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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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überraschend in die Türkei verlegt. Russland war in die Ukraine eingefallen, die einen Aufnahmeantrag in die NATO gestellt hatte. Der damalige Präsident der Vereinigten Staaten misstraute dem Militär und wollte in keinen Krieg verwickelt werden, auch wenn er Amerika dadurch in Gefahr brachte, deshalb begnügte er sich damit, ein einziges Aufklärungsgeschwader in die Türkei zu entsenden, das den Konflikt lediglich überwachen und der Türkei helfen sollte, seine sich bekriegenden Nachbarn im Auge zu behalten. Rebecca und ihre Kameraden sollten nicht kämpfen – sie waren nur aus Prestigegründen in der Türkei, um zu demonstrieren, dass die Vereinigten Staaten ihre Bündnisverpflichtungen erfüllten, auch wenn ihr Präsident in keinen Krieg hineingezogen werden wollte.
    Wie es der Zufall wollte, wurden Rebecca und ihre Staffel die Helden dieses Krieges, indem sie eine ukrainisch-amerikanisch-türkische Luftflotte anführten, der es gelang, die gesamte Befehls- und Führungsstruktur im Südwesten Russlands vorübergehend lahm zu legen. Russland blieb nichts anderes übrig, als die Offensive abzubrechen und seine Truppen aus der Ukraine und anderen Nachbarstaaten abzuziehen.
    Danach wurde Rebecca Furness, die ein aufsteigender Stern gewesen war, ein Shooting Star, den offenbar nichts aufhalten konnte. Sie erhielt die begehrtesten Posten und wurde bei jeder sich bietenden Gelegenheit befördert. Ihr Beispiel bestimmte die Struktur der U.S. Air Force im folgenden Jahrzehnt: Die aktiven Verbände wurden immer mehr verkleinert, während Einheiten der Reserve mehr und mehr Kampf aufgaben übertragen wurden. Sie wurde rasch zum Oberst befördert und befehligte als erste Frau ein Kampfgeschwader: das 111. Bombergeschwader der Nevada Air National Guard, das mit Überschallbombern B-1B Lancer auf dem RenoTahoe International Airport stationiert war. Nach erfolgreichen Einsätzen gegen chinesische und nordkoreanische Kräfte während der Wiedervereinigung der beiden Koreas und unter Berücksichtigung ihrer Erfolge über Russland und dem Balkan wurde Rebecca zum Brigadegeneral befördert.
    Darens Karriere führte weniger steil nach oben – sie dümpelte eher vor sich hin. Obwohl er mit Rebecca die RF-111G geflogen hatte und für Planung und Ausführung des erfolgreichen Angriffs auf das unterirdische Befehlszentrum Domodedowo südlich von Moskau verantwortlich gewesen war, stand er weiter in dem Ruf, immer beteiligt zu sein, wenn irgendetwas schief ging. Als man das RF-111G-Programm kurz nach dem russisch-ukrainischen Krieg einstellte, wurde er von einem ruhigen, unauffälligen Posten zum nächsten abgeschoben. Irgendwann wurde Daren ohne großes Tamtam sogar Oberst. Er schaffte es, alle Studiengänge am Air War College, dem Joint Forces Warfighting College und dem Industrial College der Air Force zu absolvieren, die Voraussetzung für die Übernahme einer fliegenden Einheit gewesen wären. Aber ihm fehlte weiterhin operative Kommandoerfahrung.
    Jetzt trat er ans Beifahrerfenster ihres GMC Yukon, und sie ließ das Fenster herunter. »Heiliger Strohsack, Rebecca«, sagte er. »Das nenne ich eine Überraschung!«
    »Daren Mace. Das ist allerdings eine Überraschung.« Sie sah über seine Schulter zu der blinkenden schwarzen Katze hinüber, die für Donatella’s Reklame machte. »Wie ich sehe, hängen Sie nicht mehr in Biker Bars herum. Sie haben wohl ein bisschen fraternisiert?«
    Daren war wie vor den Kopf geschlagen, als ihm plötzlich klar wurde, was sie vermutete. »Ich ... nein, ich habe nicht ... ich meine, ich war drin, aber ich habe nicht ...«
    »Schon gut, Oberst«, unterbrach sie ihn scharf. »Für Sex mit fremden Frauen zu zahlen, ist im Lander County völlig legal – erbärmlich und traurig, aber trotzdem legal.« Sie schloss das Fenster, gab Gas und fuhr schnell davon.
    Mein neuer Job fängt großartig an, sagte er sich trübselig. Einfach großartig.
    Von Donatella’s bis zum Stützpunkt war es nicht weit. Bei Versetzungen an einen neuen Dienstort traf Daren Mace gern ein paar Tage zu früh ein, um sich anonym umzusehen, sich einen Überblick über den Stützpunkt zu verschaffen und ein Gefühl für die Atmosphäre, das Tempo und die Stimmung seiner neuen Einheit zu bekommen. Aber er merkte rasch, dass es hier keine Atmosphäre, kein Tempo und keine Stimmung gab – übrigens auch nicht sehr viele asphaltierte Straßen, kein bewachtes Tor und nicht einmal sehr viele Menschen.
    Am Stützpunkt Battle Mountain

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