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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Füßen getreten.
»Ihr könnt so lange auf Keypoint bleiben, wie ihr mögt.
Statt Flitterwochen. Es ist nichts Weltbewegendes, aber
wenn einer fragt, sagen wir, dass Lauren unbedingt die
Ranch kennen lernen wollte«, bemerkte Olivia. Sie unterdrückte ein Gähnen.
»Das trifft sich gut«, meinte Jared gedehnt. »Ich lebe sowieso lieber auf der Ranch. Als ich herkam ...«
»Wir wissen um deine Begeisterung für die Ranch, Jared.
Bitte langweile mich nicht damit«, sagte Olivia scharf. Ihre
Müdigkeit schien wie weggeblasen. Jared presste die Lippen aufeinander. Dann verkündete er schroff: »Lauren, wir
reiten morgen früh bei Sonnenaufgang. Du kannst doch reiten, oder?« Die Frage klang wie eine Drohung.
»Selbstverständlich kann ich reiten, Jared«, versetzte sie.
Er musterte sie stirnrunzelnd. Hätte er lieber etwas anderes
gehört? Damit er sich auf ihre Kosten lustig machen konnte?
»Gut, dann reiten wir«, sagte er hastig. »Pepe transportiert
unser Gepäck mit dem Pferdefuhrwerk.« Dann, nach einem
scharfen Blick zu ihr: »Wir reisen mit leichtem Gepäck, also
pack nicht zu viel ein.«
»Das hatte ich auch nicht vor«, fauchte sie. »Da wir früh
aufstehen müssen, möchte ich mich jetzt zurückziehen. Gute Nacht, Carson. Gute Nacht, Olivia.« Mit stolz gerecktem
Kopf und durchgedrücktem Rückgrat schwebte sie zur Tür.
Dort blieb sie stehen und räusperte sich unschlüssig. »Ich
weiß, du hast weder Kosten noch Mühen gescheut, Olivia.
Auch wenn es nicht wirklich für mich war, vermag ich deinen Einsatz zu würdigen. Die Blumen, das Essen, die Kleider, es war alles sehr schön. Danke.«
Mit diesen Worten rauschte sie aus dem Raum. Die drei
anderen schwiegen für Augenblicke betreten.
Carson hüstelte unbehaglich. »Jared, behandle sie höflich.
Sie ist das unschuldige Opfer unserer ehrgeizigen Motive.
Sei ein bisschen nett zu ihr.« Wie man mit einer Frau umsprang, brauchte man ihm wahrlich nicht zu erzählen, erregte Jared sich im Stillen. Eine hitzige Retourkutsche auf der
Zunge, schnellte er von der Hausbar herum, wo er sich eine
volle Flasche Whiskey genommen hatte. Carsons Miene war
ohne Arg. Er hatte es als Bitte und nicht als Befehl gemeint.
Jared schluckte seinen Ärger hinunter, wünschte eine angenehme Nachtruhe und polterte die Stufen nach oben.
    Die nächste Stunde betrank er sich, während er dem leisen
Tapptapp ihrer kleinen Schuhe auf dem Holzboden lauschte.
    »Auf meine Hochzeitsnacht«, prostete er sich wütend in
seinem Ankleidespiegel zu. Er erschrak über sein Spiegelbild. Entsann sich nicht, Weste und Jacke abgelegt zu haben. Ein kurzer Blick über die Schulter signalisierte ihm,
dass sie nachlässig über seiner Stuhllehne hingen. Wann
hatte er die Manschettenknöpfe herausgenommen und sein
Hemd aufgeknöpft? Mit einer fahrigen Geste raufte er sich
die Haare.
    Seine Braut sah zweifellos noch genauso tipptopp gepflegt
aus wie vor dem Standesbeamten. Oder hatte sie sich schon
für die Nacht umgezogen? Was mochte sie wohl anhaben?
Jedenfalls nichts Aufreizendes, unkte er. Irgendwas Biederes und ... Ob er mal nachschauen sollte? Wieso eigentlich
nicht? Immerhin war er ihr Mann und hatte - verflucht noch
mal - gewisse Rechte!
    Während er noch hin und her überlegte, zog es ihn wie
von Geisterhand geführt zu der Verbindungstür.
Er klopfte energisch. Keine Antwort, aber die Geräusche
im Nebenzimmer verstummten abrupt. Er klopfte erneut,
rief leise ihren Namen. Es hörte sich eher an wie ein begehrliches Seufzen. Er räusperte sich kopfschüttelnd und
wiederholte lauter: »Lauren?« Schweigen.
»Ja?«, ertönte es zögernd, angespannt.
»Mach die Tür auf.« Das klang nach einem Befehl. So
hoffte er jedenfalls.
Keine Antwort.
Schließlich, seelenruhig: »Was willst du von mir, Jared?«
Er lachte freudlos, murmelte ein paar herbe Schimpfwörter und hob die Stimme. »Mach sofort die Tür auf!«
Er hörte ihre Schritte und das Rascheln ihres Kleides - sie
durchschritt den Raum. Jetzt stand sie im Bad hinter der
Verbindungstür.
»Wir können von hier aus miteinander reden, Jared.«
»Wenn du nicht augenblicklich diese gottverdammte Tür
aufschließt«, knurrte er, »dann trete ich sie auf. Willst du
diesen Lärm riskieren? Also, ich hab damit kein Problem.«
Nach einer kurzen Weile knirschte der Schlüssel im
Schloss. Sie drückte die Klinke hinunter und schob widerstrebend die Tür auf.
Ihre gelösten Haare, die in dichten Wellen bis zu ihrer
Taille

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