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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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schnell und zieh was von den neuen Sachen
an. Wir haben`s eilig.« Auf dem Rückweg zur Eingangstür
rief er ihr nach: »Und mach irgendwas mit deinen Haaren.
Mit der Frisur kannst du keinen anständigen Hut tragen ...«
Er beschrieb eine vage Handbewegung um seinen eigenen
Kopf herum. »Und wenn du keine vernünftige Kopfbedeckung trägst, verbrennst du dir deinen lilienweißen Teint«,
schnaubte er.
Lauren hob die schweren Röcke und stolperte ins Haus.
Elena, die hinter der Tür gestanden und alles mit angehört
hatte, fasste zartfühlend ihren Arm und geleitete sie nach
oben.
Das mexikanische Mädchen entkleidete sie schweigend
und half ihr in einen braunen, seitlich geschlitzten Hosenrock. Lauren fand ihn unschicklich figurbetont, und die
weiße, vorn geknöpfte Baumwollbluse hatte frappierende
Ähnlichkeit mit einem saloppen Männeroberhemd. Darüber
streifte Elena eine weiche Lederjacke, mochte die junge
Frau lamentieren, so viel sie wollte. Sie schnürte ihr die
braunen Wildlederstiefel, die gottlob bis unter den viel zu
kurzen Rock reichten und somit züchtig ihre Waden be
deckten.
Es war entwürdigend, was Jared da von ihr verlangte! Er
kaufte ihr vor dem Personal und vor ihrer lieben Elena
sämtlichen Schneid ab und hatte einen Riesenspaß dabei.
Elena nahm ihr den Hut ab, löste Nadeln und Klammern
aus dem dichten schwarzen Haar und bürstete es hastig
aus. Flocht ihr einen langen Zopf, der Lauren wie ein seidenschimmerndes Tau im Rücken wippte. Dann reichte sie
ihrer Herrin einen braunen, sombreroartigen Hut, ähnlich
denen, wie Jared sie trug. Die junge Frau setzte ihn auf,
schob das dünne Lederband unter ihr Kinn. Ein paar braune Wildlederhandschuhe vervollständigten die Garderobe.
In weniger als zehn Minuten hatte eine erstaunliche Verwandlung stattgefunden.
Auf dem Weg nach unten raunte Elena ihr zu: »Lauren,
kannst du auch wirklich im Herrensitz reiten?« In der Hektik des Augenblicks vergaß die Mexikanerin jede Förmlichkeit.
Lauren schluckte. »Ich weiß nicht. Hab`s bislang noch
nicht probiert.« Elena sah sie mit großen Augen an. Laurens
Miene, eben noch todtraurig, signalisierte eiskalte Entschlossenheit.
Ohne Jared auch nur eines Blickes zu würdigen, schritt sie
mit stolz gerecktem Kopf an ihm vorbei zu der grasenden
Stute. Steckte einen kleinen Fuß in den Steigbügel und umklammerte den Sattelknauf. Pepe versetzte ihrer Kehrseite
einen sanften Schubs, und sie landete mit einem schmatzenden Klatschgeräusch im Sattel. Der Schock und der
Schmerz, als ihre schlanken Schenkel auf dem ungewohnt
harten Leder auftrafen, trieben ihr die Tränen in die Augen.
Sie fasste sich spontan wieder und nahm von Pepe die Zü
gel in Empfang.
Jared beobachtete sie interessiert. Das würde ein schöner
Ritt werden, schmunzelte er hinterhältig.
Schweigend ritten sie über die Weiden vor dem Haus und
folgten einer Straße, die aus der Stadt hinaus nach Westen
führte. Lauren ließ die Schönheit der Landschaft auf sich
wirken.
Die aufgehende Sonne erhellte eine atemberaubende Szenerie. Hohe Zypressen säumten die Ufer des Rio Caballo zu
ihrer Rechten. Auf der linken Straßenseite erhoben sich
sanft ansteigende Höhenzüge, auf denen der Morgentau
wie Diamanten glitzerte. Eichen und Ulmen standen in
rostfarbenem Herbstlaub, untermalt vom tiefen Immergrün
der Zedern. Das Weiß der Kalksandsteinformationen reflektierte die Sonnenstrahlen, dass es die Augen beinahe blendete.
Sie ritten nebeneinander her, und Lauren lenkte ihr Pferd
von Jareds weg, wann immer der riesige Palomino ihr zu
nahe kam. Der Hut rutschte ihr in den Nacken, und Jared
bewunderte die strahlende Korona, die das Sonnenlicht auf
ihren Haaren zauberte.
Er sah sofort, dass sie noch nie im Herrensattel geritten
war. Die Kleine hat ganz schön Mumm in den Knochen,
schloss er. Und sie ritt gut, das musste man ihr lassen,
trotzdem würde sie nachher einen ordentlichen Muskelkater
bekommen.
»Jetzt siehst du wenigstens manierlich aus«, brach er das
Schweigen. »Diese Garderobe ist doch bestimmt wesentlich
bequemer als der alberne Aufzug, den du vorher anhattest,
oder?«, unkte er.
»Ich fühle mich ganz wohl, Jared. Trotzdem nett, dass du
fragst.«
Verdammt! Dass sie immer die kühle Unnahbare geben
musste! Ich wette, dass sie sich wohlfühlt, dachte er schadenfroh. Ihr süßer kleiner Hintern schrie vermutlich vor
Schmerz. Wieso beschwerte sie sich nicht oder bat um eine
kurze Rast oder so?
Er spornte seinen Hengst an, ritt absichtlich

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