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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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großer Anhänger des Präsidenten und seiner Politik war, war kein Geheimnis und überraschte niemanden. Die große Überraschung war jedoch, dass Thorn ihn in seinem Kabinett behielt – oder dass Kercheval geruhte, ihm weiter anzugehören. Edward Kercheval, der oft undiplomatisch und voreingenommen war, galt als der beste US-Außenminister seit fünfzig Jahren und beherrschte sein Metier ausgezeichnet. Viele spekulierten, Thorn behalte ihn nur in seinem Kabinett, damit Kercheval keine Zeit bleibe, vor den nächsten Wahlen eine Kampagne gegen ihn zu führen. »Im libysch-ägyptischen Konflikt haben Sie nicht interveniert, und Ihre Rolle bei der Abwehr des russischen Vorstoßes auf den Balkan ist nahezu unbemerkt geblieben. Tschetschenien scheint weit außerhalb Ihrer Interessensphäre zu liegen, Sir.«
    »Sie haben Recht – ich würde niemals in Tschetschenien intervenieren«, sagte Thorn. »Ich werde mich nie einmischen, wenn Russland Unruhen oder Aufstände innerhalb seiner Föderation zu unterdrücken versucht.«
    »Das ist zweifellos Ihr Vorrecht, Sir.« Kerchevals Tonfall ließ erkennen, dass er diese Antwort des Präsidenten erwartet hatte und nicht mit ihr einverstanden war. »Sollten Sie jedoch besorgt sein, Sir, die russische Aggression gegen ethnische Minderheiten könnte auf andere Länder übergreifen, wäre es vielleicht doch ratsam, einen Aktionsplan zu haben.«
    »Ich weiß, Sie sind der Ansicht, dass ich nicht genug tue, um eine Führungsrolle in der Weltpolitik zu übernehmen, Edward«, sagte der Präsident. »Aber ich halte es für wenig sinnvoll zu versuchen, die tschetschenischen Rebellen zu unterstützen, wenn wir gerade entdeckt haben, dass eben diese Rebellen schon mehrmals Lastwagenkolonnen der UNFriedenstruppen in Zentralasien überfallen haben. Das sind genau die sich gegenseitig aufhebenden Maßnahmen, die ich um jeden Preis vermeiden möchte.« Thorn wandte sich an Morgan und fragte: »Weil wir gerade bei Zentralasien sind, Douglas – was gibt’s dort für Neuigkeiten? Wir haben dort noch ein paar Unternehmen zur Überwachung und Terroristenbekämpfung laufen, nicht wahr?«
    »In Zentralasien haben wir im Augenblick keine militärischen oder geheimdienstlichen Unternehmen laufen, Sir«, antwortete Morgan. »Unsere letzte Operation war das Unternehmen Berggipfel mit unbemannten Kampfflugzeugen, die die Aktivitäten der Taliban-Guerillas im Norden Afghanistans aufklären und bekämpfen sollten.«
    »Durchgeführt haben dieses Unternehmen Luftwaffengeneral Patrick McLanahan und General Rebecca Furness von ihrem neuen Stützpunkt Battle Mountain in Nevada aus«, warf General Richard Venti, der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs, ein. »Dabei wurde eine ungefähr zweihundert Mann starke Kampfgruppe der Taliban entdeckt, die eine UN-Fahrzeugkolonne überfallen hatte, und erfolgreich angegriffen. Das Unternehmen wurde nur aus der Luft durchgeführt – ausschließlich mit Lenkwaffen, die von einer einzigen Vampire kontrolliert wurden.«
    »McLanahan hat sich also endlich dafür entschieden, sich dem richtigen Team anzuschließen?«, fragte Busick. Er sah zu Thorn hinüber, der jedoch nicht auf seine Bemerkung einging. Busick wusste, dass der Präsident McLanahan und vielen seiner Leute ihre Dienstgrade und Privilegien zurückgegeben und sie sogar befördert hatte, obwohl sie an mehreren privat organisierten und finanzierten Militäreinsätzen teilgenommen hatten. Nach Überzeugung des Präsidenten war McLanahan eine starke Führungspersönlichkeit, während Busick ihn nur für einen schießwütigen Draufgänger hielt.
    »General McLanahan hat einen Verband aufgestellt, der im Wesentlichen aus Langstreckenbombern und bewaffneten Drohnen besteht«, fuhr General Venti fort. »Alles auf dem neuesten Stand der Technik.«
    »Ich höre ein Aber heraus, General Venti«, sagte Busick.
    »McLanahans Angriff war erfolgreich, hat aber die TalibanKämpfer nicht völlig außer Gefecht gesetzt«, sagte CIADirektor Morgan. »Es waren offenbar Überlebende dieser Gruppe, die einen turkmenischen Militärstützpunkt an der Grenze überfallen, den Kommandeur und eine Anzahl seiner Soldaten erschossen und Waffen und Fahrzeuge erbeutet haben.
    Anschließend sind diese Kämpfer nach Norden marschiert, haben eine Patrouille der turkmenischen Armee aufgerieben und danach den Stützpunkt einer Kampfhubschrauberstaffel bei der Stadt Kerki überfallen. Fast zweitausend turkmenische Soldaten sind desertiert und haben

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