicht und schnell, meine Damen und Herrn, lässt sich eine Brennstoffzelle von Sky Masters austauschen«, sagte er. »Bei Einhaltung der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit auf Highways kann dieser Wagen jetzt wieder siebenhundert Meilen weit fahren – ungefähr doppelt so weit wie ein Fahrzeug mit Benzinmotor und vollem Tank. Und seine Auspuffgase sind völlig sauber, weil sie aus nichts als Wasserdampf bestehen. Verabschiedet der Kongress mein Beschaffungsgesetz für Fahrzeuge, die mit alternativen Treibstoffen fahren, werden in Zukunft alle neu beschafften staatlichen Fahrzeuge mit von Erdöl unabhängigen Energiequellen wie

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