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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Jared. Carson
auch, und dein Vater engagierte sich ebenfalls dafür.«
    »Ben hätte niemals mit einem Halsabschneider wie Vandiver kooperiert.«
»Jared, deine Mutter bringt damit lediglich zum Ausdruck, dass man bisweilen auch mal die Faust in der Tasche machen muss, wenn man etwas ganz Bestimmtes erreichen will.« Carson sandte dem jungen Mann einen beschwörenden Blick. »Ich weiß, dass es dir unter anderem
um das Dorf am Rio Caballo geht. Die kleineren Farmer
und Rancher werden unter Vandivers ehrgeizigem Kraftwerkprojekt zweifellos zu leiden haben, aber wir werden den
Leuten so gut wie möglich unter die Arme greifen. Wir lassen sie nicht auf dem Trockenen sitzen.« Er lachte über sein
eigenes, makabres Wortspiel. Jareds Lippen waren zu einer
schmalen Linie zusammengepresst.
Lauren beobachtete, wie seine Kiefer mahlten und er die
Zähne mit der Entschlossenheit eines Mannes zusammenbiss, der genau wusste, was er wollte. Er senkte den Kopf,
rührte in seinem Kaffee. Eine tiefe Furche schob sich zwischen seine dichten Brauen. Schließlich bedachte er seine
Mutter mit einem langen vorwurfsvollen Blick und Carson
mit einem abfälligen Zucken seiner Mundwinkel. Dann
lehnte er sich entspannt zurück, als ginge ihn das Ganze
plötzlich nichts mehr an.
Er zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Macht, was ihr
wollt. Ist mir doch egal. Ihr zwei und Vandiver werdet bestimmt grandios gute Partner.« Er stellte die Tasse auf den
Tisch und erhob sich zum Gehen, Olivia hielt ihn jedoch
zurück. »Jared, warte. Dummerweise ist es nicht so einfach,
wie du denkst. Setz dich wieder hin.« Er gehorchte widerstrebend, schlug lässig die Beine übereinander.
»Angeblich stoßen sich etliche Geldgeber für das Eisenbahnprojekt an deinem Verhalten, Jared. Sollte die Sache
von neulich an die Öffentlichkeit dringen, bist du bei denen
unten durch. Du musst hundertprozentig hinter diesem
Projekt stehen - oder wenigstens so tun. Kraftwerk und Eisenbahnlinie brauchen deine rückhaltlose Unterstützung,
nachdem du die Geschäfte deines Vaters übernommen
hast.«
»Ich und Vaters Geschäfte übernommen? Das ist ja lachhaft«, ätzte er.
Olivia ging über seinen sarkastischen Einwurf hinweg.
»Natürlich springen Carson und ich so lange kommissarisch für dich ein, bis du dich endlich bequemst, Verantwortung zu tragen. Nach außen hin musst du dennoch Glaubwürdigkeit, Reife und Autorität ausstrahlen.« Sie machte eine dramatische Kunstpause, bevor sie hinzusetzte: »Und
deshalb denken wir, dass du so schnell wie möglich heiraten solltest. Heirate Miss Holbrook.«
Die Worte hingen wie eine unsichtbare Bedrohung in der
Luft.
Lauren wurde knallrot im Gesicht, das Blut rauschte ihr in
den Ohren. Ihr wurde plötzlich heiß und kalt.
Olivia ließ das alles völlig unberührt. Sie saß stumm hinter
ihrem Schreibtisch und hielt sich kerzengerade wie eine
Monarchin, die ungeduldig darauf wartete, dass ihre Untertanen ihrer Anweisung nachkamen, damit sie mit den
Staatsgeschäften fortfahren konnte.
Carsons Augen wanderten von Lauren und Jared zu Olivia
und wieder zu Lauren. Was ging jetzt in dem Mädchen vor?
Sie starrte mit wirrem Blick ins Leere, als hätte ihr Verstand
jählings ausgesetzt.
Jareds Reaktion verblüffte die kleine Runde. Er bekam einen Lachanfall. Er sprang auf, stolperte durch das Zimmer
und hielt sich wiehernd den Bauch. Schließlich sank er von
Lachkrämpfen geschüttelt vor den Fenstersturz. Er japste
nach Luft und platzte ungläubig heraus: »Ihr tickt wohl
nicht mehr richtig! Heirate Miss Holbrook! Das ist der beste Witz seit Wochen.« Er wischte sich die Lachtränen von
den Wangen, und Lauren dachte spontan an Ben. Die Erinnerung half ihr über den Schock hinweg.
Olivia erklärte seelenruhig: »Ich mache keine Witze, Jared. Es ist mein Ernst, und ich werde dir auch erklären,
warum.«
»Spar dir deine Erklärungen, Mutter. Es ist absurd«, brüllte Jared. Er deutete mit dem Zeigefinger auf Lauren. »Die
Kleine ist ja noch grün hinter den Ohren.«
»Miss Holbrook ist zwanzig. Das weiß ich von Ben.«
»Ich meine nicht ihr Alter, verdammt, ich meine ...«
»Ich weiß, was du damit meinst«, versetzte Olivia. »Dein
Vorurteil hat sich nicht bestätigt. Ich weiß noch, wie du Ben
angefahren hast, dass er uns sein .Südstaatenflittchen. ins
Haus schleppen wolle, als er davon anfing.«
Lauren kochte vor Ärger über Jareds gemeine Einschätzung ihrer Person. Dabei hatte er sie zu dem

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