Brown, Dale - Schattenpilot
Elektronikingenieurin sich zu einer liebevollen, fürsorglichen Frau entwickelt.
Leider, sagte Elliot sich, ist ihr Ehemann Patrick jetzt der ernste, kalte Technokrat. In ihm steckt kein Leben, kein Funke, keine Energie mehr. Gewiss, er hatte sich bei der Arbeit an dem Geheimprojekt mit dem Stealth-Bomber B-2 als so brillant wie früher erwiesen. Klar, er hatte unermüdlich gearbeitet, um das Umrüstungsprogramm von Sky Masters für den Bomber B-52 genehmigt und finanziert zu bekommen. Aber seit er im Vorjahr auf eigenen Wunsch vorzeitig in den Ruhestand getreten war, schien er seinen früheren Killerinstinkt eingebüßt zu haben. Obwohl das Elliott unvorstellbar erschien, hätte Patrick jetzt vermutlich lieber an seinem Schreibtisch gesessen, als einen Bomber zu fliegen. Der alte »Muck« McLanahan hätte nie zugelassen, dass jemand von der Navy ihn daran zu hindern versuchte, die Luftherrschaft zu erkämpfen, solange er...
Brad Elliott war eben dabei, seine Beinprothese unter das saubere weiße Laken zu schieben, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er stand fluchend auf und nahm den Hörer ab. »Ja?«
Am anderen Ende fragte eine asiatisch klingende Stimme: »Habe ich das Vergnügen, mit General Bradley James Elliott zu sprechen?«
»Wer zum Teufel sind Sie?«
»Mein Name ist Kuo Han-min, General. Ich bin der Botschafter der Republik China in den Vereinigten Staaten und rufe aus New York an. Ich freue mich sehr, dass ich Sie erreicht habe.«
»Sie sind im Weißen Haus gewesen und haben mit dem Präsidenten gesprochen.«
»Richtig, General. Zu meiner großen Freude hat der Präsident uns seine Unterstützung zugesichert, und ich hoffe, dass es ihm gelingt, den Kongress und das amerikanische Volk davon zu überzeugen, dass mein Land von den Kommunisten unabhängig bleiben sollte.« »Wie haben Sie meine Telefonnummer rausgekriegt?«
»Ich kenne Dr. Jon Masters und seine Firma recht gut«, erklärte Kuo ihm. »Als ich Oberst Patrick McLanahan und Sie mit Dr. Masters gesehen habe, habe ich logischerweise angenommen, dass Sie mit ihm zusammenarbeiten. Danach ist es sehr einfach gewesen, Ihre Büronummer herauszubekommen.«
»Die steht in keinem Telefonbuch«, sagte Elliott ärgerlich. »Weder hier noch sonst wo.«
»Die verdanke ich meinen eifrigen Mitarbeitern«, sagte Kuo leichthin. »Ich gebe zu, dass ich nicht weiß, woher sie stammt, aber ich habe sie - ebenso wie Ihre Adresse in Oregon und Ihren heutigen Terminplan.«
»Was wollen Sie?«
»Sir, ich rufe an, weil ich eine sehr große Bitte an Sie habe«, antwortete Kuo. »Aus Ihrem Gespräch mit Präsident Martindale und Ihrer hastigen Rückkehr in Dr. Masters' Firmenzentrale in Arkansas schließe ich, dass Sie dabei sind, einen Großeinsatz vorzubereiten, um mein Land und mein Volk vor der Gefahr zu schützen, die uns gegenwärtig von den chinesischen Kommunisten droht.«
»Ihre Schlussfolgerung ist falsch«, sagte Elliott. »Gute Nacht.«
»Lassen Sie uns unsere Angriffe koordinieren, General«, fuhr Kuo rasch fort. »Gemeinsam können wir die kommunistische Flotte für immer vernichten. Die Kampfkraft Ihrer unglaublichen Bomberflotte im Verein mit der Schlagkraft unserer Kriegsmarine würde den sicheren Tod für jeden bedeuten, der mein Land oder irgendeinen anderen demokratischen Staat in Asien bedrohen wollte.«
»Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden«, behauptete Elliott. »Was wir tun, geht Sie nichts an. Was Sie tun, geht uns nichts an.«
»Die kommunistische Flugzeugträgereinheit hat Atomwaffen an Bord«, sagte Botschafter Kuo rasch. »Der Flugzeugträger ist mit drei ballistischen Raketen M-n mit Kernsprengköpfen bewaffnet, und die beiden Zerstörer führen je vier nukleare Lenkwaffen SS-N-ia zur Bekämpfung von Schiffszielen mit.«
Elliott war sekundenlang sprachlos. »Sie wollen mich wohl verscheißern... äh... wissen Sie das bestimmt?«
»Unsere Informationen sind absolut zuverlässig, General«, antwortete Kuo. »Wir vermuten, dass ihr Angriff Quemoy gilt. Mein Land entsendet sein neuestes Kriegsschiff, die Fregatte Kin Men, um diese Schiffe abzufangen und zu vernichten, bevor die Insel in Reichweite ihrer Raketen gelangt. Ich bitte Sie, uns zu helfen. Setzen Sie Ihre Bomber EB-52 Megafortress ein, um uns zu helfen, unser Kriegsschiff zu verteidigen, bis es die drei kommunistischen Schiffe mit Kernwaffen an Bord versenken kann.«
»Woher zum Teufel wissen Sie... ?«
»General Elliott, ich versichere Ihnen,
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