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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Verfügung stehe, falls unsere Vermittlerdienste für Friedensverhandlungen benötigt werden. Außerdem rufe ich zur sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten in der Formosastraße auf.«
    »Sie sollten vielleicht auch ein Wort des Bedauerns für unsere Mitschuld an der Eskalation dieses Konflikts finden, Sir«, schlug Haie vor. »Wir können nicht hundert Zivilisten umbringen und dann sagen: >Schluss jetzt, sonst knallt's<«
    »Aber ich will auch nicht als derjenige dastehen, der alles angefangen hat, Jerrod.«
    »Sie könnten den Anruf von Botschafter Hou, die gemeinsame Verpflichtung und Zusammenarbeit und Ihre Zustimmung erwähnen, unsere bewaffneten Patrouillenflugzeuge aus dem dortigen Gebiet abzuziehen«, sagte der Stabschef. »Sie müssen ohnehin damit rechnen, dass Ihr Verhalten und Ihre Anordnungen genau unter die Lupe genommen werden - da ist es besser, gleich in die Offensive zu gehen.«
    »Okay, Sie haben Recht. Berufen Sie für morgen früh eine Pressekonferenz ein.« Der Präsident wandte sich an Robert Plank und fragte: »Was macht das chinesische Militär im Augenblick, Bob? Es hat sich in den letzten paar Wochen ziemlich ruhig verhalten, nicht wahr?«
    »Ganz recht - mit Ausnahme dieser Flugzeugträgerkampfgruppe, die jetzt angeblich von Taiwan angegriffen worden ist«, bestätigte der CIA-Direktor. »Geradezu unglaublich ist, wie sehr die Kräfteverhältnisse sich ändern, wenn der Flugzeugträger verlegt wird: Er ist das größte Kriegsschiff und Mittelpunkt der stärksten Kampfgruppe im Südchinesischen Meer. Seine Begleitschiffe gelten als drittklassig, aber mit dem Flugzeugträger stellt die Kampfgruppe eine ernste Gefahr für die ganze Region dar. Das Südchinesische Meer gehört jetzt China.«
    »Ich denke, das ist ein etwas voreiliger Schluss, Bob«, warf Freeman ein. Auch CIA-Direktor Robert Plank gehörte zu Martindales Parteigängern; er war Partner in einer angesehenen Anwaltsfirma in Atlanta gewesen, bevor er in Martindales Wahlkampfkomitee eingetreten war und seinen Wahlkampf in den strategisch wichtigen Südstaaten geleitet hatte. Plank verstand wenig von Politik und nichts von der Führung eines Geheimdienstes. Andererseits verstand er sich auf Menschenführung, kannte sich im Völkerrecht aus und wusste, wie man ein Team führt und Krisen managt. Trotzdem hatte Philip Freeman den Verdacht, Plank habe vom Geheimdienstalltag nicht viel Ahnung und setze seine besonderen Fähigkeiten nur in Krisensituationen ein.
    »Die Agency hat ihr bestes Team auf China angesetzt«, erklärte Plank dem Präsidenten, ohne Freemans Einwand zu beachten. »Ich kann veranlassen, dass jemand Sie eingehend über das chinesische Militärpotenzial informiert.«
    »Was haben die Chinesen als Nächstes vor, Bob?«, fragte der Präsident weiter.
    »Ich denke, sie werden erst einmal abwarten, darauf hoffen, dass die Aufregung sich wieder legt, Taiwan weiter unter Druck setzen und beobachten, wie wir darauf reagieren«, antwortete Plank. »Ich sehe keinerlei Grund zur Aufregung wegen dieser neuerlichen Rangelei zwischen den beiden Chinas.«
    »Das hier ist keine verdammte >Rangelei<, Bob - die Chinesen haben Quemoy mit Kernwaffen angegriffen!«, protestierte Freeman.
    »Ich glaube, dass im Zentralen Militärausschuss ein Machtkampf stattfindet und dieser Atomschlag nicht Jiangs Idee gewesen ist«, stellte Plank nachdrücklich fest. »Die Auflösung der Flugzeugträgerkampfgruppe, deren Aufstellung so viel Zeit und Geld gekostet hat, beweist mir, dass derjenige, der die Idee mit den Kernwaffen gehabt hat, in Ungnade gefallen ist. Meiner Einschätzung nach wäre es ein Fehler, die Situation durch weitere Geheimunternehmen von unserer Seite eskalieren zu lassen. Vor allem sollten wir diese modifizierten B-52 abziehen. Bomber B-52 haben schon immer sehr negative Assoziationen wie >JüngsterTag< oder >weltweiter Atomkrieg< ausgelöst.«
    »Genau!«, warf Baiboa ein. »Durch das Megafortress-Fiasko ist die Lage verdammt schwierig geworden. Aber wir müssen in der Formosastraße präsent sein - das wäre schon vor zwei Wochen notwendig gewesen, aber jetzt ist es noch notwendiger. Die Independence liegt auslaufbereit in Yosuka. Ich schlage vor, sie zur Unterstützung der Duncan und der James Daniel in die Formosastraße zu entsenden. Sie sollte anlässlich der Feierlichkeiten zum Wiedervereinigungstag Hongkong anlaufen, aber das halte ich aus nahe liegenden Gründen für keine gute Idee mehr. Die Vizepräsidentin

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