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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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mit Furcht. »Was meinst du mit ›mitziehen‹?«
»Was ich meine? Ich meine aufmischen. Bumsen. Saufen.«
»Seine Mama hat es aber gar nicht gern, wenn ihr Junge so böse Dinge tut.«
Hutch faltete affektiert die großen, roten Hände unter dem Kinn und klimperte mit den Wimpern. Sein Falsett und seine Miene wirkten albern, doch Lamar nahm die Spöttelei ernst.
»Habe ich mir Freitag etwa nicht, genau wie ihr beiden, die Seele aus dem Leib gekotzt?!« platzte er heraus. »Und im Sommer die Wassermelonen geklaut, wie du’s wolltest, Neal? Und wer hat die Farbe für den Spruch an der Post besorgt, he?«
Hutch und Neal fingen an zu lachen. Neal langte über den Tisch und tätschelte Lamars Wange. »Stimmt. Warst ein braver Junge. Wirklich brav.« Er konnte nicht ernst bleiben und lachte wieder los.
Hutchs knochige Schultern zuckten vor Lachen. »Du hast mehr gekotzt als wir beide zusammen, Lamar. Was hat deine Mama übrigens zu deinem Kater gestern morgen gesagt?«
»Sie hat’s nicht gemerkt. Ich bin im Bett geblieben.«
Die drei langweilten sich. Die Sonntagabende waren immer langweilig. Die scharfen Girls erholten sich von den wüsten Feiern des Samstagabends und wollten nicht belästigt werden. Und die braven Girls gingen zur Kirche. Sonntags standen keine Sportereignisse auf dem Programm. Zum Krebse sammeln oder Angeln hatten sie an diesem Abend keine Lust.
Und so hatte Neal, stets ihr Anführer und Stratege, die beiden in seinen Sportwagen verfrachtet, war mit ihnen durch die Straßen Palmettos gekreuzt und hatte Ausschau gehalten nach etwas, was sie amüsieren könnte. Aber auch nach ein paar Runden war weit und breit nichts in der Stadt zu entdecken gewesen.
»Wollen wir hoch zu Walmart und uns umsehen?« hatte Lamar vorgeschlagen.
»Nein!« hatten die beiden anderen im Chor gestöhnt.
»Ich hab’s.« Neal war eine Idee gekommen. »Los, wir fahren zu einer der Nigger-Kirchen. Das bringt’s immer.«
»Mmm-mm.« Hutch hatte seinen roten Schopf geschüttelt. »Mein Alter hat gesagt, er zieht mir das Fell ab, wenn wir das noch mal machen. Beim letzten Mal ging’s haarscharf an ’nem Rassenkrawall vorbei.« Hutchs Vater, Fritz Jolly, war der Sheriff im County und schon bei unzähligen Gelegenheiten das Gewissen der Jungs gewesen.
Ihnen war also nichts übriggeblieben, als in die Milchbar einzukehren und zu hoffen, daß etwas passieren würde. Solange sie etwas bestellten und sich benahmen, würde der Wirt sie nicht rauswerfen. Sollte sich Neal allerdings mit dem Flachmann erwischen lassen, würde die Hölle los sein.
Als Neal losgefahren war, hatte sein Vater, Ivan, ihn ermahnt, diesmal das Bier zu Hause zu lassen. »Wieso?« hatte Neal gefragt.
»Weil mich gestern morgen Fritz angerufen hat. Er war völlig außer sich. Hutch ist Freitagnacht sturzbetrunken nach Hause gekommen, und du sollst das Bier besorgt haben. Er hat gesagt, der Sohn des Sheriffs könne es sich nicht leisten, besoffen durch die Stadt zu fahren und die Sau rauszulassen. Dora Jolly war kaum wieder zu beruhigen. Ich hab’ ihm versprochen, mich drum zu kümmern.«
»Und?«
»Und?! Genau das werde ich tun! Laß das Bier heute stehen!« hatte Ivan gepoltert.
»Verdammt.« Neal war aus dem Haus gestürmt. In seinem Wagen hatte er sich grinsend auf die Jacke geklopft, in der er den silbernen Flachmann mit dem teuren Bourbon versteckt hatte. Ivan würde es nie im Leben merken.
Doch jetzt war die Schadenfreude über seinen alten Herrn abgeklungen. Hutch war dabei, seinen zweiten Hamburger zu vertilgen. Neal fand Hutchs Tischmanieren abstoßend.
Er verschlang jedes Essen, als wäre es sein letztes, biß riesige Happen ab, rülpste laut und dachte gar nicht daran, die Unterhaltung zu unterbrechen, während er kaute.
Was Lamar betraf – der war einfach nur ein Schlappschwanz. Ständig hatte er Schiß, und Neal duldete ihn nur wegen seiner Büßerrolle. Es war eben amüsant, einen Trottel dabeizuhaben, über den man sich lustig machen konnte.
Lamar war gutmütig und sah nicht schlecht aus, doch Neal brauchte ihn lediglich als Punchingball.
Heute abend war Lamar, wie immer, reizbar und nervös.
Er ging jedesmal an die Decke, wenn er nur angesprochen wurde. Neal vermutete, daß Lamar so daneben war, weil er alleine mit seiner Mutter lebte. Der alte Drachen würde jeden nervös machen.
Myrajane Griffith hielt sich für was Besonderes, weil sie eine geborene Cowan war. Die Cowans waren früher mal mit die größten Baumwollpflanzer zwischen Savannah und

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