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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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stärker als Samson, der sich in letzter Zeit mehr für Politik interessiert«, fügte Elliott hinzu.
    »Terrill Samson ist genau der Mann, den wir in Allens Stab brauchen«, stellte Patrick fest. »Können wir die Diskussion darüber jetzt bitte einstellen? Die Navy ist mit an Bord und hat den Oberbefehl, Punktum. Sie sorgen dafür, dass die Funkgeräte umgestellt werden und die Datenübertragung eingerichtet wird, nicht wahr, Brad?«
    »Ja, wird gemacht«, antwortete Elliott resigniert. »Aber ich sage Ihnen, Muck, Sie müssen diesen Schweinehunden von der Marine energischer entgegentreten. Die haben keinerlei Interesse daran, uns zum Erfolg zu verhelfen. Denen geht's nur darum, ihre eigenen...«
    »Okay, Brad, okay, ich weiß, was Sie sagen wollen. Genug davon!«
    Wendy fasste beide Männer an den Armen und führte sie zur Treppe in den ersten Stock mit den Büros der leitenden Angestellten. »Ihr leidet beide unter niedrigem Blutzuckerspiegel - ich möchte wetten, dass ihr seit heute Morgen nichts außer Kaffee zu euch genommen habt. Im kleinen Konferenzraum stehen heiße Suppe und ein paar Sandwiches für euch bereit. Also los!«
    Sie ließen sich von ihr nach oben führen, aber vor der Tür des Konferenzraums sagte Elliott: »Ich denke, ich lasse diesen Mitternachtsimbiss lieber aus, Wendy. Legen Sie mir ein paar Sandwiches in den Kühlschrank, damit ich sie morgen früh essen kann. Ich will der Frühschicht erklären, wie unsere Vorflugkontrollen aussehen.«
    »Okay, Brad«, antwortete Wendy. »Ich hab' mir gedacht, dass Sie morgen früh aufstehen wollen, und Ihnen deshalb das Schlafsofa in Ihrem Büro hergerichtet. Und Ihre Fliegerkombi liegt gewaschen und gebügelt bereit.«
    Elliott küsste Wendy dankbar auf die Stirn und schlug Patrick freundschaftlich auf die Schulter. »Sie sind ein richtiger Glückspilz, Muck. Danke, Lady. Wir sehen uns morgen früh. Gehen Sie um fünf Uhr mit mir joggen, Oberst - oder muss ich wieder allein laufen?« Elliott lachte, weil er die Antwort auf diese Frage bereits kannte.
    »Gute Nacht, General«, sagte Patrick scheinbar irritiert. Er nahm in dem kleinen Konferenzraum Platz und ließ sich von Wendy eine Tasse Hühnersuppe und einen Teller Sandwiches hinstellen. Patrick wirkte steif und unbehaglich, bis er hörte, wie Elliott seine Bürotür hinter sich schloss. »Jesus, manchmal komme ich mir vor, als hätte ich einen hyperaktiven Dreijährigen zu bändigen!«
    »Das kann ich mir gut vorstellen... Brad Elliott auf den Gängen des Weißen Hauses auf dem Kriegspfad.«
    Patrick löffelte hungrig seine Suppe und machte sich dann über die Sandwiches her. »Ich glaube, er will beweisen, dass die Regierung einen großen Fehler gemacht hat, als sie ihn in den Ruhestand versetzt und seine Forschungseinrichtung geschlossen hat«, sagte er. »Er hat's auf alle abgesehen - auf Samson, die Marine, den Präsidenten und sogar mich. Je mehr Leute sich an seiner arroganten Art stoßen, desto mehr Spaß hat er daran, weil das beweist, wie Recht er hat. Und weißt du, was das größte Problem ist?«
    »Klar«, antwortete Wendy Tork McLanahan. Sie setzte sich neben ihren Mann und küsste ihn auf die Wange. »Er ist dein Freund, dein Mentor - und du brauchst ihn.«
    Brad Elliott ließ Anzug, Hemd, Schuhe und Unterwäsche einfach auf einem Stuhl im Vorzimmer zurück. Hier in der Firma gab es jemanden, der sich darum kümmerte, dass seine Sachen gereinigt oder gewaschen und seine Schuhe geputzt wurden. Vermutlich war das seine »Assistentin«, die er kaum kannte, weil er nur sehr selten im Büro war, da er es vorzog, seine Zeit im Labor oder in den Hangars zu verbringen. Er hatte nicht einmal gewusst, dass das Sofa hier ein Schlafsofa war, weil er nie auf dem verdammten Ding saß.
    Das Schlafsofa war mit frischer Bettwäsche und einer alten grünen Wolldecke für ihn hergerichtet, und Wendy hatte ihm ein Glas Milch hingestellt und einen Apfel dazu gelegt. Lieb von ihr, dachte Elliott. Als zivile Ingenieurin, die an EMC-Systemen für schwere Bomber gearbeitet hatte, war sie früher eine ernste, kalte Technokratin gewesen. Aber dann hatte sie Patrick McLanahan beim Strategie Air Command Competition Symposium auf der Barksdale Air Force Base kennen gelernt und war völlig verwandelt zurückgekommen. Als Ehefrau - und als Mutter, wie Elliott vermutete, obwohl McLanahan bisher nichts davon gesagt hatte und Wendy sich bemühte, diese Tatsache zu verheimlichen - hatte die hochintelligente

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