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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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unterschwelligen Beleidigungen. Und Jade verfolgte er wie ein Bluthund; er warf ihr lüsterne Blicke zu, die jeden überzeugten, daß sie ein süßes Geheimnis teilten. Seine Anspielungen verursachten ihr Übelkeit. Doch vor allem ging es ihr um Gary, denn er litt unter Neals Schadenfreude mehr als sie. Garys Selbstbewußtsein und Stolz waren nicht weniger verletzt worden als ihr Körper.

    »Hi, Patrice«, begrüßte sie das Mädchen, das den Mut gefunden hatte, sie anzusprechen.
Patrice Watley war pummelig, blondiert und wild. Jade hatte sich mit ihr seit der fünften Klasse nicht mehr unterhalten, seit damals die Linie zwischen den lieben und den bösen Mädchen gezogen wurde. Bis vor kurzem hatten sie noch auf entgegengesetzten Seiten dieser Linie gestanden.
Patrices Mutter hatte sich kürzlich zum viertenmal scheiden lassen und war auf der Jagd nach Ehemann Nummer fünf. Ihr reges Liebesleben hatte ihr kaum Zeit für Patrice gelassen, und so war diese schon sehr früh sehr selbständig gewesen. Das Resultat war, daß sie mit ihren achtzehn Jahren bereits einiges an Erfahrungen vorweisen konnte.
»Ich will mich ja nicht einmischen, du verstehst schon«, flüsterte sie und kam nahe an Jades Ohr. »Aber bist du angebumst worden?«
Jades Fingerknöchel waren weiß, so fest umklammerte sie ihre Bücher. »Natürlich nicht. Warum fragst du das?«
Patrice schnalzte voller Ungeduld und mit einer Spur von Sympathie. »Ach komm, Jade. Geht mich ja nichts an, aber ich weiß, was ich sehe, okay? Ich hab’s selbst schon zweimal hinter mir.«
Jade senkte den Kopf und spielte nervös mit ihrem Spiralblock. »Mir geht’s nur nicht so gut, das ist alles.«
»Wieviel bist du drüber?«
Jade spürte, wie sie innerlich nachgab. »Zwei Monate.«
»Großer Gott! Und es heißt immer, du seist so clever. Du hast nicht mehr viel Zeit, Mädchen. Du mußt was unternehmen. Und zwar bald.«
Bis jetzt hatte Jade sich geweigert zu akzeptieren, daß das Ausbleiben ihrer Periode etwas bedeutete. Sie hatte sich nicht einmal überlegt, was sie tun würde, wenn der schlimmstmögliche Fall eintrat.
»Du willst es doch wegmachen lassen, oder?«
»Ich … ich habe noch nicht …«
»Ich kann dir helfen, wenn du willst«, bot Patrice an.
»Warum solltest du das tun?«
»Ist es von Neal Patchett?«
Auch Patrice war das Gerücht nicht entgangen. Jade zuckte mit den Achseln und deutete an, daß sie nicht sicher sein konnte, von wem das Kind war.
»Na ja, da es Neals sein könnte, helfe ich dir.« Patrice kramte eine Schachtel Zigaretten hervor und zündete sich eine an, obwohl das Rauchen in der Schule untersagt war. Sie legte den Kopf in den Nacken und schickte eine blaue Wolke in Richtung Decke.
»Im Sommer, nach der Achten, hat der Scheißtyp mit mir dasselbe gemacht. Das war mein erstes. Meine Ma ist total ausgeflippt. Mein Stiefvater hat sich geweigert, die Kohle für ’ne Abtreibung rauszurücken, und Ma ist zu Neals Altem marschiertund hat das Geld verlangt. Willst du ’ne Zigarette? Siehst ’n bißchen blaß um die Nase aus.«
»Nein, danke.«
»Wo war ich? Ach ja. Na ja, der gute alte Ivan hat fünfhundert Dollar rausgerückt. Ich bin zu Georgie, ins Niggerviertel. Sie verlangt nur fünfzig,also haben wir ’nen ganz guten Deal gemacht. Du wirst es nicht glauben«, sagte Patrice völlig entrüstet, »meine Alte hat tatsächlich alles bis auf den letzten Cent eingesteckt. Na ja, gegessen. Wenn du willst, red’ ich mit Georgie. Sie ist ’n bißchen schrullig, nimmt keine ohne Empfehlung, verstehst du? Und sie ist total verschwiegen, weil sie selber keinen Ärger kriegen will wegen dem anderen, was sie noch am Laufen hat.«
»Welchem anderen? «
Patrice flüsterte verschwörerisch. »Sie macht nicht nur mit Abtreibungen ’n gutes Geschäft. Eigentlich ist sie ja Schneiderin. Also, wenn du nicht viel Geld hast und nicht willst, daß es irgendwer rauskriegt, dann ist Georgie genau die Richtige.« Sie nahm einen Zug von der Zigarette. »Okay, genug gelabert für heute. Wenn du willst, daß ich mich verpisse, dann verpisse ich mich. Ich stecke meine Nase sonst nicht in fremde Angelegenheiten, okay?«
»Danke, Patrice, daß du mir helfen willst. Aber ich muß noch darüber nachdenken. Ich weiß nicht, ob es … ob es überhaupt nötig sein wird.«
Patrices Blick wanderte zu Jades Bauch, dann zuckte sie mit den Achseln. »Klar, versteh’ ich, du. Beim ersten Mal hatte ich auch ganz schön Muffensausen. Aber meine Alte hat gesagt, ’n

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