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Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Titel: Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ames Carlin
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dachte an früher«, sagt Bruce über das windschiefe Haus, in dem er sich immer daheim gefühlt hatte, »und mir wurde klar, dass dies der Ort war, der mir alles bedeutete.«
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    1   Je nachdem, welche genealogische Quelle man konsultiert, starb er entweder während der Überfahrt oder sogar noch bevor das Schiff den holländischen Hafen verließ.
    2   Umso mehr, wenn man bedenkt, wie viele seiner Songs von Wild-West-Helden handeln, die fest entschlossen sind, ihr Leben in den Griff zu bekommen und ihm einen Sinn zu geben. Gefragt nach möglichen Zusammenhängen zwischen seinem liebsten Kinderbuch und seinem Lebenswerk, erwidert Bruce lachend: »Rosebud! Sie haben mein Rosebud entdeckt!« Wobei er nicht den Anschein erweckt, als würde er es ernst meinen.
    3   Adele gab den Bitten ihres Sohnes, die St. Rose of Lima School verlassen zu dürfen, 1963 nach, gerade rechtzeitig, um es Bruce zu ermöglichen, auf die Freehold Regional High School zu wechseln.
    4   Ab dieser Stelle scheiden sich über den weiteren Verlauf unserer Geschichte die Geister, da die Indians das zweite Spiel tatsächlich um ein Haar gewonnen hätten, hätte nicht Schiedsrichter Boots »Bootsy« Riddle eine von vielen als fragwürdig erachtete Entscheidung getroffen, in deren Folge die Cardinals schließlich das Spiel und damit auch die Meisterschaft ganz knapp gewannen. Zwar ist deren Trainer Barney DiBenedetto noch heute von der grundsätzlichen Überlegenheit seiner ehemaligen Mannschaft überzeugt, für Jimmy Mavroleon hingegen, der damals bei den Cardinals spielte, ist die Sache nicht ganz so klar. »Wir haben einfach Glück gehabt«, sagt er. Er und Bruce hatten 1976 Gelegenheit, ihre Erinnerungen aufzufrischen. Mavroleon wollte gerade im Monmouth Queen Diner, dem Lokal seiner Eltern, seine Nachtschicht beenden und die Kasse schließen, als Bruce zur Tür hereinkam und es sich bequem machte. Sie tauschten die neuesten Nachrichten aus und schwelgten in Erinnerungen an vergangene Zeiten und das unglaubliche Tempo von Jimmys legendären Fastballs. Wer nun glaubt, damit wäre die Frage geklärt, wer sich hinter dem verbirgt, der in »Glory Days« als derjenige bezeichnet wird, der »could throw that speed ball at you«, sollte sich Kevin Coynes Artikel über Joe DePugh ( New York Times, 9. Juli 2011) zu Gemüte führen. Lance Rowe, der Sohn des Indians-Trainers, wiederum hält auch ehemalige Mannschaftskameraden für mögliche Kandidaten. Vielleicht ist es ja eine Kombination aus all diesem.

Kapitel 3
ZWISCHEN BÜHNE UND HIPPIETISCH
    Anfang 1968 schien es mit den Springsteens bergauf zu gehen. Bruce ging seit einem halben Jahr auf das Ocean County Community College (abgekürzt OCCC, später umbenannt in Ocean County College), wo er sich auf den Fachbereich Englisch konzentrierte und vor allem in Kreativem Schreiben gute Noten bekam. 1 Doug hatte einen neuen Job in der Lilly-Becherfabrik. Diese feste Stelle gab der Familie finanziell etwas mehr Sicherheit und Dougs Tagesablauf eine gewisse Struktur. Er schaffte es, sich mehrere Tage, ja sogar Wochen am Stück zusammenzureißen, wobei gelegentlich tatsächlich so etwas wie Entschlossenheit in seinem stumpfen Blick aufzuflackern schien. Doch dann wachte er eines Tages auf, das Bettlaken wild um sich geschlungen, und brachte kaum die Energie auf, sich Hemd und Mantel anzuziehen und zur Tür hinauszugehen. Auf diese Phase folgten mehrere Wochen, in denen er völlig unter Strom stand und unberechenbar war. »Wir waren sehr verunsichert, denn bei allem, was passierte, wussten wir nie, was von seinem Verhalten auf seine psychischen Probleme zurückzuführen war und was nicht«, sagt Ginny. Ihre Mutter nickt betrübt und spielt auf ein Ereignis an, das sie beide offenbar heute noch erschaudern lässt: »Oh, und weißt du noch als …« Schon verdrehen sie die Augen und lächeln resigniert. »Er war einfach nicht mehr ganz richtig im Kopf«, sagt Adele schließlich. »Eigentlich war er ein bedauernswerter Mann.«
    Eines Abends, als es sich alle Familienmitglieder gerade dort gemütlich gemacht hatten, wo sie sich am wohlsten fühlten – Doug in der Küche, Ginny, Adele und Pam vor dem Fernseher im Wohnzimmer, Bruce war auf dem Weg nach oben in sein Zimmer –, schoss irgendwer von der South Street aus auf den Hauseingang der Springsteens. Die Kugel durchschlug die Tür und blieb im Treppengeländer stecken – nur einen halben Meter neben Bruce.
    Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? Die

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