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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sich den Taliban angeschlossen. Dann ist die Kampfgruppe nach Osten marschiert, hat bei Gaurdak einen weiteren Militärstützpunkt erobert, große Mengen von Waffen erbeutet – Panzer, Geschütze, gepanzerte Mannschaftstransportwagen und Infanteriewaffen – und sich durch weitere drei- bis fünftausend Freiwillige und Deserteure verstärkt. Sie hat mehrere Ölpumpstationen, Kraftwerke und Staudämme besetzt, die für das dortige Gebiet lebenswichtig sind. Gegenwärtig marschiert die Kampfgruppe den Fluss entlang nach Westen, rundet ihre Geländegewinne ab und richtet sehr effektive Versorgungslinien ein. Ihre Marschroute folgt ziemlich genau den TransCal-Pipelines für Rohöl und Erdgas, die dort entlang des Flusses verlegt sind.«
    »Das ist clever«, warf General Venti ein. »In den Gebieten entlang des Flusses können sie sich nicht nur leichter versorgen, sondern sind auch vor Angriffen sicher. Wer sie angreift, riskiert dabei, die Pipelines in die Luft zu jagen.«
    »Vielleicht wird’s Zeit, Turkmenistan zu helfen, diese Taliban-Kämpfer auszuradieren«, schlug Vizepräsident Busick vor. »Schließlich war’s teilweise unsere Schuld, dass die Taliban an die Macht gekommen sind.«
    »Ich glaube nicht, dass Turkmenistan in irgendeiner Form kooperationsbereit ist«, sagte Außenminister Kercheval. »Bei uns haben mehrere Staaten – Pakistan, der Iran, Turkmenistan, sogar Afghanistan – offiziell gegen ungenehmigte Überflüge amerikanischer Militärmaschinen protestiert. Sie alle verlangen eine Erklärung.«
    Busick wandte sich an Robert Goff. »Uns ist versichert worden, dieser Einsatz werde völlig unsichtbar und narrensicher ablaufen, Robert. Was ist schief gegangen?«
    »Wie McLanahan berichtet«, antwortete Verteidigungsminister Goff, «hat er aus ungeklärten Gründen die Kontrolle über eine seiner Drohnen verloren. Um sie wieder steuern zu können, musste er sehr nahe an sie herangehen – leider war das erst einige Meilen jenseits der turkmenischen Grenze möglich. Er wurde von der turkmenischen Luftabwehr beschossen, wobei eine Maschine Schäden erlitt, schaffte es aber, sie nach Diego Garcia zurückzubringen. Unbedeutende Verletzungen, unbedeutende Schäden.«
    »Und weshalb beschwert der Iran sich?«
    »Um seine Drohne schnell einzuholen, musste er den Osten des Irans überfliegen«, antwortete Goff. »Die Vampire wurde von iranischen und pakistanischen Radaren kurz beleuchtet, aber nicht entdeckt oder angegriffen.«
    »Großer Gott!«, ächzte Busick. »Alles wegen einer einzigen beschissenen Drohne?«
    »Diese Drohne war ein mehrere Millionen Dollar teures Unmanned Combat Air Vehicle, das in Bezug auf Sensoren, Satellitenkommunikation und Waffen auf dem absolut neuesten Stand der Technik war«, stellte General Venti fest. »General McLanahan befürchtete, das UCAV könnte intakt landen, wenn sein Treibstoff aufgebraucht war, deshalb hat er das Risiko auf sich genommen und versucht, es wieder unter Kontrolle zu bekommen.«
    »›Versucht‹?«
    »Die Drohne wurde von der turkmenischen Luftabwehr ab geschossen«, sagte Venti, »aber anscheinend nicht völlig zerstört.«
    »McLanahan will ein Special-Operations-Team hinschicken, das wichtige intakte Bauteile bergen und den Rest sprengen soll«, fügte Goff hinzu. »Ich habe diesen Einsatz genehmigt. Er soll in den nächsten Tagen stattfinden.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden, Robert«, verlangte der Präsident.
    »Das ist Wahnsinn!«, sagte Außenminister Kercheval aufgebracht. »Nichts von alledem war von uns genehmigt. Diesem McLanahan muss endlich das Handwerk gelegt werden! Was haben Sie mit ihm vor, Robert?«
    »Ich werde Furness und ihm eine Auszeichnung verleihen, Edward«, antwortete der Verteidigungsminister. Als Kerchevals Augen aus ihren Höhlen zu quellen drohten, sprach Goff rasch weiter. »Die Flugzeugbesatzung hat ihr Leben riskiert, um ein wichtiges Waffensystem zu bergen und zu verhindern, dass es in falsche Hände gerät. Ihre Maschine ist dabei beschädigt worden, aber sie haben es geschafft, sie ohne Verluste zurückzubringen. Das ist Begründung genug für die Ordensverleihung.«
    »Sie werden diesem Verrückten keinen Orden dafür verleihen, dass er gegen das Völkerrecht verstoßen hat!«, verlangte Kercheval.
    Der Präsident hob beide Hände. »Genug, genug«, sagte er. »Die Entscheidung über eine Ordensverleihung wird später getroffen. Und was den Vorfall mit dem ungenehmigten Flug über das Hoheitsgebiet mehrerer

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