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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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verletztes Tier.
»Er hat es ein paar Tage vor seinem Tod aufgenommen. Auf seine Bitte hin wurde es mir nach seinem Tod von seinem Lebensgefährten zugesandt. Der Inhalt ist eindeutig, ich will es so umschreiben – Lamar ist voller Reue für das, was er mir, zusammen mit dir und Hutch, angetan hat. Er gesteht ein Verbrechen – dein Verbrechen, Neal.
Ein sterbender Mann bittet um Vergebung und bangt um seine Seele. Er sagt, dieser Abend hätte ihn sein Leben lang verfolgt. Es ist äußerst eindrucksvoll. Wer es sieht, würde keine Sekunde daran zweifeln, daß er die Wahrheit sagt.«
Sie legte das Video auf den Couchtisch und wandte sich Myrajane zu. »Was sie heute mit Ihnen getan haben, ist typisch für die Patchetts. Sie haben Sie benutzt. Sie hätten von all dem nie etwas erfahren müssen.
Aber selbst jetzt, da Sie es wissen, würden Sie Graham niemals für sich beanspruchen, Mrs. Griffith, denn Sie haben noch nicht einmal Ihren eigenen Sohn geliebt. Sie haben aus Lamar einen schwachen, verklemmten und leicht manipulierbaren Menschen gemacht. Es war ein leichtes für Neal, ihn damals zu der Vergewaltigung zu überreden. Und darum fühle ich mich auch nicht schlecht bei dem Gedanken, ihren Familiensitz für mein Unternehmen gekauft zu haben. Er wird restauriert und wieder bewohnt werden – aber nicht von einem Cowan.«
Myrajanes ohnehin eingetrocknetes Gesicht war zu einer Hexengrimasse verzerrt. »Das Blut ist stärker als alles«, sagte sie giftig.
»Das hoffe ich nicht, Mrs. Griffith. Jedenfalls nicht für meinen Sohn«, entgegnete Jade leise.
Sie drehte der Frau den Rücken zu und betrachtete Ivan, der keuchend in seinem Rollstuhl saß. Nicht nur sein Körper war zerfallen, auch seine Würde und Macht. Sie befand ihn eines Kommentars unwürdig.
An Neal gerichtet sagte sie: »Versuche, mir meinen Sohn wegzunehmen, und du gehst ins Gefängnis. Versuche, mir Ärger zu machen, und ich verklage dich für das, was du Gary und mir angetan hast. Dein Verbrechen würde doch noch ans Licht kommen, und du würdest dafür bestraft werden. Ich kann dir nur raten: Gib gleich auf!
Ich kam mit dem Vorsatz nach Palmetto zurück, dich ins Gefängnis zu bringen. Und ich hätte es tun können. Mit diesem Videoband. Doch in den letzten Monaten habe ich erkannt, daß es Wichtigeres gibt, als mich an dir zu rächen … und auch weit Befriedigenderes. Ich habe ein neues Leben, eine neue Liebe und meinen Sohn. Sie sind jetzt mein Lebensinhalt– und nicht Rache. Von jetzt an ist mein Blick nach vorn gerichtet, nicht zurück.
Fünfzehn Jahre lang habe ich mein Leben auf dich ausgerichtet.« Sie sagte es in bedauerndem Ton. »Du bist nicht einmal eine Sekunde meines weiteren Lebens wert. Du bist erledigt. Und damit ist es gut. Es ist vorbei.«
»Den Teufel ist es! Ich habe vor dir und deinen Drohungen keine Angst!«
»O doch, das hast du, Neal«, antwortete sie ruhig. »Ich bin dein schlimmster Alptraum – jemand, der absolut keine Angst vor dir hat.«
Sie warf einen letzten Blick auf sie, drehte sich um und ging zur Tür. In der Eingangshalle waren bereits die ersten Anzeichen des Verfalls zu sehen. Die Patchetts hatten ihre besten Tage hinter sich.
Mit einem Lächeln ging sie auf Dillon und Graham zu, die unruhig im Pickup auf sie gewartet hatten. Graham lief ihr entgegen, mit offensichtlicher Besorgnis. Die Wahrheit hatte seiner Liebe zu ihr nichts anhaben können. Jade war froh, das bedrückende Geheimnis los zu sein.
»Mom, was ist passiert?«
»Ich habe ihnen gesagt, daß es ihnen leid tun wird, wenn sie dir noch einmal zu nahe kommen.«
»Das war alles?« fragte er enttäuscht.
»Schon, im großen und ganzen.«
Er sah sie ernst an. »Du hättest es mir sagen sollen.«
»Ja, vielleicht hätte ich das, Graham.«
»Hast du gedacht, ich würde es nicht verstehen?«
»Nein, das war es nicht. Ich wollte dich beschützen. Ich wollte nicht, daß du dir wegen dem, was dein Vater getan hat, schlecht vorkommst – wer immer er war.«
»Dillon sagt, ich bin ich. Ich brauche nicht zu wissen, wer mein Vater war.«
»Ja, du bist Graham Sperry«, sagte sie gerührt und streichelte ihm die Wange. »Das ist alles, was ich wissen muß.«
»Gilt auch für mich.«
»Und nur, damit du es weißt– ich bin zu Hutch gegangen, kurz bevor er starb. Er wollte nicht, daß du eine Niere spendest. Er weigerte sich sogar, überhaupt darüber nachzudenken. Du brauchst dich also nicht schuldig zu fühlen.«
Er blickte zurück zum Haus. »Diese Patchetts …

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