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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Angriffsstrategie anzunehmen. Geschieht das nicht, verlieren wir noch mehr Zeit und Menschenleben.«
    Im Lageraum herrschte atemloses Schweigen. Danforth saß mit ausdrucksloser Miene und einem an die Unterlippe gelegten Zeigefinger sekundenlang wie erstarrt da. Dann setzte er sich auf und machte Samson mit der Hand ein Zeichen. »Danke, General Samson«, sagte er dabei. »Sie können gehen.«
    »Ja, Sir.« Samson nahm seine Unterlagen mit, verließ das Podium und wollte auf seinen Platz zurückkehren.
    »Sie können gehen, General, habe ich gesagt«, fuhr Danforth ihn an. »Damit meine ich, General, dass Sie Ihres Postens enthoben sind!«
    »Was?«, rief Samson entgeistert aus. Dann fing er sich und fragte: »Wie bitte, Admiral?«
    »Sie haben es schuldhaft unterlassen, die Bomber dem Befehl der National Command Authority entsprechend in kriegsbereiten Zustand zu versetzen; stattdessen haben Sie unsere Zeit damit vergeudet, eine Position zu vertreten, die den Weisungen des Oberbefehlshabers völlig zuwiderläuft«, sagte Danforth. »Außerdem scheint es Ihnen zu widerstreben, meine Befehle auszuführen, und Sie haben die übrigen Kommandeure in diesem Raum durch flagrante Missachtung Ihrer Vorgesetzten und deren rechtmäßige Befehle gekränkt und beleidigt. Sie sind hiermit als Kommandeur von CTF drei abgelöst und kehren unverzüglich zur Barksdale Air Force Base zurück, um weitere Disziplinarmaßnahmen abzuwarten. Ihr Stellvertreter soll sich sofort bei mir melden. Verschwinden Sie aus meiner Kommandozentrale!«
    Terrill Samson machte wie vor den Kopf geschlagen kehrt und ging zum Ausgang. Er musste lange warten, bis die Wachposten die Panzerstahltür geöffnet hatten, und spürte in dieser Zeit die Blicke der anderen in seinem Rücken. So erlebte er höchst peinliche Sekunden, bis er endlich hinausbegleitet wurde. Er war entlassen worden. Zum ersten Mal in seiner langen und ehrenvollen Offizierslaufbahn war er entlassen worden. Und sein Vorgesetzter hatte ihm vorgeworfen, er habe es »schuldhaft unterlassen«, einen Befehl auszuführen - das war wie ein Schlag ins Gesicht.
Andersen Air Force Base Hospital, Guam
Sonntag, 22. }uni 1997, 7.45 Uhr Ortszeit
(Samstag, 21. Juni, 18.45 Uhr Ostküstenzeit)
    Als Patrick McLanahan eine Viertelstunde vor Beginn der offiziellen Besuchszeit in Brad Elliotts Krankenzimmer trat, war er keineswegs überrascht, seinen Freund und ehemaligen Vorgesetzten am Telefon anzutreffen. Elliott wirkte etwas verlegen, als er McLanahans tadelnden Blick sah. »Rufen Sie mich wegen dieser Sache sofort zurück«, forderte er seinen Gesprächspartner wegen der Sauerstoffkanüle leicht näselnd auf. »Die Uhrzeit spielt keine Rolle - rufen Sie an, sobald Sie die Informationen haben.« Er legte den Hörer auf.
    »Ihnen geht's anscheinend schon viel besser, Brad«, sagte Patrick missbilligend. »Die Krankenschwester hat mir erzählt, dass Sie gestern Abend schon zehn Minuten nach dem Aufwachen ein Telefon verlangt haben.«
    »Nörgeln Sie nicht an mir herum«, wehrte Elliott mit finsterer Miene ab. »Mir geht's gut.«
    »Sie brauchen Ruhe, Brad, nicht noch mehr Arbeit«, sagte Patrick. »Denken Sie daran, dass Sie in Blytheville eine Sekretärin und einen Stab haben. Überlassen Sie Ihren Mitarbeitern einen Teil Ihrer Arbeit. Oder rufen Sie einfach mich oder Wendy an - sie erledigt alles für Sie.«
    »Okay.«
    Brad hatte offenbar überhaupt nicht zugehört. Patrick bedachte ihn mit einem wissenden, sarkastischen Lächeln und fügte hinzu: »Die Schwester sagt, dass Sie sich gut erholen. Das Medikament zur Auflösung des Blutgerinnsels wirkt - Sie müssen nicht operiert werden, nicht mal eine Angioplastie ist erforderlich. Aber sie sagt auch, dass Sie Tag und Nacht wach sind und telefonieren oder die Fernsehnachrichten verfolgen. Damit muss Schluss sein, sonst kommen Sie nie mehr auf die Beine.«
    »Schon gut, schon gut«, wehrte Elliott ab.
    »Was machen Sie überhaupt, Brad?«
    »Ich versuche, Samson und Vic Hayes zu erreichen, um zu erfahren, was zum Teufel die Luftwaffe tut.« Elliott nickte zu seinen beiden Fernsehern hinüber, die auf CNN und Armed Forces News Service eingestellt waren. »In den Nachrichten hat's geheißen, Taiwan habe das Festland angegriffen, aber dann war plötzlich die Hölle los - und seitdem kommen keine vernünftigen Meldungen mehr. Was haben Sie gehört?«
    »Der Angriff ist bestätigt worden«, antwortete Patrick. »Die Chinesen haben ihn wieder einmal auf Video, und

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