Brown, Dale - Phantomjäger
trugen. Ihre vordere Bombenkammer enthielt zusätzliche Waffenclips für die StealthHawks, und in der hinteren Bombenkammer war ein Zusatztank untergebracht, aus dem die Drohnen betankt werden konnten; dieser Tank stand notfalls auch dem Bomber zur Verfügung. Jedes UCAV trug sechs Luft-Boden-Lenkwaffen AGM211 Mini-Maverick mit Thermium-Nitrit-Gefechtsköpfen.
Für Betankung und Neubewaffnung der StealthHawks im Flugzeug hatte man eine Lösung gefunden, die auf in Battle Mountain bereits vorhandener Ausrüstung und Technologie basierte. Sobald das UCAV wieder an Bord genommen war, wurde es vom Revolvermagazin in der mittleren Bombenkammer der Vampire so gedreht, . dass seine eigene geöffnete Bombenkammer nach oben zeigten. Dann wanderte einer der Waffenclips mit sechs Mini-Mavericks aus der vorderen Bombenkammer nach hinten und wurde in die Bombenkammer des StealthHawk versenkt und dort verriegelt; gleichzeitig wurde das UCAV automatisch betankt. Die vordere Bombenkammer enthielt vierundzwanzig Waffenclips zu je sechs Lenkwaffen. Unter idealen Bedingungen dauerten Betankung und Neubewaffnung eines StealthHawk weniger als fünf Minuten.
Im Normalfall trafen die unbemannten Vampires über ihrem Patrouillengebiet ein, setzten die StealthHawks aus, flogen zur Luftbetankung, kehrten ins Patrouillengebiet zurück, um ihre StealthHawks wieder an Bord zu nehmen und sie zu betanken und bei Bedarf neu zu bewaffnen, und wiederholten dann diesen Vorgang. Solange sie Treibstoff und Waffen an Bord hatten, ließ dieser Prozess sich beliebig oft wiederholen.
Ihre »Ruhezeit« auf Diego Garcia verbrachten Rebecca und Daren in der Einsatzzentrale ihrer Abteilung damit, die Betankungen und Bewaffnungen ihres Teams zu überwachen, nachrichtendienstliche Informationen auszuwerten und ihre nächste Patrouille zu planen. Sie machten ein Nickerchen, wenn sich Gelegenheit dazu bot, gingen abwechselnd zu Besprechungen und Inspektionen und hielten sich gegenseitig auf dem Laufenden, bevor sie sich wieder ein ruhiges Plätzchen für ein Nickerchen suchten. Ihnen blieben noch sechs Stunden, in denen sie wirklich Schlaf zu finden hofften, aber daraus würde vermutlich nichts werden.
»Alle Angehörigen der Air Battle Force, hier Bravo. Achtung, es folgen neue nachrichtendienstliche Erkenntnisse«, kündigte Brigadegeneral David Luger auf der abhörsicheren Satellitenverbindung an. »Satellitenaufklärung und nachrichtendienstliche Informationen lassen erkennen, dass die russische Luftwaffe weitere drei Bomberund Jagdregimenter mobilisiert. Außer bei den Jägern in Saratow und den Bombern auf dem Luftwaffenstützpunkt Engels sehen wir jetzt auch Aktivitäten in Astrachan und Wolgograd. Somit sind in den letzten sechs Stunden sechs Bomber- und fünf Jagdregimenter mobilisiert worden. Turkmenistan liegt – zumindest zu großen Teilen – im Aktionsradius der Maschinen aller dieser Einheiten. Mit anderen Worten: Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass diese Regimenter für Einsätze über Turkmenistan mobilisiert werden.«
»Das ist schlecht«, meinte Daren. »Was wird der Boss wohl dagegen tun?«
»Ich glaube nicht, dass er groß die Wahl hat. Er muss den Rückzug befehlen«, antwortete Rebecca. »Neun Regimenter – das sind bei voller Soll-Stärke bis zu hundertzwanzig Flugzeuge. Damit stehen wir einer zwanzigfachen Übermacht gegenüber, und ich glaube nicht, dass selbst der Flugzeuglaser oder die paar Waffen, die wir dort stationiert haben, dieses Ungleichgewicht wettmachen können.« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Und wie denkst du darüber?«
»Du hast wahrscheinlich Recht«, sagte Daren nach einer langen Pause. »Alles wäre besser, wenn wir etwas Unterstützung bekämen – zum Beispiel durch ein paar Staffeln Stealthbomber B-2 Spirit oder ein paar Jagdgeschwader. Sonst können wir bestenfalls durchhalten, bis unsere Jungs aus Turkmenistan heraus sind – falls überhaupt so lange. Die Russen haben im Grenzgebiet zu Turkmenistan einfach zu viele Flugzeuge stationiert. Für sie ist es leicht, zahlenmäßig überlegene Kräfte ins Feld zu führen.«
»Also muss McLanahan sich zurückziehen«, stellte Rebecca fest. Sie bedachte Daren mit einem schiefen Lächeln und fügte hinzu: »Für ihn ist das eine Premiere. Er weiß nicht mal, wie man das macht, glaube ich.«
Weißes Haus, Washington, D.C.
Zur gleichen Zeit
»Tut mir Leid, dass die Dinge so eskaliert sind, Herr Präsident«, sagte Thomas Thorn. Er saß mit Vizepräsident
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