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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Sybils. Ich glaube,
sein Geheimnis ist die eine oder andere Schaufel Pferdemist.«
Eine kleine Pause schloss sich an. Lauren wusste nicht
recht, wie sie auf seinen unappetitlichen Einwurf reagieren
sollte. Dann lachten beide spontan.
»Danke, dass ich Ihnen den Garten zeigen durfte«, hob sie
an. »Abel und Sybil richten es für gewöhnlich so ein, dass
ich mit William eine Weile allein bin.«
»Und das mögen Sie nicht?«
Sie schauderte. »Um Himmels willen, nein, ganz bestimmt nicht.«
William Keller war fünfunddreißig, ein junger Prediger,
der einer kleinen Gemeinde außerhalb von Clayton vorstand. Lauren konnte sich des Eindrucks nicht erwehren,
dass er unter seinem Mäntelchen der Frömmigkeit ehrgeizig und berechnend war.
Ständig versuchte er, den Bischof mit seinen strengen moralischen Wertvorstellungen und seiner grenzenlosen Nächstenliebe zu beeindrucken.
Dummerweise witterten die Prathers in William den idealen Ehekandidaten für Lauren. Mindestens dreimal am Tag
beteten sie ihr seine Vorzüge vor, gleich einer bitter schmeckenden Medizin, die man regelmäßig einzunehmen hat,
damit sie Wirkung zeigt. Die junge Frau hatte in puncto
ehelicher Pflichten lediglich eine vage Vorstellung. Schlimm
genug, mit ihm in einem Raum zu sein - eine Heirat kam
gar nicht infrage! Lieber wollte sie als alte Jungfer sterben.
Lauren, die für gewöhnlich vorbehaltlos auf Menschen
zuging, fand William unattraktiv, langweilig und bigott. Es
widerte sie an, dass er jeden Blickkontakt mied, wenn man
sich mit ihm unterhielt. Er war groß, hatte Hängeschultern
und dünnes Blondhaar, das ihm dauernd in die von blassblonden Wimpern umrahmten, ausdruckslosen hellen Augen fiel. Seine Nase war eine mittlere Katastrophe und ließ
sich am besten mit Riechkolben umschreiben. Kurzum,
William war für Lauren ein rotes Tuch.
Ben Lockett räusperte sich geräuschvoll, brachte das
Thema jedoch nicht wieder auf den jungen Mann. Stattdessen fragte er: »Was machen Sie denn so, Miss Holbrook?«
Lauren schaute ihn unschlüssig an. Darauf setzte er erklärend hinzu: »Ich meine, womit beschäftigen Sie sich hier?
Leben Sie gern bei den Prathers?«
Sie antwortete ihm mit erfrischender Direktheit. »Die Prathers sind liebe Leute, und es war sehr nett von ihnen, dass
sie mich nach dem Tod meines Vaters bei sich aufnahmen.
Ich hatte keine Angehörigen. Vater hatte ein bisschen was
gespart, aber das mochten sie nicht annehmen. Ich hatte
eigentlich vor, Musikstunden zu geben oder Lehrerin zu
werden und mein eigenes Geld zu verdienen, aber davon
wollen die Prathers nichts hören. Sie möchten nicht, dass
ich eine Arbeitsstelle annehme.«
»Und deshalb spielen Sie die Gesellschafterin für ihre Gäste? Und das ist alles?« Er lächelte warm, und sie fasste seine
Äußerung nicht als Kränkung auf.
»Es ist kein besonders aufregender Job, nicht?«, meinte
sie schulterzuckend. »Ach ja, ich arbeite natürlich ehrenamtlich für die Kirche, kümmere mich um Behinderte und
Kranke und helfe jungen Müttern im Haushalt. Ich spiele
sonntags im Gottesdienst die Orgel und unterrichte in der
Sonntagsschule.« Sie schüttelte sich innerlich - igitt, das
klang ja schaurig langweilig.
»Haben Sie schon mal daran gedacht, eine eigene Familie
zu gründen? An eine Heirat und Kinder?« Seine tiefblauen
Augen bohrten sich beschwörend in ihre.
»Ich ... nein, nicht wirklich«, sagte sie verlegen und schlug
die Augen nieder.
»Wissen Sie, wenn ich eine Entscheidung treffen muss,
reite ich am liebsten für ein paar Tage allein aus. Ich bin
gern allein, allein mit meinem Pferd und Mutter Natur.«
»Und wohin reiten Sie dann?«, fragte sie zunehmend
interessiert.
»Ich reite die Zäune ab, um mich zu vergewissern, dass
sie noch stehen und intakt sind. Bisweilen versuchen Viehdiebe nämlich, unsere Rinder zu stehlen, oder irgendein
Schafzüchter treibt seine Herde heimlich an Wasserstellen
auf Lockett-Gebiet, ohne für die Weidenutzung zu bezahlen.«
Lauren atmete tief ein und langsam wieder aus. »Das
klingt ... so ... traumhaft, spannend, aufregend. Mir fehlen
die Worte.«
»Ja, stimmt. Von allem etwas.« Er betrachtete versunken
seinen Fingerknöchel. »Warum begleiten Sie mich nicht
einfach nach Texas?«, wiederholte er sein Angebot mit
mehr Nachdruck als am Nachmittag im Beisein der Prathers.
»Das ist nicht Ihr Ernst, Mr. Lockett.«
»Oh doch, Miss Holbrook. Ich bin ein alter Cowboy, der
immer sagt, was er denkt.«
»Aber wovon

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