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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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hatte bislang noch niemand die geheimnisvolle Miss Holbrook kennen gelernt.
Und die Anwesenden waren vom Fleck weg entzückt von
ihrer atemberaubenden Schönheit. Und vermochten sich
spielend leicht auszumalen, wie sie das Herz von Jared Lockett im Sturm erobert hatte.
Hätte der Bräutigam nicht sein in jahrelanger Übung geschultes, völlig emotionsloses Pokerface aufgesetzt, wäre er
beim Anblick der Braut vermutlich in Begeisterungsstürme
ausgebrochen. Zweifellos war er vehement gegen diese Farce von einer Heirat gewesen, aber wie sollte ein feuriger
Cowboy gegen die Reize dieser Frau immun bleiben, die
alsbald seinen Namen tragen würde?
    Verdammt, unter anderen Voraussetzungen wäre er vielleicht sogar ... Vergiss es, alter Junge, ätzte seine innere
Stimme. Anschauen kostet nichts, oder? Immerhin bin ich
der Bräutigam. Die Frau, die an Carsons Arm schwebte, war
hinreißend. Sie war wie ... wie ...? Sie war umwerfend.
    Er betrachtete sie, während sie mit sittsam gesenkten Lidern näher kam. Kein Vergleich mit dem kleinen Feger, der
ihm vor ein paar Tagen eine gescheuert hatte. Ihr Blick
dunkel umwölkt, stürmisch wie ein Hurrikan und elektrisierend wie ein Stromschlag.
    Das perfekt sitzende Kleid unterstrich Laurens schlanke
Silhouette. Eine breite Schärpe betonte ihre schmale Taille,
eine enge Korsage den Schwung ihrer vollen Brüste. Jared
stellte sich automatisch die rosigen Spitzen vor und fluchte
insgeheim. Es juckte ihn in den Fingern, das weiße Bustier
zärtlich zu inspizieren. Widerstrebend lenkte er sein Interesse von ihrem Dekolleté auf ihr Gesicht.

Schließlich wagte sie einen skeptisch bedrückten Blick ins
Zimmer. Als wäre er der Leibhaftige in Menschengestalt!
Und wieso empfand er plötzlich nie gekannte Beschützerinstinkte für sie?
    Carson führte sie zu ihm, und sie dankte dem älteren
Herrn mit einem scheuen Lächeln. Daraufhin setzte er sich
zu Olivia in die erste von mehreren Stuhlreihen, die man für
die Trauung aufgestellt hatte.
    Jared reichte ihr seinen Arm, und Lauren schob ihre Hand
in seine Armbeuge. Gemeinsam traten sie vor den Standesbeamten. Aus einem Impuls heraus legte er seine andere
Hand auf ihre. Seine Wärme war tröstlich auf ihren eiskalten Fingern, die sie nervös in seinen Anzugärmel grub. Sie
blickte ihn unter ihren dichten Wimpern hervor an, hielt den
Blick gesenkt. Ihr Herz tanzte, als sie in seinen bernsteinschimmernden Tiefen endlich eine Regung entdeckte. War
es Verständnis? Akzeptanz? Oder sogar Bewunderung? Bildete sie es sich etwa nur ein, dass seine Lippen sich zu einem angedeuteten Lächeln formten? Sie hätte diesen veränderten Jared gern noch länger betrachtet, der Standesbeamte begann jedoch mit dem offiziellen Teil.
    Widerstrebend löste sie den Blick von ihrem Bräutigam.
Die Zeremonie war kurz und nüchtern und nicht vergleichbar mit den Hochzeiten, auf denen Lauren bislang
Gast gewesen war. Eine Woge der Enttäuschung erfasste
sie. In seinen Trauungen predigte Abel von dem heiligen
Sakrament der Ehe, er spendete den Brautleuten Gottes Segen und erinnerte daran, dass Jesus sein erstes öffentliches
Wunder auf einer Hochzeit vollbracht habe. Natürlich war
dies hier eine standesamtliche Trauung. Und der Beamte
konstatierte soeben: »Hiermit erkläre ich Sie für Mann und
Frau.« Die Worte klangen nichtssagend und bedeutungslos
für Laurens Ohren.
Mr. Andrews, der Standesbeamte, gratulierte dem attraktiven jungen Paar.
»Sie dürfen die Braut jetzt küssen, Jared.« Er schmunzelte.
Jared drehte sich zu ihr. Musterte sie mit einem gelangweilten Blick, legte seine Hände auf ihre Schultern, um
sie gleichmütig auf die Wange zu küssen. Sein Plan misslang, seine Selbstkontrolle entglitt ihm, als er ihre rosigen,
bebenden Lippen gewahrte.
Er dachte spontan an jenen anderen Kuss. Der Kuss hatte
ihn mitten ins Herz getroffen. Ihn mit seiner Glut und Intensität nachhaltig aus der Bahn geworfen.
Die Erinnerung schmerzte und erregte ihn zugleich. Seine
Nervenenden vibrierten. Er brannte darauf, diese Lippen
erneut zu spüren, das schwelende Feuer in seinem Körper
zu schüren, bis es sie beide wie ein glühender Flächenbrand
erfasste und verzehrte. Stattdessen kratzte er jedoch den
letzten Rest Selbstbeherrschung zusammen und drückte
seinen Mund hölzern auf ihre sinnlich-verhei ßungsvollen
Lippen.
Weitere Qualen wurden ihm erspart, da Olivia und Carson
mitsamt Freunden das junge Paar mit ihren Glückwünschen

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