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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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keinen Grund habt, mir zu glauben. Ich bin ein Fremder. Ich habe eure Dörfer und Städte angegriffen, gegen eure Soldaten gekämpft und euer Eigentum als Beute genommen. Ich weiß auch, dass die Russen über viele Generationen hinweg Turkmenistan geschützt haben – erst als Eroberer und Diktatoren im Rahmen ihres Imperiums, später jedoch als Nachbarn und Partner, auch wenn dahinter vor allem eigennützige Motive standen.
    Aber ich will noch eines sagen und es dann euch überlassen, über meine Worte nachzudenken. Wakil Zarazi ist vor einigen Wochen mit genau zweihunderteinundsiebzig Mann in klapprigen Toyota Pick-ups nach Turkmenistan gekommen. Heute zählt seine Armee über siebenundzwanzigtausend Mann. Diese Armee mag mit einer Hand voll afghanischer Talibanguerillas begonnen haben, die auf der Flucht vor amerikanischen und UN-Truppen waren, aber wir haben sie in eine Streitmacht verwandelt, der Soldaten aus ganz Zentralasien angehören – hauptsächlich jedoch Turkmenen. Das war mir bisher nie klar, aber die einst von Wakil Zarazi geführte Armee, die jetzt unter meinem Kommando steht, ist in Wirklichkeit eine turkmenische Armee, keine afghanische Armee oder Talibanstreitmacht – die erste turkmenische Armee seit Zar Alexander IL, die nicht von einem Russen kommandiert wird.
    Die Wahl liegt also bei euch, meine Brüder und Schwestern in Turkmenistan und ganz Zentralasien. Weist ihr mich ab, führe ich die Überreste meiner Armee in ihre Heimat zurück. Gibt es unter euch einen anderen, der die Armee führen möchte, soll er vortreten und sich mir und der Truppe vorstellen. Aber wenn ihr dies wünscht, kämpfe ich weiter für eure Unabhängigkeit von Russland. Ihr wisst, wo ich zu finden bin – und die Russen wissen es auch.
    Für diese Schlacht gibt es zwei Möglichkeiten: Sie kann zum Überlebenskampf für meine Männer und mich werden, oder zum Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit gegen General Grislow und die russische Armee. Übermittelt mir eure Wünsche – ich werde aufmerksam zuhören. Ich danke euch, und Allah segne euch und eure Familien und schenke euch Frieden.«
Insel Diego Garcia
    Zur gleichen Zeit
    Nachdem diese Rundfunkansprache live über die weltweit wichtigsten Nachrichtensender gegangen war, begannen die politischen und militärischen Analysten, über ihre Inhalte zu diskutieren.
    »Er hat gute Arbeit geleistet«, meinte Rebecca Furness. »Aber er ist ein gottverdammter Taliban. Die Turkmenen werden nicht zulassen, dass er ihre Streitkräfte führt. Er kann von Glück sagen, wenn er dort lebend rauskommt.«
    Daren Mace und sie hatten sich die Satellitenübertragung von Turabis simultan gedolmetschter Rede auf Diego Garcia angehört. Seit ihrer Ankunft im Krisengebiet hatten sie bereits einen Patrouillenflug hinter sich – insgesamt achtzehn Stunden mit drei Luftbe-tankungen –, nachdem sie zuvor sechzehn Stunden und drei Luftbetankungen gebraucht hatten, um mit einer Kette EB-1C Vampire von Battle Mountain nach Turkmenistan zu fliegen.
    Nach einer Betankung über dem Arabischen Meer knapp südlich von Pakistan hatten Rebecca Furness und ihr Team von der First Air Battle Force die Länder Pakistan, Afghanistan und Turkmenistan in sehr großer Höhe überflogen, um den dortigen Überwachungs- und Luftverteidigungsradaren zu entgehen. Dabei konnten sie jeweils ungefähr drei Stunden über Turkmenistan kreisen, bevor sie zurückfliegen mussten, um erneut betankt zu werden. Jede Besatzung flog drei solcher Patrouillen, insgesamt achtzehn Stunden, bevor sie auf Diego Garcia landete.
    Sie waren mit Überwachungs- und Angriffsaufträgen über ganz Turkmenistan unterwegs gewesen, hatten diesmal jedoch keine Waffen eingesetzt. Für die Abwehr von Angriffen aus der Luft oder vom Boden war in erster Linie die AL-52 Dragon mit ihrem Flugzeuglaser zuständig, während die EB1C Vampire nur in Reserve gehalten wurden. Für diesen Einsatz trugen die bemannten Bomber drei Revolvermagazine: das vordere Magazin enthielt sechzehn radargesteuerte LuftLuft-Lenkwaffen AIM-120 Scorpion für mittlere Entfernungen, im mittleren Revolvermagazin waren zehn der LuftLuft-Lenkwaffen AIM-154 Anaconda untergebracht, die Mach 5 erreichten, und das hintere Magazin enthielt acht Abwurflenk-waffen AGM-165 Longhorn zur Bekämpfung von Bodenzielen.
    Zu jedem Air Battle Team gehörten zwei unbemannte EB1C, die in der mittleren Bombenkammer jeweils vier Unmanned Combat Air Vehicles (UCAV) StealthHawk in einem Revolvermagazin

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