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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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küsste sie flüchtig auf die Lippen und schritt
aus dem Zimmer.
Lauren wurde von hinten herumgewirbelt. Jared küsste sie
feurig und ungestüm, bevor er sie losließ und seinem Bruder ins Freie folgte. Sie lief ebenfalls nach draußen.
Die Vaqueros hatten im Hof einen Halbkreis gebildet.
Thorn, dessen raubvogelartige Züge furchterregend waren,
hielt die Zügel der wartenden Pferde. Charger stampfte mit
den Hufen. Rudy und Jared saßen auf, der Komantsche
ebenfalls. Rudy nickte ihrem kleinen Tross kurz zu, ehe er
die Zügel packte und durch das Tor galoppierte. Thorn und
Jared links und rechts von ihm, gefolgt von ihren Leuten.
Lauren schnellte herum und fixierte Gloria, die auf die Veranda getreten war. »Gloria, du willst sie doch nicht etwa
losreiten lassen ...«
»Ihnen bleibt nichts anderes übrig. Sie müssen es tun,
Lauren«, versicherte sie leise. »Komm. Wir kümmern uns
um Maria.«
Die nächsten Stunden zogen sich schier endlos hin. Auf
den ersten Schock folgte der nächste, dass Jared womöglich
nie wieder lebend zu ihr zurückkehren könnte. Die beiden
Brüder wollten Marias Tod rächen, eine Auseinandersetzung, bei der gewiss Blut fließen würde. Nein, lieber Gott,
nein, flehte Lauren stumm, während sie mechanisch Glorias
Anweisungen befolgte. Einer der älteren Cowboys legte Marias Leichnam auf das Bett, das sie mit Ben geteilt hatte,
damit Gloria sie für das Begräbnis herrichten konnte. Lauren hätte sich den Anblick lieber erspart, war sich aber dessen bewusst, dass Gloria beleidigt gewesen wäre, wenn sie
die Kinder nicht in den Raum begleitet hätte, wo sie ihrer
Großmutter ein letztes ehrendes Andenken erweisen sollten.
Lauren war perplex. Sie hatte keine Ahnung, wie Gloria es
angestellt hatte, jedenfalls war Marias Verletzung unter dem
hohen Kragen des Kleides verborgen, das Gloria ihr übergestreift hatte, und ihr Haar genau wie zu ihren Lebzeiten
zu einem weichen Knoten frisiert. Ein friedliches Lächeln
umspielte ihre Lippen. Die schönen, sanften Hände andächtig auf der Brust gefaltet, hielt sie einen Rosenkranz in
den schlanken Fingern.
Derselbe Cowboy, der Maria ins Haus getragen hatte,
zimmerte auch den Sarg. Lauren scheuchte die Kinder aus
dem Zimmer, als er zurückkehrte, um den Leichnam in die
letzte Ruhestatt zu betten.
Am Nachmittag spielten Lauren und Elena mit den Kindern, während Gloria sich um die Zwillinge kümmerte. Und
nachdem alle Kinder friedlich in ihren Betten schlummerten, warteten die Frauen nervös auf die Rückkehr ihrer
Männer.
Schließlich, lange nach Sonnenuntergang, hörten sie donnernden Hufschlag und stürmten auf die Veranda. Aufgrund der Entfernung und der Dunkelheit war es anfangs
fast unmöglich, die Silhouetten zu unterscheiden, und die
Frauen seufzten erleichtert auf, als sie ihre Männer unter
den Heimkehrern erkannten.
Rudy und Jared ritten in den Hof und schwangen sich
steif aus den Sätteln. Sie übergaben die Zügel dem Vaquero,
der sich um ihre erschöpften Pferde kümmerte.
Gloria lief die Stufen hinunter und umarmte ihren Mann.
Er drückte sie an sich, als schöpfte er durch ihre Nähe neue
Kraft. Als sie den Kopf hob und ihn fragend musterte, murmelte er frustriert: »Keine Spur von ihnen. Absolut nichts.«
Gemeinsam gingen sie ins Haus, wo die Männer sich müde und hungrig an den Esstisch sinken ließen. Gloria und
Lauren holten das Essen, das auf dem Herd köchelte. Elena
sorgte dafür, dass die Cowboys ebenfalls einen großen Topf
von dem köstlichen Eintopf bekamen, dann brach sie mit
Carlos auf.
Als er seinen Teller geleert hatte, wischte Rudy sich mit
einer Serviette den Mund und schob den Stuhl zurück. Jared
zog Lauren auf seinen Schoß. Seinen Kopf an ihren Busen
gelehnt, lauschten sie Rudys Ausführungen.
»Zuerst ritten wir in ihr Lager. Fehlanzeige. Der Vogel
war ausgeflogen, aber ihren Müll und Unrat hatten sie dagelassen. Den ganzen Tag durchkämmten wir die Berge und
Täler und fanden nicht die kleinste Spur von ihnen.« Er
nahm einen Schluck Whiskey, den Gloria ihm hingestellt
hatte. »Irgendwann stießen wir auf einen alten, geistig verwirrten Tagelöhner, der beteuerte, er habe Duncan und ein
paar andere am Fluss oberhalb der Fredericksburg Road
gesehen. Vorgestern, meinte er. Duncan hätte sich mit einem .feinen Herrn. unterhalten.«
»Vandiver?«, schloss Gloria messerscharf. Lauren stöhnte
auf.
»Gut möglich«, antwortete Jared.
Danach hingen sie ihren brütenden Gedanken

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