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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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zurück. »Carson, ich habe eine Idee.«
Sie lief auf der erlesenen Teppichgalerie auf und ab, die vor
dem breiten Bett lag. Er durfte nie die ganze Nacht bleiben,
und jede Minute war kostbar - ärgerlich, wenn sie ihm ihre
Nähe verweigerte.
»Ja, Liebes?«, fragte er resigniert. Ihre Hektik und der angespannte Ausdruck auf ihrem aparten Gesicht signalisierten ihm, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war.
Heute Nacht würde er sich wohl oder übel mit einem einzigen Orgasmus zufriedengeben müssen.
Stattdessen lauschte er mit wachsender Verblüffung ihrem
Plan, den sie ihm nach und nach darlegte. Was sie da vorhatte, war gerissen und gefährlich - und geradezu genial.
Unglaublich und trotzdem denkbar. Zunächst sträubte er
sich, indem er Olivia fragwürdige Motive und unlautere Methoden unterstellte. Und ließ sich letztlich wie noch jedes
Mal für ihr intrigantes Spiel gewinnen.
Kapitel 6
    Während Olivia ihr Vorhaben darlegte, das Lau rens weiteres Leben nachhaltig beeinflussen sollte, wälzte das junge
Mädchen sich schlaflos in seinem Bett. Unzählige Überlegungen schossen Lauren durch den Kopf, kratzten an dem
letzten Rest Unbeschwertheit, den sie sich seit ihrer Ankunft bei den Locketts noch bewahrt hatte.
    Olivia und Carson waren für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Mal fühlte sie sich von ihnen akzeptiert, dann wieder
belächelt. Zwar behandelte der Anwalt sie mit ausgesuchter
Höflichkeit, aber er war Olivias willige Marionette. Mrs.
Lockett gab sich ihr gegenüber reserviert kühl.
    Die Vandivers waren grässliche Leute. Lauren hatte zwar
keine Ahnung von geschäftlichen Verhandlungen, Parkers
Kaltschnäuzigkeit war ihr jedoch unangenehm aufgefallen.
Kurt war zweifellos genauso raffgierig und ambitioniert wie
sein Vater.
    Sobald sie an den jungen Mann dachte, schauderte Lauren unter der warmen Zudecke. Er sah nicht übel aus, dennoch stießen sein massiger Körper, die schmeichlerische
Stimme und das aufgesetzte Gehabe sie ab. Kurzum, sie
fühlte sich unbehaglich mit ihm. Und Jared Lockett war ein
ähnlicher Problemfall. Wenn sie ihn sah, schrillten bei ihr
sämtliche Alarmglocken.
    Jared. Bens Sohn war ein Halunke und Lebemann, ein
Trunkenbold und Weiberheld, trotzdem kreisten ihre Gedanken fortwährend um ihn. Warum fesselte sie dieser
Mann? Und wieso fühlte sie sich mit Macht zu ihm hingezogen?
    Nachdem die verknöcherte Dorothea Harris sie mit elf
Jahren kurz über die Vorgänge aufgeklärt hatte, die mit Beginn der Pubertät im weiblichen Körper stattfanden, war
das Thema Sexualität nie mehr angesprochen worden.
    Mit fünfzehn hatte sie erkannt, dass es da etwas Unerklärliches geben musste, das Männer und Frauen gleichsam wie
mittels einer geheimnisvollen chemischen Formel verband.
Sie hatte ein Picknick im Stadtpark besucht, zu Ehren der
heimgekehrten Veteranen aus dem SpanischAmerikanischen Krieg in Kuba. Während sie unter einem
schattenspendenden Baum saß und ein Buch las, war ihre
Aufmerksamkeit auf einen jungen Soldaten und seine hübsche junge Braut gelenkt worden. Lauren kannte die beiden. Sie waren erst ein paar Wochen verheiratet gewesen,
als man ihn eingezogen hatte.
Die beiden saßen unter einem anderen Baum. Sie schwiegen und kommunizierten trotzdem miteinander. Sie verschlangen einander mit Blicken. Die junge Frau legte ihre
Hand auf seinen Schenkel und streichelte zaghaft mit den
Fingern über den Hosenstoff. Lauren beobachtete hinter ihren Brillengläsern, wie er ihre Hand an seine Lippen führte
und ihren Handrücken mit feurigen Küssen bedeckte. Dann
legte er ihre Hand wieder auf seinen Schenkel und drückte
sie zärtlich.
    Lauren wusste nicht wieso, aber ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihr wurde plötzlich am ganzen Körper glutheiß.
Sie registrierte ein seltsames Kribbeln in ihrem Unterleib.
Ihre Brüste prickelten, die Spitzen zeichneten sich hart unter ihrem Leibchen ab, und sie schämte sich für diese befremdlichen Reaktionen.
    Der Mann beugte sich vor und flüsterte seiner Frau etwas
ins Ohr. Sie lächelte und nickte. Er stand auf, zog sie auf
die Füße, eroberte ihren Mund mit einem stürmischen
Kuss. Lauren verschlug es den Atem.
    Sie blickten sich heimlich um wie zwei Diebe und stahlen
sich eng umschlungen von der Picknickwiese davon. Lauren war vermutlich die Einzige, die ihr Verschwinden beobachtet hatte.
    Jene sonderbaren, letztlich aber nicht unangenehmen
Empfindungen hatte Lauren nachher schnell

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